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Kolumne

Tinder: Wieso es für mich und meine Freundinnen gerade noch schlimmer ist

Tinder ist für mich die unbefriedigendste App der Welt. Und ich nutze sie doch – Corona sei Dank, äh schuld.

Von Vicky Isabelle Bargel
3 Min.
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Online-Dating macht null Freude. Aber was ist die Alternative? (Foto: Shutterstock/Zenza Flarini)

Er nennt sich Verbrecher, sitzt mit Sturmhaube in einem Gleisbett der Deutschen Bahn und malt offenbar illegal Züge an. Er ist einer der Männer, von denen Tinder denkt, dass sie ganz wunderbar zu mir passen könnten. Genau wie M, 28, auf der Suche nach seinem ersten Mal, oder Christos, dessen Bizeps so groß ist, dass ich mich frage, was bei ihm sonst womöglich klein ist. Also das Gehirn, meine ich.

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Tinder war irgendwie schon immer ätzend. Schon vor Jahren, als ich das erste Mal getindert habe, und auch heute noch. Ich habe den Eindruck, für die Dating-App gilt das gleiche Gesetz wie für den Rest der digitalen Welt. Es hat den Anspruch, die reale Welt akkurat abzubilden, scheitert daran aber kläglich. Die Corona-Pandemie macht Tinder aktuell allerdings leider alternativlos. Social Distancing zwingt in die eigenen vier Wände. Bars, Clubs und Restaurants haben gerade geschlossen. Wo also soll man jemanden kennenlernen, wenn nicht auf Tinder?

Ist der Algorithmus schuld?

Meine beste Freundin hatte für die schlechten Vorschläge der App neulich eine traurige und hoffentlich unwahre Erklärung. Sie habe gehört, Tinder folge einem ganz simplen Algorithmus. Jede Nutzerin und jeder Nutzer würde demnach einer Kategorie von 1 bis 5 zugeordnet, wobei 1 die „schlechteste“ und 5 die „beste“ Kategorie ist. Jeder User bekäme dann auch nur Leute aus seiner Kategorie vorgeschlagen. Um die Tinderer bei Laune zu halten, gäbe es dann ab und zu mal einen Partnervorschlag aus einer ranghöheren Kategorie. Soweit die Theorie. Aber in welcher Kategorie bin ich denn dann? Zwei?

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Sämtliche Mythen um den Algorithmus konnten auch nach längerer Recherche nicht vollends ausgeräumt werden. Tatsächlich schreibt Tinder jeder Nutzerin und jedem Nutzer einen eigenen Score zu – je nachdem, wie beliebt man ist. Die Kriterien sollen aber recht komplex sein. Anfang 2020 wurde der Algorithmus außerdem geändert. Jetzt spielen die Aktivität und die räumliche Nähe zu möglichen Matches dem Anschein nach eine größere Rolle.

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Bin ich zu wählerisch?

Trotzdem wische ich im Schnitt zwischen 60 und 100 Mal nach links, bevor ich einmal nach rechts wische. Die Ausbeute ist wirklich erschreckend mager. Klingt, als wäre ich wählerisch? Sehen meine Freundinnen anders. Von denen darf ich mir anhören, ich hätte ein Herz für Dullis. Der letzte Typ, in den ich verknallt war, kassierte das vernichtende Urteil: „Der war blöd, echt nicht schön und Anstand hatte der auch keinen.“ Zugegeben, das ist wirklich sehr subjektiv und vermutlich mit Solidarität begründet. Hätte er sich nicht wie ein Idiot verhalten, wäre die Bilanz vielleicht anders ausgefallen. Wobei, nein, ich glaube nicht.

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Die Frustration über Tinder ist die letzten Monate nahezu exponentiell gestiegen. Je länger ich swipe und matche, desto klarer wird mir: Ich möchte mich nicht mehr durch Unmengen Oben-ohne-Pumper, 08/15-Beschreibungen und Typen auf der Suche nach ihrem ersten Mal pflügen. Ich möchte mich auch nicht mehr durch autoverliebte Belvedere-Trinker, Weltenbummler und Angebote für „diskreten Spaß“ graben. Und ich tue es doch. Denn die Pandemie hat für mich, für meine beste Freundin und für viele Singles auf dieser Welt eine schmerzhafte Folge: Begegnungen finden nur noch virtuell statt.

