Nachdem sich Tesla kürzlich in einem zehnseitigen Papier über das lange Genehmigungsverfahren ausgelassen hat, wird die Situation nicht besser. Eigentlich sollten ab Juli die ersten Fahrzeuge vom Band rollen, nun scheint sich der Zeitplan weiter zu verzögern. Laut den beteiligten Landesministerien kann es sogar sein, dass die Antragsunterlagen neu ausgelegt werden müssen – zum dritten Mal. Alleine die damit verbundenen Fristen kosten zwei weitere Monate, berichtet der Tagesspiegel.
Bauzeit war von vornherein ambitioniert
Tesla versucht derweil, weiter Gas zu geben. So hat das Unternehmen weitere Dringlichkeitsanträge gestellt. Eine Voraberlaubnis ermöglich Tesla zu bauen, obwohl es keine Genehmigung gibt. Das geschieht freilich auf eigenes Risiko. Mithilfe einer anderen Genehmigung will der Konzern auf 24-Stunden-Betrieb umschalten und auch sonntags arbeiten. Der Hintergrund: Es fehlen für die Autoproduktion noch ganz Gebäudeteile. Auch diese Anträge müssen die Behörden prüfen. Für die Fabrikabschnitte, in denen das Unternehmen Batterien produzieren will, liegen noch überhaupt keine Bauanträge vor. Das sei aber normal, Tesla warte auf die Bewilligung der EU-Batterie-Förderung, liest man.
Zeitverzögerungen durch Antragsstau und Planänderungen
Die erneute Öffentlichkeitsbeteiligung samt Auslage der Anträge könnte wegen Änderungen des Bauplans nötig werden. Das erklärte Umweltminister Axel Vogel. Zudem säßen die Landesbehörden noch an den Prüfungen von allerlei Vorabanträgen von Tesla. An eine abschließende Erlaubnis bis Mitte Mai glaubt der Minister nicht mehr. Das läge auch daran, dass es immer noch an grundlegenden Informationen dafür fehle. Tesla änderte zum Beispiel die Regenwasserableitung.
Besondere Umstände erfordern besondere Genehmigungen
Der Konzern baut seine Monsterfabrik in einem Wasserschutzgebiet. Zudem hat er schon angekündigt, sehr viel Wasser zu benötigen. Speziell für die langfristigen Pläne Teslas reichen die Vorkommen nicht. So erkundet die Landesregierung momentan solche in Hangelsberg. Bis dieses Wasser von der Fabrik in Grünheide verbraucht werden darf, schätzt das Landesumweltamt, vergehen mindestens fünf Jahre.
Hochbau fertig, aber nicht zu Ende entschlossen
Derweil berichten Beobachter von einer verkehrten Welt auf dem 300-Hektar-Areal. So sei der Hochbau fast fertig, während die Wasserrohre erst jetzt verlegt würden. Normalerweise geht man andersherum vor. Auch die Anschlüsse zu den Klärwerksbetreibern fehlen. Die Bauarbeiten mussten immer wieder aus diversen Gründen stoppen, dennoch hält Tesla an dem von vornherein ehrgeizigen Plan fest.
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