
Menschenmengen bewegen sich unbewusst organisiert. (Foto: Shutterstock / Daniel Fung)
Wenn sich Menschenmassen mit unterschiedlichen Zielen durcheinanderbewegen, bilden sie unbewusst Gassen, um an ihr Ziel zu gelangen. Eine Theorie von Professor Tim Rogers von der University of Bath soll dieses Phänomen mathematisch erklären.
Wie Sci Tech Daily berichtet, kann man mithilfe der Theorie vorhersagen, wann diese Gassen in der Menschenmenge gerade und wann sie gekrümmt sein werden. Sie erklärt außerdem, wann Menschen eher auf einer Seite oder auf einer anderen Seite aneinander vorbeilaufen.
„Auf den ersten Blick mag eine Menge von Fußgängern, die versuchen, durch zwei Tore zu gehen, unordentlich erscheinen, aber wenn Sie genauer hinschauen, sehen Sie die verborgene Struktur. Je nach Anordnung des Raums können Sie entweder die klassischen geraden Gassen oder komplexere gekrümmte Muster wie Ellipsen, Parabeln und Hyperbeln beobachten“, erklärt Professor Rogers.
Tests zeigen, wie sich die Gassen bilden
Die Forscher um Rogers haben die Theorie mit verschiedenen Layouts von Räumen getestet. In einem Versuch haben sie einen Platz des King’s-Cross-Bahnhofs in London nachgebaut. Die Testpersonen waren in zwei Gruppen aufgeteilt, die über den Platz durch unterschiedliche Tore gehen sollen.
Auf den ersten Blick schien die Masse unorganisiert durcheinanderzulaufen. In einem Video zeigen die Forscher allerdings, dass sich tatsächlich Gassen bildeten, durch die die Personen sich schnell bewegen konnten:
Theorie von Einstein inspiriert
Es gab bereits mehrere Versuche, zu erklären, warum Menschenmengen und andere natürliche Systeme wie Tiere, Bakterien oder Moleküle sich in solchen Gassen organisieren. Allerdings konnte bisher keine davon verifiziert werden.
Die Theorie der Bath-Forscher wurde von Albert Einsteins Theorie der Brownschen Bewegung inspiriert. Der Vorteil hier ist, dass sie Vorhersagen macht, die getestet werden können.
Die Menschen in der Menge, die diese Gassen bilden, sind sich dessen derweil nicht bewusst. Kalor Bacik, Erstautor der Studie, merkt an: „Die Spurbildung erfordert kein bewusstes Denken – die Teilnehmer des Experiments waren sich nicht bewusst, dass sie sich in wohldefinierten mathematischen Kurven angeordnet hatten.“
„Die Ordnung entsteht spontan, wenn sich zwei Gruppen mit unterschiedlichen Zielen auf engstem Raum begegnen und versuchen, einen Zusammenstoß zu vermeiden. Die Summe vieler Einzelentscheidungen führt ungewollt zu Gassen“, so Bacik.
Totaler Quatsch. Das Verhalten lässt sich mit sehr einfachen Methoden manipulieren und hat sicher nichts mit Brownscher Bewegung zu tun. :D