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Um Kontakte zu pflegen, mag das reichen. Um Kontakte zu knüpfen, reicht das nicht. Mir reicht das nicht. Denn selbst wenn Tinder mal die eine oder andere nette Bekanntschaft ermöglicht, fehlen doch all die magischen Momente des Alltags, die die Pandemie raubt. Der erste Blickkontakt in einer Bar, das erste Lächeln, verschwitztes Tanzen in Clubs zu einer Musik, die beide gut finden. Mit zitternden Händen das Besteck beim ersten gemeinsamen Dinner halten, weil die Aufregung so groß ist. Einander näherkommen, ohne Angst vor Viren – das wäre schön. Mag sein, dass das Erste-Welt-Probleme sind. Aber es sind Probleme einer realen Welt, die digital so niemals stattfinden kann.

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29 Kommentare
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Dein t3n-Team

Titus von Unhold

„Wo also soll man jemanden kennenlernen, wenn nicht auf Tinder?“

Einfach mal ein paar Monate bis Jahre gar nicht.

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t3n

Was hat dieser Schwachsinn auf T3n zu suchen?

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Ribert Lirert

Mein reden. Das ist hier kein Blog.

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Lametta

Früher war mehr Lametta – äh tech

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Daniel Lassak

So eine Nachricht ist eine von wenigen und hat mich interessiert. Daumen hoch t3n. Und wegen Technik und so… Es geht doch um eine App: Tinder :-)

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Peter

Seit wann hat das Lamentieren über Sexsucht journalistisches Gehalt?

In den letzten 15 Jahren hatte ich ganze drei Mal Sex. Es ist halt sehr schwer unter den ganzen Sexsüchtigen mal eine Partnerin zu finden, die auch monatelang treu bleiben kann. Da verzichte ich dann lieber ganz, als einer von Vielen sein zu müssen.

Treue Frauen scheint es nur noch unter den Religiösen zu geben, alle anderen sind ja mittlerweile sexuell befreit und kommen damit überhaupt nicht zurecht, wenn man ihre Sucht nicht ständig befriedigen möchte. Selber schuld! Wenn ich den ganzen Tag Drogen brauchen würde, müsste ich auch bei der Qualität Abstriche machen, da ich weder das Geld noch die Kontakte habe, um jedes Mal beste Qualität zu bekommen. Aber anstatt einfach mal zu reduzieren, wühlt man sich dann durch den Dreck, damit man wenigstens ein wenig Befriedigung bekommt? Ernsthaft? Das ist doch schäbig! Tinder ist wirklich widerlich!

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Malizia

Endlich mal ein Mensch mit Hirn.

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Peter

Tinder… ist eine Tech-Chance für jeden Menschen, sein elementares Bedürfnis nach Bindung aktiv anzugehen. Daher „Daumen hoch“, das t3n so ein schwieriges Tech-Thema hier aufgreift! Und dann auch noch so gefühlvoll. Das Thema berührt. Manch ein Leser von dem t3n-Tinder-Artikel kommentiert seine hier getriggerten Gefühle ja auch eindrucksvoll, und reguliert sich damit, das hier auf t3n gelesene seelisch zu ertragen. Was Tinder leider nicht kann, ist, den Tinder-Benutzer beim Benutzen von Tinder vor sich selbst zu beschützen. Das muss er oder sie immer noch selbst machen. Der eine oder andere Tinder-Benutzer, und auch die Kolumnistin, ordnen ihre eigenen in der Vergangenheit zugezogenen seelischen Bindungs-Wunden dem auf Tinder neu gefundenen Tinder-Menschen zu. Und um mit diesen noch immer offenen Wunden seelisch nicht in Kontakt zu kommen, wird das Bild dann einfach nach links gewischt. So einfach ist das. Die Wunde klafft dann zwar immer noch in der eigenen Seele, aber reflektieren ist heute nur noch selten angesagt. Es könnte ja schmerzen. Seelisches Wachstum kann so nicht stattfinden. Seelisches Wachstum findet immer nur in der seelischen Gefahrenzone statt, nie in der seelischen Komfortzone. Leider. Daher laufen da draußen so viele Sozial-Zombies durch die Gegend und wundern sich, dass sie keinen Partner / Partnerin finden. Achtsamkeit und Bewusstheit mit sich selbst geht anders.

