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Statt historischem Foto: KI-Fake landet auf Platz 1 der Google-Suche

Vor 34 Jahren wurde ein Unbekannter weltberühmt, der sich auf dem Pekinger Platz des Himmlischen Friedens Panzern gegenüberstellte. Wer das Bild heute googelt, könnte aber ein KI-Fake angezeigt bekommen.

Von Ann-Catherin Karg
2 Min.
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Das Originalbild gehört zu den bekanntesten Fotos der Welt. (Foto: picture alliance / AP Photo | Jeff Widener)

In der Nacht zum 4. Juni 1989 schlug die chinesische Regierung gewaltsam den Protest Tausender Student:innen und anderer Bürger:innen nieder, mit dem sich diese gegen die herrschende Korruption und Unterdrückung in ihrem Land aufgelehnt hatten. Am nächsten Morgen schoss der US-Fotograf Jeff Widener dann das Foto eines unbekannten Mannes, den das Magazin Time später in die Liste der 100 einflussreichsten Personen des Jahrhunderts aufnahm.

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Bekleidet mit einem weißen Hemd und jeweils einer Einkaufstüte in den Händen stellte der sich ausgerechnet auf dem Platz des Himmlischen Friedens völlig ungeschützt vier heranrollenden Panzern entgegen. Der Mann, der später als Tank Man in die Geschichte einging, wurde zum Sinnbild des friedlichen Widerstands schlechthin.

Aus dem „Tank Man“ wird der „Selfie Tank Man“

Die Identität des Mannes ist bis heute genauso unbekannt wie das, was nach der Aufnahme mit ihm geschehen ist. Eines aber steht fest: Mit dem Mann, den die Google-Suche von „Tank Man“ laut Futurism kürzlich als Top-Suchergebnis ausspuckte, hat er nichts zu tun.

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Dabei handelt es sich um ein KI-generiertes Selfie-Foto, das ein User mit dem Namen Ouroboros696969 vor rund einem halben Jahr auf Reddit gepostet hatte. Wohlgemerkt nicht in der Absicht, das Foto als echt auszugeben, sondern im Subreddit einer Community, deren Mitglieder untereinander KI-generierte Fotos austauschen.

Das sagt Google über sein Ranking

Wie die Suchergebnisse zustande kommen, beschreibt Google selbst so: „Die Ranking-Systeme von Google belohnen Originalinhalte mit hoher Qualität, die sich durch Erfahrung, Sachkompetenz und Vertrauenswürdigkeit auszeichnen – kurz E E A T (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness).“

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Dabei liege der Fokus auf der Qualität von Inhalten „und nicht darauf, wie sie produziert werden. So können wir schon seit Jahren zuverlässige, hochwertige Suchergebnisse liefern“.

Für Google ist es schwer, die eigenen Richtlinien einzuhalten

Dass die Algorithmen von Google ein Bild wie den „Selfie Tank Man“ offenbar als „Originalinhalt mit hoher Qualität“ eingestuft haben, ist durchaus bemerkenswert. Und es zeigt, wie sehr die Grenzen zwischen Realität und Fake in Zukunft noch verschwimmen werden. Schließlich ist es schon heute selbst Laien möglich, täuschend echt aussehende KI-Bilder zu generieren.

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Gegenüber Futurism hat ein Sprecher von Google unterdessen bestätigt, dass bereits Schritte unternommen wurden, um das Bild aus der Suchfunktion zu entfernen. Die Richtlinien ließen für diese Funktion keine ungenauen Inhalte zu Themen von öffentlichem Interesse wie diesem zu.

Ausschließen, dass Ähnliches jederzeit wieder passieren könnte, konnte der Sprecher natürlich nicht. Angesichts der Größe des Webs sei es möglich, dass die Systeme nicht immer die besten Bilder auswählten – unabhängig davon, wie diese erstellt würden.

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