Sugarshape: Wie zwei Gründerinnen den BH-Markt aufmischen

Sabrina Schönborn und Laura Gollers haben das Startup Sugarshape gegründet. (Foto: Sugarshape)
Das alte Logistikzentrum von Sugarshape machte das Wachstum besonders sichtbar: Überall in dem alten Bauernhaus stapelten sich Boxen – im Flur, im Büro, sogar in der Küche. „Wir hatten bisher etwa 100 Quadratmeter Fläche“, sagt Sugarshape-Gründerin Sabrina Schönborn im Gespräch mit t3n.de. Obwohl sich das Unterwäsche-Startup noch Räume hinzumietete, sei es viel zu eng gewesen.
Anfang September bezog das 2012 gegründete Unternehmen deshalb ein neues Lager. Mit mehr als 1.000 Quadratmetern kann es damit nun auf mehr als zehnmal so viel Fläche zurückgreifen. Von dort aus wollen die Gründerinnen, Sabrina Schönborn und Laura Gollers, jetzt auch andere Märkte erobern.
Sugarshape entstand aus der Not heraus
Ihren Erfolg verdanken die Schwestern einer erst einmal banal klingenden Idee: Das Hamburger Startup produziert BHs und Unterhosen für Frauen. Das Besondere: Statt auf die üblichen Maßeinheiten zurückzugreifen, verspricht es passgenaue Unterwäsche für jede Frau. Sugarshape entwickelt seine Modelinien selbst, ganz unabhängig von gängigen Größen.
„Wir waren einfach frustriert davon, dass es für uns keine passenden BHs gab“, berichtet Schönborn im Gespräch. Man habe sie regelmäßig ins Sanitätshaus oder auf die Reeperbahn geschickt. Deswegen entschloss sie sich gemeinsam mit ihrer Schwester, eine eigene Kollektion herzustellen.
Die beiden Gründerinnen reisten quer durch Europa, um sich Modelle, Größen und Qualität anzuschauen. Gemeinsam mit Textilexperten setzten sie ihre Idee um. Als sie mit dem Plan schließlich einige Produzenten ansprachen, waren die allerdings eher skeptisch. „Viele Hersteller haben uns gesagt: ‚Das macht man so nicht. Das haben wir schon immer anders gemacht‘“, sagt Schönborn. Trotzdem setzten sie ihre Ansichten durch. In ihrem Onlineshop können Frauen nach passenden Modellen suchen.
Das Herzstück des Geschäfts ist aber die sogenannte „V.I.B.“-Box: Frauen können online ihre genauen Maße, Farb- und Schnittvorlieben angeben und erhalten eine individuell zusammengestellte Box von Sugarshape. Was gefällt, behalten die Kundinnen einfach. Was nicht gefällt, können sie zurückschicken. V.I.B. steht übrigens für „Very Important Boobs“.

Die Sugarshape-Gründerinnen bei ihrem Auftritt in der „Höhle der Löwen“. (Foto: Vox / Bernd-Michael Maurer)
Das Kuratieren im Onlinehandel ist nicht neu: Unternehmen wie Kisura stellen beispielsweise individuelle Outfits zusammen. Zu den direkten Konkurrenten von Sugarshape zählen Startups wie Édition Lingerie. Das Unternehmen hilft Frauen mit einem Fragebogen, die richtige Größe zu ermitteln. Anders als Sugarshape produziert es allerdings keine eigene Modelinie.
Dass sich große Unterwäsche-Konzerne das Konzept von Sugarshape abgucken könnten, macht Schönborn keine Angst: „Wenn andere Marken das auch machen wollen, können wir sie nicht abhalten“, sagt sie. „Aber wir sind ihnen zwei bis drei Jahre voraus.“
Mit Seedmatch-Kampagne die erste Kollektion finanziert
Der Markt ist jedenfalls riesig: Drei Milliarden Euro geben Kundinnen in Deutschland jährlich für Unterwäsche aus, wie Zahlen des Textilverbands BTE zeigen. Sugarshape profitiert davon: Seit seinen Anfängen wächst das Startup stetig. Wie viele Kunden das Startup genau bedient, wollen die Gründerinnen zwar nicht verraten. „Wir geben eigentlich keine Zahlen heraus“, so Schönborn.