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..

Ich finde diesne artikel etwas sexistisch aber ok …

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Peter

Sind alle Frauen so? Wenn ja, erspart ich meinem Handy diese APP.

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Suisse

Ja sind sie.

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Titus

Was für ein dämlicher Bericht!
Alleine das Bild auf dem alle Männer in eine Mülltonne geworfen werden, was soll das?
Warum auch nicht mal erwähnen wie die Frauen auf Tinder drauf sind, anstelle des Männer Bashings?

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Munter

Weil es Mode ist Männer zu diskreditieren und alles unter dem Deckmantel Gleichberechtigung, welche erstrebenswert ist. Z.B. Frauenquote. Immer häufiger lese ich mindestens 50% Frauenquote soll vorgeschrieben werden. Genau bedeutet dies dann aber Frauen in der Mehrheit sein sollen, schlimmstenfalls gleichviel. Wo ist das gleichberechtigt?
Nicht falsch verstehen, wir benötigen dringend echte Gleichberechtigung, d.h. Frauen die gleichen Rechte ermöglichen, aber bitte ohne neue Ungleichberechtigung.

So auch hier, über Männer darf man herziehen.
Vor allem muß ich schmunzeln, von Tinder hörte ich damals das erste Mal von einer Freundin. Wofür nutze sie es? Für Sexbekanntschaften.

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Libelle

Naja. Das eine ist en vogue. Das andere gäbe nen Aufschrei. Medien halt…

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Ich

Wischt 60 – 100 Mal nach links, bevor sie jemandem „eine Chance gibt“ und fragt sich ob sie „zu wählerisch“ ist …im Ernst?! Wie oberflächlich kann man sein? Nach 1-2 Bildern und ein paar Zeilen Text Menschen schon so abzuurteilen. Es ist nicht die App die oberflächlich ist, sondern die Leute die sie nutzen. Und dann Fragen zu stellen wie „liegt es am Algorithmus“? Unglaublich!
An die extrem oberflächliche und arrogante Autorin. Wenn Sie niemanden kennenlernen liegt es einzig und alleine an Ihnen.

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F.J.

Sich Feministin nennen und gleichzeitig ein so menschenverachtendes Verhalten an den Tag zu legen ist schon ein starkes Stück!

An die Autorin: Wie Sie hier andere Menschen abschätzig beschreiben und niedermachen ist ekelhaft. Sie haben scheinbar selber große persönliche Probleme. Ich hoffe sie bekommen Hilfe.

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Thorsten Gepunkt

Danke für diesen Beitrag, Peter. Ich habe auch den Eindruck, dass viele Frauen dort nur ihre seelischen Wunden abarbeiten. Diese Profile sind meist daran zu erkennen, dass die Selbstbeschreibung Banalitäten wie „Ich weiß, was ich will“ oder „Stehe mit beiden Beinen fest im Leben“ enthält. Entspricht eigentlich nie der Wahrheit, sondern ist eher Wunschdenken weil man hier und jetzt alles anders besser machen möchte als in der letzten gescheiterten Beziehung.
Was den eigentlichen Beitrag angeht: ich kann die Autorin verstehen, mir geht es genauso, einerseits Corona, andererseits die Verlockung der minimalen Chance per Tinder. Ich hätte übrigens Zeit für ein Date, Vicky ;-)

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Hans

Dann geh doch zu ElitePartner… ach nee, dafür braucht man Klasse

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Franz

Den Artikel musste ich erst einmal sacken lassen. Drei Mal tief durchatmen und los geht es.

