Am Montag hat der US-Autobauer Tesla in einer Pflichtmitteilung (PDF) an die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) zwei offizielle Änderungen bestätigt, die die Unternehmensführung betreffen.
CEO Elon Musk ist danach ab sofort „Technoking of Tesla“ und Finanzchef (CFO) Zack Kirchhorn ist „Master of Coin“. Am Zuschnitt der Tätigkeitsbereiche ändert sich nichts. Warum Tesla die Titel seines Spitzenpersonals ändert, hat das Unternehmen weder im Rahmen der Einreichung, noch auf Nachfrage des Wall Street Journal (WSJ) erläutert.
Was sollen die Titel bedeuten?
Dabei erscheint noch am ehesten der Titel „Master of Coin“ zu erklären. Der dürfte eine doppelte Bedeutung haben. Zum einen ist Kirchhorn als Finanzchef – wenn man so will – der „Herr der Münzen“. Zum anderen wird es sich um eine Anspielung auf Teslas Bitcoin-Invest über 1,5 Milliarden US-Dollar handeln.
Worin der Sinn des Titels „Technoking“ besteht, ist indes nicht so leicht zu interpretieren. Der Tesla stets wohlgesonnene Wedbush-Analyst Dan Ives interpretiert die Titeländerung in einem Memo vom Montag als Ausdruck einer Selbsteinschätzung des Autobauers. So wäre Tesla davon überzeugt, langfristig zu den technologischen Disruptoren zu gehören. Man sehe sich an der Spitze einer Entwicklung, entsprechend sei man der Technoking, repräsentiert durch den CEO Elon Musk.
Ein bisschen Spaß muss sein?
Sicherlich sind die Titeländerungen auch schlicht Ausdruck von Musks eigenem Humor. Die Börsenaufsicht SEC hat ihm schon mehrfach zugesetzt. Gut möglich, dass sich Musk auf diese Weise über Regularien lustig macht, ohne sie zu übertreten.
Neben dem Technoking und dem Master of Coin hatte Tesla am Montag einen weiteren schönen Titel zu vergeben. So wurde Ex-Daimler-Manager Jerome Guillen, der bisher das Automobilgeschäft Teslas leitete, zum „President of Heavy Trucking“ ernannt, also zum Präsidenten des Schwerlastverkehrs.
Völlig ungewöhnlich ist Teslas Schritt indes auch nicht. Farbenprächtige Titel gehören in der amerikanischen Unternehmenskultur, insbesondere bei jungen Tech-Unternehmen, fast schon zum guten Ton. Wer hat noch nicht die Titel „Chief Happiness Officer“, „Chief Evangelist“ oder verschiedene Abwandlungen von Guru, Jedi oder Ninja gehört?