Gigafactory Grünheide: Startet die Produktion des Model Y schon in wenigen Monaten?

Die Baustelle der Gigafactory vier im brandenburgischen Grünheide läuft auf Hochtouren. Ab Mitte des kommenden Jahres soll die Produktion beginnen. Das war zumindest der bisherige Planungsstand, der öffentlich kommuniziert wurde.
Am Dienstag hatte nun ein niederländischer Käufer eines Tesla Model Y eine Frage zu seiner Bestellung und griff zum Hörer, um bei Tesla anzurufen. Dort erhielt er nach eigenen Angaben die Auskunft, sein Fahrzeug würde in der Gigafactory Grünheide, die bei Tesla als Giga Berlin bezeichnet wird, gebaut und die Auslieferung sei für das erste oder zweite Quartal geplant. Auf die verwunderte Nachfrage des Niederländers zum Liefertermin erläuterte der Tesla-Mitarbeiter, man habe soeben ein Update zum Baufortschritt erhalten. Das berichtet Teslarati.
Offiziell hat sich Tesla in dieser Frage freilich nicht geäußert. Kommt also das Tesla Model Y tatsächlich schon im ersten Halbjahr des nächsten Jahres bei den ersten Käufern an?
Vollkommen abwegig ist das nicht. Tesla ist bekannt dafür, Produktionskapazitäten in Rekordzeit aufzubauen und zu nutzen. So wurde die Gigafactory in China in Rekordzeit errichtet und auch die Auslieferung des Tesla Model Y wurde mehrfach terminlich neu disponiert.

Tesla Model Y. (Bild: Tesla)
Sollten erste Exemplare des Crossovers zunächst erst gegen Ende des Jahres ausgeliefert werden, hatte Tesla das Datum auf den Sommer dieses Jahres vorgezogen. Schlussendlich erhielten erste Käufer in den USA ihre Fahrzeuge bereits im vergangenen März.
Im Geschäftsbericht zum dritten Quartal 2020 (PDF, Seite 7) äußert sich Tesla zuversichtlich. Dort steht zu lesen, dass der Bau „in Berlin schnell fortschreite.“ In den nächsten Wochen würden bereits erste Anlagen eingebaut. Auch die Belegschaft wachse kontinuierlich. Die Produktion solle 2021 starten. Einen Monat nennt Tesla indes nicht.
Der auf Twitter für die peinlich genaue Dokumentation des Baufortschritts bekannte Account @GF4Tesla hatte am 27. Oktober Fotos gepostet, die zeigen, dass tatsächlich bereits Anlagenteile in Grünheide angeliefert wurden. Dabei handelt es sich ihrer Kennzeichnung nach offenbar um Teile der Lackieranlage.
Damit wird es Zeit für Tesla, eine erweiterte Baugenehmigung zu erhalten. Die bisher erteilten Vorabgenehmigungen sollen nämlich nur den Rohbau abdecken. Im September hatte der Autobauer entsprechend einen neuen Antrag auf Genehmigung weiterer Bautätigkeiten gestellt, der laut Brandenburger Umweltministerium jedenfalls die Rodung weiterer 100 Hektar Wald enthalten soll. Ob darin auch die Genehmigung zum Beginn der Anlagenbautätigkeit beantragt wird, ist unklar.
Zuletzt war die Tesla-Baustelle in Grünheide in die Schlagzeilen geraten, weil offenbar wegen unbezahlter Rechnungen die Wasserversorgung abgestellt wurde. Nachfolgend hatte Tesla dem Projektleiter Even Horetsky die Kündigung ausgesprochen.
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