In der Welt der Autorin gibt es scheinbar nur drei Arten von Männern: 1. Hirnlose Muckibudenpumper, 2. Belvedere-trinkende Schnösel und 3. Männer die mit 28. noch Jungfrau sind. Auch sonst jagt in diesem Artikel ein Klischee das andere. „Journalismus“ wie man ihn in der Bunten erwartet, aber eigentlich nicht in der t3n.

Zu dem Typus 3: Menschen (es gibt übrigens Frauen wie Männer mit diesem „Problem“) die in diesem Alter noch Jungfrau sind. Diese haben das a) freiwillig und bewusst so gewählt oder wahrscheinlicher b) leiden selber stark unter diesem Umstand. Was genau gibt Ihnen das Recht so herablassend über diese Menschen zu schreiben? Und wieso gibt t3n diesem geistigen Brechdurchfall eine Plattform?

Zum Titel „Tinder: Wieso es für mich und meine Freundinnen gerade noch schlimmer ist“. Sie meinen also dass Tinder nur für Frauen kein Spaß ist? Lassen Sie sich versichern, für Männer ist es auch nicht besser und der Grund dafür sind unter anderem Frauen wie sie. Außer man hat natürlich ein Weltbild wie Sie, dann sind alle Männer chauvinistische Nymphomanen und Tinder ist die reinste Orgie.
Sie wischen 60-100 Mal nach links, bevor sie sich und dem Mann überhaupt einmal eine Chance geben sich gegenseitig kennenzulernen? Lesen Sie mal im Duden nach was der Begriff „Oberflächlichkeit“ bedeutet. Ahnen Sie überhaupt wie viele nette und intelligente Menschen Sie deshalb nicht kennengelernt haben?

Auf die Arroganz der Annahme nur 1 von 100 Menschen wäre es Wert Sie kennenlernen zu dürfen gehe ich mal besser nicht ein. Und wenn Sie meinen andere Menschen nur unter Alkoholeinfluss in Bars oder Clubs kennenlernen zu können, tun Sie mir aufrichtig leid.

Das es durch Corona gerade für uns alle keine einfache Zeit ist müsste jedem klar sein. Leute die Single sind leiden bestimmt besonders darunter weil es noch schwieriger wird jemanden zu finden als es ohnehin schon ist.
Umso schlimmer dass manche Leute meinen ihre beschränkte Sichtweise anderen aufdrängen und Tinder vermiesen zu müssen. Tinder ist lediglich eine App, was wir daraus machen liegt lediglich an uns selbst. Und in dieser Zeit ist es tatsächlich eine der wenigen Möglichkeiten die uns bleibt jemanden kennenzulernen.
Ja es gibt Menschen die Tinder ausschließlich für Sextreffen nutzen. Übrigens Männer wie Frauen. Was ist so schlimm dabei wenn beide Seiten offen und ehrlich damit umgehen?
Allerdings sucht meinen Erfahrungen nach der Großteil der Menschen auf Tinder, Männer wie Frauen, tatsächlich eine ernsthafte Beziehung. Wenn man aber nur mit Vorurteilen an die Sache rangeht, Tinder als Fickapp abtut und 99% der User einfach wegwischt, kann das natürlich nichts werden.
Denkt mal daran, dass die Mehrzahl der User Menschen sind und nicht bloß ein seelenloser Avatar. Ja, es sitzen tatsächlich Menschen am „anderen Ende“ der App. Menschen wie du und ich, auf der Suche nach einem kleinen Wenig Glück in dieser schweren Zeit. Schiebt mal alle eurer Vorurteile beiseite und gebt einem Menschen eine Chance auch wenn er oder sie die in euren Augen falsche Vodka-Marke trinkt oder sonst eine Oberflächlichkeit nicht stimmt. Und denkt daran wie es dem anderen Menschen geht wenn ihr ihn „Ghosted“. Dann kann auch aus Tinder eine App werden die uns das Leben leichter macht.

PS: Ja ich kenne Paare die sich auf Tinder kennengelernt haben und schon längere Zeit miteinander glücklich sind. Es ist also möglich und was spielt es dann für eine Rolle wo man sich kennengelernt hat?

