Müssen wir ins Büro, um uns mit Kollegen auszutauschen? Selbst Topmanager sind sich uneinig
In einer Studie haben Forscher:innen der Universität Ostfinnland nun festgestellt, dass es selbst unter Topmanager:innen der IT-Branche keine Einigkeit gibt. Sie haben verschiedene Ansätze und Ansichten, wenn es um die Kommunikation vor Ort versus remote geht. Dabei haben die Forscher:innen 33 Topmanager:innen der IT-Branche befragt, die Erfahrungen mit beiden Führungsstilen hatten.
So unterscheiden sich die Meinungen der Manager:innen
„Einige Manager glauben, dass alle Arbeitsaufgaben dank digitaler Kommunikation remote erledigt werden können“, heißt es von Forscherin Lotta Salin der Universität Ostfinnland. Sie führt aus: „Laut ihnen ist eine Kommunikation von Angesicht zu Angesicht nur nötig, um zwischenmenschliche Beziehungen und ein Gefühl der Gemeinschaft zu fördern.“
Andere Topmanager:innen unterstützen diese Auffassung nicht. Gerade komplexe Aufgaben wie die Suche nach Innovation und Entwicklungs-Tasks können laut ihnen nur vor Ort gelingen. Zudem würde der spontane Austausch im Büro aufgrund der digitalen Arbeitsumgebung fehlen – und damit auch neue Ideen verhindern.
Das Beste aus beiden Welten
Laut der Studie gibt es aber auch einen Kompromiss zwischen den beiden Extremen. So sollte es auch bei Remote-Arbeiten regelmäßige Meetings mit Kamera geben, damit sich die Kolleg:innen sehen können. So entstünde ebenfalls ein Gefühl dafür, verbunden zu sein. Kaffeepausen über die Kamera oder andere Aktivitäten per Video-Call, die nicht direkt an die Arbeit gebunden sind, können laut den Forscher:innen ebenfalls dazu beitragen.
Zudem hilft es laut Salin, eine Chat-Plattform zu haben. Darüber können Mitarbeiter:innen informelle Nachrichten austauschen und ihr eigenes Gefühl einer Gemeinschaft bilden. Das sei besonders für Manager:innen notwendig, da diese dafür sorgen müssen, dass das Team nicht nur auf einer professionellen Ebene gut zusammenarbeitet – die zwischenmenschliche Komponente darf nicht zu kurz kommen.