Super Mario 64: Spieler öffnet eine Tür, die 28 Jahre lang verschlossen war
Super Mario 64 erschien im Juni 1996 zunächst in Japan. In Europa durften wir am 1. März 1997 in das 3D-Abenteuer des beliebten Klempners starten. Seither gab es viele Mysterien in Super Mario 64, die gelöst werden konnten. Ein solches Mysterium hat es aber bis heute geschafft, den Spieler:innen verschlossen zu bleiben – im wahrsten Sinne des Wortes.
Eine Tür in Super Mario 64
Dabei geht es um die Tür, die Spieler:innen durchschreiten, wenn sie das Level Bibberberg Bob in Super Mario 64 spielen. Um dorthin zu gelangen, müsst ihr oben am Berg in den Schornstein einer Hütte springen und eine Eisrutsche nach unten schlittern. Am Ende landet ihr in einer weiteren Hütte, die ihr durch eine Tür verlassen könnt. Das Problem: Geht ihr einmal hindurch, bleibt euch die Tür verschlossen.
Ihr könnt nicht durch die Bibberberg-Tür zurück in den Raum gehen. Die Tür hat noch nicht einmal einen Knauf, sondern nur eine flache Türtextur. Versucht ihr, Mario hindurchzuschicken, wird er immer wieder zurückgedrängt. Denn das Problem ist nicht nur die Tür, sondern die Wand des Hauses. Deren Hitbox wurde einfach über die Hitbox der Tür gelegt, sodass Mario sie gar nicht erreichen kann.
Wie der Youtube-Kanal „pannenkoek2012“ zeigt, kann die Hitbox – und somit die Tür – doch über Umwege erreicht werden. Der Trick wird von Speedrunner:innen an vielen Stellen schon genutzt. Sie lassen sich von anderen Gegenständen oder NPCs einfach durch die Wand hindurchdrücken. Auch bei der Tür ist das durch die Pinguinmutter möglich, die euch verfolgt, wenn ihr das Pinguinbaby stehlt. Doch bei der Tür gab es aber noch ein weiteres Problem zu lösen.
Das sind die teuersten Videospielsammlerstücke aller Zeiten
Warum Speedrunner:innen keinen Vorteil durch die Entdeckung bekommen
Wendet man den Trick einfach so bei der Tür in Super Mario 64 an und springt über die Pinguinmutter, um Mario zwischen sie und die Tür zu bringen, fällt der Klempner einfach durch den Boden. Das liegt daran, dass sein Zustand durch den Sprung „fallend“ ist. Türen können laut Programmierung aber nur im Zustand „laufend“ geöffnet werden. Mario wird also nicht durch die Tür, sondern durch den Boden gedrückt. Spieler:innen können sich aber genau diese Programmierung und die Kehrtwende zunutze machen, die Mario ebenfalls im Repertoire hat.
Wird die Kehrtwende vor Spieler:innen durchgeführt, wechselt Mario automatisch danach in die Laufanimation. Führt man schnell eine Kehrtwende und anschließend den Sprung über den Pinguin aus, wechselt Mario erst zu „fallend“ und dann für einen Frame zu „laufend“, obwohl er sich noch im Sprung befindet. Und genau dann greift er nach der Tür, öffnet diese und löst damit das langjährige Mysterium.
Zwar war die ganze Mühe für das Sprengen der Grenzen von Super Mario 64 ein herausragender Schritt, doch nützt der neue Weg Speedrunner:innen recht wenig. In seinem Video vergleicht der Youtube-User den normalen Weg über die Eisrutsche mit dem Weg durch die Tür. Da Spieler:innen so oder so den Berg herabspringen müssen und bei dem neuen Weg noch die Interaktion mit der Pinguinmutter hinzukommt, ist dieser deutlich langsamer als der herkömmliche Weg zum Stern.