Antworten
Hans

Du hast genau den Punkt getroffen, hätte es nicht besser schreiben können. Frauen mit solcher Sichtweise wie die Autorin sind schonmal die Hälfte von allen Problemen warum das alles so schlecht funktioniert.

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Michael

Liebe Autorin, ich finde den Artikel in Teilen zutiefst sexistisch – Kolumne hin oder her. Was soll das, ich dachte wir sind über diese Zeiten hinaus, zumindest abseits von Bild & Co.?

Schreiben Sie ihn doch einfach mal umgekehrt, von einem Mann an die Frauen. Oder von Franz Josef Wagner geschrieben. „Meine letzte war blöd und hässlich“, im Ernst jetzt? Was würden Sie dazu sagen? Oder müssen Männer da mehr aushalten, als Frauen, weil sie ja Muckis haben?

Achtsamkeit ist keine Einbahnstraße, menschenverachtende Sprache auch nicht. Ich würde mich freuen, eine Antwort von Ihnen zu bekommen. Und ich verstehe nicht, wie die t3n-Redaktion das durchwinken kann.

Antworten
Michael

Ich bedanke mich doch, für die Lernkurve. Ich habe mein Tinder-Profil ergänzt:

„Bitte keine Frauen, die Feminismus mit Männer-Verachtung verwechseln.“

Antworten
David

Habe meine Partnerin, so ungewöhnlich es auch klingen mag, über die Dating App Lovoo kennengelernt und sind jetzt mittlerweile über 2,5 Jahre zusammen und auch immer noch glücklich miteinander. Es ist zwar wirklich sehr unwahrscheinlich, dass jemand diesen Erfolg hat, jedoch trotzdem möglich. Liebe Grüße und viel Glück weiterhin.

P.s. Wer sucht, findet nicht meist nicht. :)

Antworten
MrX

Meine Erfahrung, 100x gelikt, 3 Matches.
Und dann Psychopathin kennengelernt die dauernd von ihrem tollen Ex gesprochen hat.
Und nein, ich sehe nicht aus wie Quasimodo. Oder doch?

Antworten
Homer

Wie kann man bitte so menschenverachtend sein?
Suchen Sie sich bitte Hilfe.

Antworten
jonas-grauel

Liebe Vicky,

mich juckt es gerade in den Fingern eine Antwort zu schreiben. Ja, ich kenne den Frust über Online-Dating auch – von früher. Aber dieses Jahr habe ich an einem Flirt-Coaching teilgenommen und verstanden: Jammern hilft nichts, kreativ nach Lösungen suchen schon. In dem Coaching habe ich gelernt, Frauen auf der Straße anzusprechen, einfach ehrlich und direkt und möglichst mit einer Prise Humor. Das geht im November in Corona-Zeiten auch nicht so gut wie im Sommer, aber mein Coach hat mir immer wieder aufgezeigt, dass es die eigene innere Einstellung ist, die am Ende den Unterschied macht. Wie das alte Sprichwort sagt: ‚Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.‘ Und selbst im Teil-Lockdown kann ich immer noch einfach spazieren gehen und wenn mir eine Frau gefällt zu ihr hingehen und mit ihr ins Gespräch kommen. Dahin zu kommen hat mich viel Mut, Ausdauer und Arbeit an meiner Einstellung gekostet. Ich würde mir wünschen, dass Frauen auch an sich arbeiten würden und einfach mal nen Mann ansprechen anstatt sich zu beschweren. Übrigens haben wir uns im Coaching dann auch tinder angeschaut und damit gearbeitet. Und siehe da: Ob die App Spaß macht oder frustriert liegt gar nicht an tinder – sondern an der eigenen inneren Einstellung! Als ich verstanden habe, wie der Alogrithmus funktioniert, dass ich zumindest etwas mehr interessante Matches bekomme mit guten Fotos, nem humorvollen Profiltext und ein paar kreativen Ideen zum Anschreiben hatte war das auf einmal ziemlich nett und ich bekam auch gute Dates darüber. Also, Vicky und all ihr anderen Frustrierten: Lasst euch nicht entmutigen. Dating kann man lernen.

Liebe Grüße und einen schönen Tag euch!

