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Krypto-Hack: Gerichtsstreit um 16 Millionen Dollar – gilt „Code is law“?

Ein 18-jähriger Hacker soll das Defi-Protokoll Indexed Finance um 16 Millionen US-Dollar erleichtert haben. Jetzt will sich der kanadische Student die Rechtmäßigkeit des Hacks vor Gericht bestätigen lassen – frei nach dem Motto: „Code is law“.

2 Min. Lesezeit
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Kryptwährungen – gilt im Defi-Sektor das Gesetz des Codes? (Bild: Shutterstock)

In der vergangenen Woche hatten die Betreiber:innen des Defi-Protokolls Indexed Finance bekannt gegeben, dass sie nach einem Angriff rund 16 Millionen Dollar verloren hatten – fast die Hälfte des gesamten Vermögens. Der Hacker soll dabei zunächst mit dem Fluten von Vermögenswerten (Flash-Kredite) den Kurs des zugehörigen NDX-Token manipuliert und anschließend Token zu einem stark reduzierten Preis gekauft haben.

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Bestohlenes Defi-Protokoll findet Hacker

Bei Nachforschungen war die Identität des Hackers, demnach ein 18-jähriger Student namens Andy aus Kanada, enthüllt worden. Dieser hatte zunächst mehrere Ultimaten von Indexed Finance zur (Teil-)Rückgabe der Token verstreichen lassen – und setzt jetzt offenbar auf die Klärung der Angelegenheit vor Gericht. Per Twitter soll er sich nach den besten Krypto-Anwälten erkundigt haben. Er benötige gleich ein ganzes Team.

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Für Branchenbeobachter wie die Kolleg:innen von Coindesk könnte sich damit eine grundlegende gerichtliche Auseinandersetzung anbahnen. Der Hacker vertritt das Ethos des sogenannten „Code is Law“. Laut dieser Idee sind in unregulierten Märkten wie dem Defi-Sektor die im Programmcode festgelegten Regeln entscheidend und nicht die herkömmlichen Gesetze. Grob gesagt, wären in diesem Fall die Leute von Indexed Finance quasi selbst schuld an dem Verlust. Andy soll darauf bestehen, dass es sich bei seinem Vorgehen um einen völlig legalen Arbitrage-Handel gehandelt habe.

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Wird die Identität des Angreifers enthüllt?

Damit wollen sich die Betreiber:innen des Defi-Protokolls natürlich nicht zufriedengeben. Sie haben in den vergangenen Tagen ein Team aus ausgewiesenen Branchenexpert:innen zusammengestellt, das sich der Wiederbeschaffung der Krypto-Millionen widmen soll. Dabei, so Coindesk, gehen die Verfolger:innen nicht gerade zimperlich vor. Nach dem Verstreichen der Ultimaten sollen sie jetzt erwägen, die Identität des Angreifers zu veröffentlichen.

Er selbst fühle sich nicht sehr wohl damit, jemanden öffentlich zu doxen – also in diesem Fall Andys personenbezogene Daten öffentlich zu machen –, wie Indexed-Finance-Teammitglied Laurence Day sagte. Aber Indexed Finance sei eben keine juristische Einzelperson, sondern eine dezentralisierte autonome Organisation (DAO) und damit seinen Mitgliedern verpflichtet. Diesen dürfe er diese Information nicht vorenthalten. Denn schließlich müssten sie auch die Möglichkeit erhalten, in eine gerichtliche Auseinandersetzung zu gehen.

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„Code is law“: Wenig Chancen auf Erfolg

Rechtsexpert:innen schätzen Andys Chancen auf einen Sieg vor Gericht allerdings offenbar als gering ein. Der Fall sei zwar komplex und das dahinterstehende Thema vielleicht neu. Ein Gericht werde jedoch nicht unbedingt dem inoffiziellen Ethos von Defi nachgeben, so Coindesk unter Berufung auf mehrere Befragungen von Anwält:innen. Spannend machen den Fall zudem die Tatsache, dass Andy erst 18 Jahre alt ist, sowie die Annahme, dass er in rechten Kreisen verkehre und angeblich Kontakt zu Extremist:innen gehabt haben soll.

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