Wechat-Betreiber Tencent konnte den Umsatz im Jahr 2019 um 21 Prozent auf 54 Milliarden US-Dollar steigern. Der operative Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent auf 16,4 Milliarden Dollar. Im vierten Quartal 2019 lag der Profit bei rund drei Milliarden Dollar. Das entspricht einer Steigerung um 52 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, liegt aber unter den Erwartungen der Börse. Der Umsatz wiederum übertraf die Erwartungen und stieg um 25 Prozent auf umgerechnet mehr als 15 Milliarden Dollar.
Wachstum konnte Tencent nicht zuletzt im Gaming-Sektor verzeichnen. Der Bereich macht jetzt 28 Prozent des Umsatzes aus. Auch im Fintech-Bereich konnte Tencent zulegen. Laut Firmenchef Pony Ma verzeichnete Tencents Cloud-Division im vierten Quartal 2019 darüber hinaus erstmals mehr als eine Million zahlender Kunden. Tencent unterhält mittlerweile auf der ganzen Welt Cloud-Rechenzentren. Unter anderem auch in Deutschland und den USA.
Tencent sieht sich für die Coronakrise gut gerüstet
Firmenpräsident Martin Lau warnt Investoren vor kurzzeitigen negativen Folgen der Coronakrise auf den Umsatz des Unternehmens. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Pandemie die Umsetzung von Cloud-Initativen in vielen Firmen verzögern wird. Langfristig, glaubt Lau, werde sein Unternehmen jedoch davon profitieren, da die Nachfrage nach Digitalprodukten ansteigen werde. Ebenfalls nicht überragend sind die Aussichten im Werbesektor. Die Marktforscher von Emarketer gehen davon aus, dass der chinesische Werbemarkt 2020 nur um 8,4 Prozent wachsen wird. Das ist die niedrigste Wachstumsrate seit 2011. Das dürfte auch Tencent zu spüren bekommen.
Analysten rechnen jedoch damit, dass Tencent zum Ausgleich im Unterhaltungssektor zulegen wird. Da immer mehr Staaten Ausgangssperren verhängen, um die Corona-Pandemie einzudämmen, könnte die weltweite Nachfrage nach Online-Games und Streaming-Angeboten ansteigen. Tencent konnte mit Mobile-Spielen im vergangenen Jahr auch außerhalb des chinesischen Heimatmarkts deutlich zulegen. Mittlerweile werden 23 Prozent der Gaming-Umsätze des Konzerns außerhalb Chinas generiert.