Antworten
TH

Es kommt in diesem Artikel nur zum Ausdruck, was schon länger in der Gesellschaft als Problem existiert. Es manifestiert sich, durch allgemein verfügbare Medienpräsenz, ein Idealbild des Wunschpartners in einem jeden Konsumenten. Ich widerspreche der Autorin in einem bedeutenden Punkt. Tinder bildet sehr wohl die Realität ab. Die App ist eine direkte Verbindung zu Menschen mit realen Schwächen aber auch Stärken. Nicht Menschen aus fiktiven Stories und fingierten Reality Shows.
Imho ist der Hauptgrund für die vielen von Beziehungen enttäuschten Singles, eine hoffungslos übersteigerte Erwartung an den Lebenspartner, basierend auf der medialen Präsenz fiktiver Vorbilder.
Es ist nur natürlich, dass für die Fortpflanzung ein Optimum aus dem vorhandenen Genmaterial angestrebt wird. In einer kleineren Auswahl existiert stets eine Möglichkeit für weniger ideale Individuen das Optimum zu verkörpern. Bei einer globalen Auswahl mit medial hervorgehobenen Ideal-Individuen ist es aber für solche nicht möglich zum Optimum zu gehören. Auch die Autorin und ihre Freundinnen leiden unter diesem Dilemma. Deswegen ist es im Moment so schwer für sie. In einer Disko bzw. Kaffee oder Kneipe existiert nur die gebotene Auswahl. Da schleppt dann die Autorin vielleicht auch den netten Typen vom Tisch gegenüber trotz seiner Muskeln ab weil halt kein anderer potentieller Partner da war. Auf Tinder ist der Abgleich mit dem Idealbild möglich. Ich wünsche allen frohes Wischen, die den Traum nach dem idealen Partner nachjagen wollen. Denen, welche erkannt haben, dass sich Menschen kurzzeitig verstellen können um Idealen zu gleichen, dass Menschen sich über die Zeit und mit den Jahren verändern und dass Menschen in liebvollen Beziehungen viel voneinander lernen und über sich hinaus wachsen können, wünsche ich viel Erfolg mit Tinder und anderen Partnersuch-App bei der ersten Kontaktaufnahme.

Antworten
Libelle

Was für ein ekliger Sexismus, allein der erste Absatz. Man stelle sich vor, ein online Artikel lautete „oder die, deren busen so groß war, ich frage mich, ob ihr Hirn wohl klein wäre!“. Pfui deibel, diese extrem abwertende Haltung der Frauen ggü uns Männern ist der Grund, weshalb ich jede Mühe und dating eingestellt habe. :)

Da bin ich mir zu wertvoll.

Antworten
Rüdiger

Mir fehlt, was genau sich die Autorin von Tinder erhofft, denn das ist wichtiger, als es zunächst den Anschein hat. Als aktiver (männlicher) Nutzer ist für mich Langeweile und zwangloser Kontakt wichtig. Nein, nicht ONS, sondern quatschen, was trinken gehen und unbeschwert den Abend verbringen, ohne eine Erwartungshaltung an die große Liebe oder Sex. In meinem Profil ist kein Tattoo-Bild, nix aus dem Urlaub, kein Auto, kein Hund, kein freier Oberkörper o.ä. Ganz „normale“ Bilder von mir.

Wenn man an diese App mit einer Erwartung der großen Liebe oder Beziehung herangeht – was den Anschein hat, wenn man den Text liest – wird Frau in der Tat häufig enttäuscht werden. Da ich auch internationale Matches hatte, wurde mir gesagt, dass nur in Deutschland so „verklemmt und engstirnig“ an die App herangegangen wird, da eine Beziehung zu finden. Tinder ist international eine Hook-Up- und Selbstbestätigungs-App. Das Beziehungsgesuche ist was aus der Kategorie „typisch deutsch“. Wenn man eine Beziehung sucht, nutzt andere Dienste, auch wenn sie kosten. Tinder ist ein Sammelbecken für die schnelle Suche nach Sex und der Langeweile sowie Selbstbestätigung. Und das ist okay so. Versucht nicht, was anderes aus der App zu machen.

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