Unter dem Namen Threema Work vermarktet der Messaging-Anbieter schon seit 2016 eine Chat-Lösung für den Unternehmenseinsatz an. Der verschlüsselte Team-Messenger wird laut Threema von derzeit mehr als 5.000 Firmen und Organisationen eingesetzt. Darunter auch bekannte Namen wie Bosch, Daimler oder die Partei Bündnis 90/die Grünen. Jetzt will Threema aber auch Firmen und Behörden für sich gewinnen, die trotz Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Nachrichten lieber eine selbstgehostete Chat-Lösung einsetzen wollen.
Die neue On-Premise-Version nennt sich schlicht Threema Onprem und wird als Docker-Container unter Linux ausgeführt. Der Funktionsumfang soll grundsätzlich identisch zu Threema Work sein. Allerdings ist bei der selbstgehosteten Variante keine Kommunikation mit Personen außerhalb der firmeneigenen Instanz möglich. Im Gegensatz zu Threema Work kann die On-Premise-Variante daher beispielsweise nicht zum Austausch mit Kundinnen und Kunden genutzt werden. Gleichzeitig sind Angestellte dadurch aber auch besser gegen Phishing-Angriffe oder die Verbreitung von Schadsoftware geschützt.
Verschlüsselter Messenger zum Selbsthosten: Das kann Threema Onprem
Threema Onprem erlaubt wie Threema Work die Kommunikation über Text- und Sprachnachrichten. Außerdem können Sprach- und Videoanrufe darüber durchgeführt werden. Wie bei Messengern mittlerweile üblich ist auch der Versand und Empfang von beliebigen Dateien möglich. Die Dateigröße ist jedoch auf 50 Megabyte begrenzt. Neben Smartphone-Apps für iOS und Android kann Threema auch über ein Web-Interface vom Desktop aus genutzt werden.
Unternehmen müssen für Threema Onprem zusätzlich zu einer Einrichtungsgebühr eine jährliche Grundpauschale sowie Kosten für Endnutzer-Lizenzen entrichten. Wie viel das Ganze am Ende kostet, verrät das Unternehmen jedoch nur auf Anfrage. Im Preis inbegriffen sind laut Threema aber Software-Updates sowie technischer Support.
Als Systemanforderungen für eine On-Premise-Instanz für 1.000 Angestellte nennt Threema vier CPU-Kerne, acht Gigabyte Arbeitspeicher sowie etwa 100 Gigabyte Festplattenspeicher. Für 100.000 Angestellte werden laut Anbieter acht weitere CPU-Kerne, 32 Gigabyte zusätzlicher Arbeitsspeicher und circa ein Terabyte an Festplattenspeicher benötigt.