Doch das Geschäft scheint sich zu lohnen: Für 2016 streben die Gründerinnen den Break Even an, der Umsatz soll bei 3,2 Millionen Euro liegen. Ab dem kommenden Jahr wollen sie ihre Unterwäsche auch international anbieten. Die Nachfrage ist bereits da: Schon jetzt kämen Bestellungen aus den USA und Kanada, sagt Schönborn. Im Sommer mussten die Gründerinnen „über Nacht“ neue Mitarbeiter einstellen – die Nachfrage sei einfach zu groß geworden.
Sugarshape in der Höhle der Löwen
Finanziert haben sich die Gründerinnen bisher mit den Investitionen von mehreren Business Angels und einem Family Office. Außerdem haben sie 2012 eine Crowdfunding-Kampagne bei Seedmatch gestartet. Dort kamen 100.000 Euro zusammen. „Damit haben wir unsere erste Kollektion finanziert und unseren Online-Shop gebaut“, sagt Schönborn.
„Zu kleine BHs sind ein Problem.“
Um das weitere Wachstum zu finanzieren, haben sich die Gründerinnen Anfang des Jahres zudem in die „Höhle der Löwen“ begeben. In der Fernsehsendung, die am Dienstagabend ausgestrahlt wurde, verlangten die Schwestern 500.000 Euro für zehn Prozent an ihrem Unternehmen. Judith Williams zeigte sich regelrecht begeistert von der Idee: „Zu kleine BHs sind ein Problem“, sagt sie in der Sendung. Beim Ausmessen fühle sie sich regelmäßig „wie ein Ufo“. Das sei ein Riesenmarkt, so die Investorin. Gemeinsam mit Digital-Experte Frank Thelen machte Williams den beiden Gründerinnen ein Angebot: 500.000 Euro für 20 Prozent der Anteile.
Obwohl der Deal in der Sendung angekündigt wurde, kam er danach allerdings nicht zustande. „Wir hatten einen intensiven Austausch mit Frank Thelen und Judith Williams“, sagt Schönborn. Doch am Ende habe es nicht gepasst. Es gebe aber kein böses Blut, sondern bereits Ideen für „zukünftige, gemeinsame Projekte“. Ob dazu auch eine Kosmetiklinie gehört, von der Williams in der Sendung schwärmte, verriet das Startup nicht.
Für Sugarshape hat es trotzdem ein Happy Ending gegeben: „Glücklicherweise haben wir einen anderen Investor gefunden“, sagt Schönborn. Das Wachstum sei damit vorerst gesichert.
Wen interessiert bitte dies dhdl schwachsinn…. reicht langsam
Ich höre davon gerade zum ersten Mal. Schaue wohl zu wenig Fernsehen und habe zu wenig Interesse mir unbekannte Hashtags zu recherchieren. :-D
Das t3n, das hier so abfeiert, verstehe ich aber nicht. Was hat das mit digital pioneers zu tun?
Am schönster ist immer wie ne 1/2 Stunde vorher die Sieger bei Ebay zu kaufen sind. Und wie bei den Loosern die Server abrauchen weil Neugierige mal schauen wollen.
Am nervigsten die ewig dauernde Werbung für die Löwen. Wäre ich gründer würde ich einige Gründer frei ablehnen weil mir zu unseriös.
T3N 2016… nur noch Klatsch, Tratsch, Fernsehen und Hype-Themen… WOOO ist das Magazin von damals nur geblieben?!
Höhle der Löwen hat gigantische Zuschauer-Zahlen und ist interessant und sehenswert für viele Leute.
„Straßenfeger“ hiess das damals oder „Wasser-Spender“-Gesprächs-Aufhänger (als US-Bezeichnung) wie Pokalfinale oder Fußball-WM usw. und natürlich Dschungelcamp welches auch die Intellektuellen anspricht. Game of Thrones oder Walking Dead sind sowas vielleicht in USA weil jeder in der Familie Teile davon gut findet.
