Noch am vergangenen Mittwoch hatte die Gesundheitsbehörde von Austin erklärt, dass „es keine Beweise dafür gibt, dass die Absage der SXSW oder anderer Versammlungen die Gemeinschaft sicherer machen würde“. Zwei Tage später ist diese Einschätzung obsolet. Die zuständige Behörde hat dem Veranstalter die Durchführung der SXSW nebst allen Nebenkonferenzen verboten.
Auf Twitter äußert sich der Veranstalter verhalten kritisch, will sich aber natürlich an die Anordnung halten. Die Situation habe „sich sehr schnell entwickelt“ und man werde nun natürlich alles erforderliche tun, um „Mitarbeiter, Konferenz-Teilnehmer und die Mitbürger Austins“ zu schützen. Die explizite Erwähnung der Mitbürger Austins könnte als Hinweis auf eine Petition einer Einheimischen gewertet werden, die die Stadt Austin aufgefordert hatte, die SXSW wegen der Gefahren durch die Ausbreitung des Coronavirus Covid-19 killt SXSW 2020zu verbieten. Sie war in der Stadt auf einige Unterstützung getroffen und konnte letztlich über 55.000 Zeichner generieren.
SXSW soll nur verschoben werden, Online-Event in Vorbereitung
„The show must go on!“ Unter diesem Motto wollten die Veranstalter die SXSW 2020 (South-by-South-West) nebst ihrer Bildungsmesse SXSW EDU unbedingt stattfinden lassen. Die EDU hätte dabei bereits am morgigen Sonntag ihre Pforten für die Vorregistrierung geöffnet. Vom 9. bis zum 12. März 2020 hätten sich dann voraussichtlich um die 13.000 Teilnehmer über die neuesten Innovationen im Bildungsbereich informiert. Mit dem 13. März hätte dann die SXSW als Hauptveranstaltung bis zum 22. März 2020 übernehmen sollen.
Nun prüfen die Verantwortlichen Möglichkeiten, „die Veranstaltung zu verschieben, und arbeiten daran, den Teilnehmern des Jahres 2020 so bald wie möglich eine virtuelle SXSW online zu bieten, beginnend mit der SXSW EDU“. Alle aktiven und passiven Teilnehmer der abgesagten Tech-Messe sollen „baldmöglichst“ kontaktiert werden. Ebenso will der Veranstalter eine FAQ veröffentlichen, um die drängendsten Fragen zu beantworten.
Verständnis für wirtschaftliche Interessen
Besonderes Bedauern drücken die Verantwortlichen all jenen Kreativen aus, die die SXSW nutzen wollten, um ihre beruflichen Karrieren zu beschleunigen. Sie verstünden ebenso „den Ernst der Lage“ für Austin und „die Hunderte von Kleinunternehmen – Veranstaltungsorte, Theater, Verkäufer, Produktionsfirmen, Mitarbeiter der Dienstleistungsindustrie und andere Partner, die so stark auf das wachsende Geschäft angewiesen sind, das die SXSW anzieht“.
In ihrer Absageankündigung gegen sich die Veranstalter dennoch kämpferisch. Auch wenn die SXSW 2020 im März zunächst nicht stattfinden werde, werde man weiterhin dem gesetzten Ziel, „kreative Menschen bei der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen“, treu bleiben. Auch in Zukunft werde man „hart daran arbeiten, (der Zielgruppe) die einzigartigen Veranstaltungen zu bieten, die sie lieben“.