Im Rahmen der vom Bundeswirtschaftsministerium veranstalteten Europäischen Batterie-Konferenz hat Tesla-Chef Elon Musk nicht nur die Entwicklung eines Kompaktstromers für den hiesigen Markt angekündigt.
Batteriewerk soll mit 100 Gigawattstunden starten und bis 250 Gigawattstunden wachsen
Vielmehr will Musk neben der Autoproduktion im brandenburgischen Grünheide auch die Batterieproduktion ansiedeln. Dabei soll aber nicht irgendeine Zellfertigung, sondern die größte Batteriefabrik der Welt entstehen. Das berichtet die Welt.
Laut Musk plant Tesla, in Grünheide eine Batteriefabrik mit einer Startkapazität von rund 100 Gigawattstunden Kapazität aufzubauen. In einem nächsten Ausbauschritt könnte die Produktion sogar auf bis zu 250 Gigawattstunden erweitert werden.
Dass Tesla eine Zellfertigung in Grünheide etablieren will, ist bereits seit dem Sommer bekannt. Bislang wurde allerdings davon ausgegangen, dass es sich um eine Produktion handeln würde, die direkt mit der Fahrzeugproduktion am Standort korreliert. Die nun deutlich ambitionierter angelegte Version dürfte indes sogar die Genehmigungsbehörden überraschen. Denn denen liegt bis jetzt gar kein Antrag für eine Batteriefabrik vor.
Zwei deutsche Anlagenbauer für Batteriewerke gehören Tesla bereits
Die Expansion in Europa sieht Elon Musk durchweg positiv. Er freue sich auf die Möglichkeiten, die der Kontinent Tesla biete, ließ er die Konferenzteilnehmer wissen. Dem angekündigten Batteriewerk in Grünheide will Musk dabei offenbar eine Schlüsselrolle bei der Überführung neuer Batterie-Technologien in die Massenproduktion zuweisen.
Das ist plausibel. Immerhin hatte Tesla bereits 2016 den deutschen Anlagenbauer Grohmann Engineering und erst im Oktober 2020 den Autozulieferer ATW aus Neuwied übernommen. Beide Firmen gelten als Spezialisten für den Aufbau von Produktionsanlagen. ATW hatte zuletzt Batterie-Fertigungslinien für BMW und Daimler gebaut.
„Viele der fortschrittlichen Produktionsanlagen stammen aus Deutschland und Europa“, sagte Musk. Als kritischen Faktor für die Umsetzung der Elektromobilität in die Fläche sieht der Tesla-Chef den Batterie-Preis pro Kilowattstunde. Der müsse deutlich gesenkt werden, sodass sich jeder ein Elektroauto leisten könne.
Werk Grünheide könnte erste Serienproduktion neuer Batterietechnologien werden
Diese Stoßrichtung hatte Musk schon anlässlich des eigenen Battery Day vor zwei Monaten eingeschlagen. Sein Mantra: Die „Maschine, die die Maschine baut“ müsse verbessert werden. Die Produktion müsse effizienter werden.
Die auf dem Battery Day vorgestellten Produktionsverfahren sollen offenbar in Grünheide zum Einsatz kommen. Das dürfte ängstliche Anwohner zumindest etwas beruhigen. Denn die neuen Methoden, wie die Trockenbeschichtung der Batteriefolien oder der stark reduzierte Materialmix, führen dazu, dass potenziell umweltschädliche Produktionsschritte entfallen. Musk versprach, man könne „direkt neben der Batteriefabrik leben“ und müsse sich „keine Sorgen über giftige Stoffe machen“.
Wie das Handelsblatt berichtet, hat das Bundeswirtschaftsministerium in Person von Minister Peter Altmaier (CDU) dem Autobauer bereits eine „beträchtliche Förderung“ in Aussicht gestellt, sollte es zum Bau der Batteriefabrik kommen.
Sofern alle Mitarbeiter gut bezahlt werden und sich auf Standorte geeinigt werden kann, ja, warum nicht?