Die Familie kann es gucken weil jeder Produkte oder Ideen gut oder schlecht findet und es spannend ist wie eine Zauber-Show wo man auf den nächsten Pitch bzw. Trick wartet. Bei Super-Talent ist es ja so ähnlich.
Die Spanx-Gründerin meinte auch mal, sie wäre (1 Jahr lang?) lange von Hersteller zu Hersteller gelaufen um ihr Produkt produziert zu kriegen bis jemand meinte, „ja Mädel, ich produziere es Dir“. Das ist wohl eine der wenigen (neben Oprah) selbst erarbeiteten Milliardärinnen.
Ein Matratzen-Startup von USA (vielleicht gibt es mehrere) meinte, es gäbe in USA nur die Einheits-Matratze. Aber die Konditionen der Einkäufer sind wohl nicht so überlegen, das ein (ungenannter) Produzent die neue Matratzen-Sorte doch produziert.
Die meisten Firmen sind viel ausgereifter als letztes Jahr scheint mir und existieren oft ja schon ein paar Jahre was früher vielleicht nicht der Fall war.
Beim Home-Shopping gibts die Produkte übrigens auch und bei manchen Supermärkten: Den Stift habe ich schon im Supermarkt gesehen, die Popcorn-Hilfe vom letzten Jahr auch, die Bügelhilfe auch usw.
Die kriegen in wenigen Monaten (ich glaube der Dreh war im April) viel mehr gebacken als viele Politiker seit rot-grün wo wir immer noch auf bezahlbares Breitband bundesweit warten. Jetzt plötzlich sollen alle Dörfer (vermutlich für Zilliarden) WiFi kriegen. Router und alte Handies als Repeater gibts beim Elektroschrott. Das hätte man längst kostenlos aufbauen können. Rechtskosten machen es uninteressant.
Das sind keine Lacher sondern Macher. Die bezahlen Arbeitsplätze und Kunden sind zufrieden. Nennt mal eine Partei wo das auch der Fall ist ?
Schade ist die Malz-Aufstrich-Gründerin. Die hat vielleicht zu billig zu viel abgegeben. Vegemite ist in Australien Grundnahrung und wohl (fast) keinem ausser Australiern schmeckt es. Das ist also ein gigantisches Potential.
Battle-idee für Dschungelcamp: möglichst viele Toasts mit je 10gramm(?) Vegemite essen bis einer aufgibt oder 1 Minute lang keiner einen ganzen Toast im Vorsprung lag – wie bei Schach wo auch beendet wird wenn 50 Züge lang nix relevantes passiert ist oder die Regierungen nach Monaten auf Bürgerkosten Neuwahl ansetzen weil man das vom kleinen Bürger teuer gewählte Parlament keine Koalition beisammen bekommt oder man mit irgendwelchen Parteien nicht koalieren will.
Der Vorteil bei den Löwen ist, das jeder ein Investment gewinnen kann und man nicht alle anderen Verdrängen muss wie beim Rauswählen bei DSDS oder Promi-Brother oder Dschungelcamp oder Super-Model usw. Bei USA wäre Kick-Out und nur ein Sieger normal. Löwen kommt aber wohl aus Japan mit einer anderen Kultur. Keiner muss verlieren – Alle können gewinnen. Wieso ehen wir das nicht in der Politik ?
Es ist gut gemacht und man kann eigentlich als Konkurrenz-Sender sonst eher kaum was dagegen ins Programm packen. Nervig ist aber, das immer von Bewertungen gesprochen wird, aber nie erklärt, wie man das macht. Fußball-Statistiken, Formel-1-Punkte usw. hingegen kann jeder und werden oft genug erklärt. Ein ROI-Schema würde auch jeder verstehen und Zwegat und Panagiotta und der Trödeltrupp usw. rechnen auch auf einer Tafel vor wie die Einnahmen und Kosten sind.
Das ist bei Löwen echt schade weil man über diese Sendung Wirtschafts-Wissen wirksam vermitteln könnte.
Hey Sabrina, freut mich total von Eurem Projekt zu lesen (egal ob es jetzt die Masse der t3n Leser toll findet oder nicht) und drücke Euch die Daumen für den großen Erfolg!