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Tod den Keimen: Diese neuartige Lüftungstechnik lässt Viren „kalt verbrennen“

Zwei Fraunhofer-Institute arbeiten an Raumluftfiltern, die Schadstoffe nicht nur zurückhalten, sondern direkt zerstören, indem sie sie „kalt verbrennen“. Das soll mit allen Keimen funktionieren.

2 Min.
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Gelelektrophorese zum Nachweis des elektrochemischen Proteinabbaus. (Foto: Fraunhofer IKTS)

Die ganze Welt fürchtet sich dieser Tage vor den Aerosolen der Mitmenschen. CO2-Messgeräte sind in vielen Büros und Bildungseinrichtungen zur Standardausstattung geworden – das offene Fenster zur Pflicht. Im Kampf gegen das möglicherweise infektiöse Aerosol im Raum gehen Menschen im Winter im Skianzug zur Arbeit. Hauptsache, das Fenster bleibt auf.

Luftreiniger tötet Keime ab

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Was aber, wenn nicht gelüftet werden kann oder soll? Das ist Gegenstand des Entwicklungsprojekts „CoClean-up“, an dem die beiden Fraunhofer Institute für Keramische Technologien und Systeme (IKTS, Dresden) sowie für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM, Hannover) arbeiten.

Sie entwickeln eine neuartige Lüftungstechnik, die Viren in Innenräumen unschädlich machen soll, indem sie sie „kalt verbrennt“. Die potenziell schädlichen Partikel werden dabei aus der Luft gefiltert und zu Kohlendioxid und Wasserstoff oxidiert. Darüber berichtet Heise.

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Während konventionelle Luftfilter nur mechanische Barrieren sind, durch die Luft geschleust wird, arbeitet der Fraunhofer-Filter mit einer elektrolytischen Salzlösung, durch die die Atemluft geleitet wird. An der Lösung liegt Spannung an. An den Elektroden werden Viren und anderen Keime gefangen. Dabei entsteht an der einen Elektrode Wasserstoff, an der anderen CO2.

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Der elektrische Filter sei recht genügsam, lassen die Forscher verlauten. Erforderlich seien nur einige hundert Milliliter über mehrere Stunden bei „üblicher Raumgröße“ und „etlichen Personen“ im Raum. Nach der Kaltverbrennung der Keimanteile wird die Luft wieder in den Raum zurückgeführt.

Prototyp im April erwartet

Bisher hat die Maßnahme im Labor funktioniert. Ein erster Prototyp soll im April 2021 getestet werden. Dabei setzen die Forscher keine Sars-CoV-2-Viren ein, sondern „repräsentative Surrogate, die sehr ähnliche Eigenschaften haben.“ Die Marktreife der Lösung erwarten die Forscher nicht vor Mitte nächsten Jahres.

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Ob das Gerät dann noch im Covid-19-Kontext benötigt wird, ist fraglich. Hoffen wir mal, dass es bis dahin unnötig geworden ist. Gut möglich ist aber, dass sich ein dauerhaft bleibendes Bedürfnis nach keimfreier Luft in der Bevölkerung durchsetzt. Dann könnten die Fraunhofer-Luftreiniger möglicherweise demnächst zur Standardausstattung in Büros und öffentlichen Gebäuden werden.

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3 Kommentare
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Dein t3n-Team

Gunar Gürgens

„Ob das Gerät dann noch im Covid-16-Kontext benötigt wird, ist fraglich. Hoffen wir mal, dass es bis dahin unnötig geworden ist.“
Kleiner Tippfehler…

Aber ansonsten ein schönes Konzept. Luftfilter werden in den nächsten Jahren sicher ein Markt werden. Habe mir noch vor dem Beginn der Pandemie einen kleinen Filter für meine Wohnung gekauft und gerade auch was Pollen und andere Allergene angeht ist es echt ein Gewinn an Lebensqualität!

Antworten
Dieter Petereit

Danke für den Hinweis.

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Anna

Interessant, dass die Keime aus der Luft gefiltert werden und zu Kohlendioxid und Wasserstoff oxidieren. Nicht in jede Schule muss man Axialventilatoren wuchten. Lüftungsanlagen können auch klein und fein daher kommen. Ich bin gespannt auf den Prototyp und darauf, wie viel es kosten wird. https://www.hopf-bt.de/industrie/lufttechnik/

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