Baby-Tintenfische im All: Das steckt hinter dem neuen Nasa-Projekt

Eines Tages könnten Menschen auf lange Reisen ins Weltall aufbrechen. Wenn Astronauten jedoch lange Zeit in niedriger Schwerkraft verbringen, hat das negative Auswirkungen darauf, wie gut ihr Immunsystem Bakterien erkennt. Um zu verstehen, warum genau das passiert, hat die Nasa jetzt Dutzende Zwergtintenfische an Bord der internationalen Raumstation ISS gebracht.
Wie die US-amerikanische Tageszeitung Honolulu Star-Advertiser berichtet, handelt es sich bei den Tintenfischen um die Unterart Euprymna scolopes. Diese Tiere bilden eine Symbiose mit einer bestimmten Bakterienart, um in dunklen Gewässern leuchten zu können. Da es sich um ein vergleichbar einfaches System handelt, hoffen die Forscher, die Auswirkungen der Schwerelosigkeit mithilfe der Zwergtintenfische besonders gut untersuchen zu können.
„Diese neuen Erkenntnisse aus vereinfachten Tiermodellsystemen können dann zum besseren Verständnis der menschlichen Physiologie in der Weltraumumgebung eingesetzt werden“, erläutert die Nasa das Ziel der Mission in der Beschreibung des Experiments. Dort weist die US-amerikanische Weltraumbehörde auch darauf hin, dass mehr als 2.000 Bakterienarten positiv auf den menschlichen Körper wirken, aber nur 100 Arten als Krankheitserreger gelten. Bislang habe man aber vor allem den Einfluss niedriger Schwerkraft auf solche Pathogene untersucht.
Die Tintenfische wurden im Kewalo Marine Laboratory in Honolulu gezüchtet. Auf die ISS kamen sie bereits mit dem letzten Versorgungsflug, der von dem privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX im Auftrag der Nasa durchgeführt wurde. Federführend bei dem Projekt ist die US-amerikanische Zoologin Jamie Foster. Die hatte bereits 2017 den Einfluss von modellierter Schwerelosigkeit auf Tiere untersucht, die in einer symbiotischen Beziehung zu Bakterien stehen. Im Juli sollen die kleinen Tintenfisch-Astronauten wieder zurück auf die Erde kommen.
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