Tiktok testet Fußnoten – und will damit für weniger Fake News sorgen

Die Social-Media-App Tiktok testet in den USA derzeit eine neue Funktion namens Footnotes, mit der Nutzer:innen zusätzliche Kontextinformationen zu Videos bereitstellen können. Wie der Spiegel berichtet, erinnert das Feature an die Community Notes, die schon länger auf X verfügbar sind. Ziel der neuen Fußnoten ist es, bestehende Maßnahmen wie Faktenchecks, Inhaltslabels und Verlinkungen zu verlässlichen Quellen zu ergänzen.
Neue Funktion ist noch in der Testphase
Mit der Footnotes-Funktion will Tiktok die Verlässlichkeit und Einordnung von Inhalten verbessern – insbesondere bei komplexen Themen, aktuellen Ereignissen oder potenziell irreführenden Aussagen. Das System basiert auf einem konsensbasierten Ansatz: Eine ausgewählte Nutzer:innengruppe kann Fußnoten zu Videos erstellen und bewerten. Sichtbar werden die zusätzlichen Informationen nur dann, wenn sie von einem ausreichend großen Teil der Community als hilfreich eingestuft wurden.
Tiktok folgt damit einem Trend: Nach X hatte auch Meta Anfang des Jahres eine ähnliche Funktion angekündigt, die Community Notes auf Plattformen wie Instagram oder Threads bringen soll. Anders als Meta will Tiktok allerdings weiterhin aktiv mit mehr als 20 Organisationen zusammenarbeiten, die vom International Fact-Checking Network (IFCN) offiziell akkreditierten wurden. Insgesamt will die Plattform dadurch Inhalte in über 60 Sprachen und 130 Märkten weltweit überprüfen.
Kampf gegen Falschinformationen bleibt zentrales Ziel
Die Testphase für Footnotes ist aktuell auf die USA beschränkt. Teilnehmen können Nutzer:innen ab 18 Jahren, die seit mindestens sechs Monaten in der App aktiv sind und in letzter Zeit keine Verstöße gegen die Community-Richtlinien von Tiktok begangen haben. Bewertet wird nicht nur der Inhalt, sondern auch die Nützlichkeit bereits vorhandener Fußnoten.
Tiktok sieht in den neuen Fußnoten eine sinnvolle Ergänzung bestehender Maßnahmen gegen Desinformation. Die Plattform will Diskussionen verbessern, Fake News eindämmen und das Nutzer:innenerlebnis für Creator:innen und Zuschauer:innen gleichermaßen stärken. Ob das gelingt, bleibt offen – Tiktok steht seit Langem in der Kritik, weil sich Falschinformationen, manipulierte Inhalte und Deepfakes auf der Plattform besonders schnell verbreiten.