Total.js Messenger: Diese schlanke Slack-Alternative zum Selberhosten setzt auf Node.js

Direkte Kommunikation ist innerhalb virtueller Teams schwierig. (Bildquelle: Rawpixel.com / Shutterstock)
Wer einmal die Team-Echtzeit-Kommunikation für sich entdeckt hat, will sie nicht mehr missen. Von daher ist es kein Wunder, dass sich der aktuelle Platzhirsch namens Slack so schnell so weit verbreitet hat. Auch hier bei t3n sorgt der Dienst für reibungslose Abläufe. Je nach Branche kann es indes mit der Abwicklung der Team-Kommunikation über amerikanische Server sogar rechtliche Probleme geben. Nicht zuletzt deshalb kommt der Dienst für so manches Unternehmen nicht in Frage.
Da kommt es gelegen, dass sich mittlerweile einige Funktions-Klone auf Open-Source-Basis finden, die auf dem eigenen Server installiert und betrieben werden können. Schon vor längerer Zeit stellten wir euch mit „Let’s Chat” eine quelloffene Variante vor, die auf Node.js, MongoDB und Python aufsetzt.
Nun ist mit dem „Total.js Messenger” eine weitere, ganz ähnliche Lösung veröffentlicht worden, die ebenfalls auf Node.js aufsetzt und unter der MIT-Lizenz kostenfrei zu nutzen ist. Der Total.js Messenger setzt auf das quelloffene „Total.js Framework” von Peter Širka auf. Dieses Framework wurde geschaffen, um die Entwicklung von Web-Applikationen rationeller im Sinne von schneller zu gestalten. Das Projekt steht auf Github zum Download zur Verfügung.
Auf der Basis von „Total.js” entwickelte Širka bereits ein knappes Dutzend Applikationen. Besonders interessant ist sein Produkt namens „Total.js Flow”, mit dem es möglich sein soll, Javascript-Anwendungen visuell zu entwickeln. Flow ist als Package zum Framework ausgelegt und kann somit auch innerhalb der übrigen Anwendungen problemlos genutzt werden. Im Total.js Messenger ist Flow direkt enthalten. Die Erweiterung und Anpassung der Applikation an eigene Bedürfnisse sollte also schnell und einfach möglich sein.

Visuelle Applikationsentwicklung mit Total.js Flow. (Screenshot: Total.js)
Der Messenger steht in einer Preview direkt auf der Projektseite zur Verfügung. Allerdings haben die Entwickler vor das Ausprobieren des Tools das Anlegen eines Accounts gesetzt. Nach der Anmeldung findet ihr euch in einer Oberfläche wieder, die dem Vorbild schon ziemlich deutlich gleicht, wenn sie auch weniger farbenfroh, eher gesetzt in Schwarz-Weiß-Grau daherkommt.

Total.js Messenger: Ähnlichkeiten mit Slack sind kein Zufall. (Screenshot: t3n)
Wie im Vorbild lassen sich Channels anlegen oder Direktnachrichten versenden. Das Anhängen von Dateien erfolgt ebenfalls ganz einfach per Drag-and-Drop. Das Formatieren eingegebener Texte erledigt ihr unter Verwendung von Markdown. Ein Hilfe-Icon bringt euch die entsprechenden Formatierungen näher.

Diese Icons findet ihr unterhalb des Eingabefensters. (Screenshot: t3n)
Das Einfügen von Icons erfolgt über ein eigenes Panel, während der dicke Daumen nach oben ein eigenes Icon direkt unterhalb des Textfeldes erhalten hat. Interessant ist die Möglichkeit, eine Konversation per Klick auf das Druckersymbol schnell und unkompliziert im reinen Textformat zu exportieren. Slack-Befehle unterstützt der Total.js Manager nicht. Hochgeladene Dateien werden gesammelt und pro Thread einfach über ein eigenes Piktogramm oben rechts oberhalb des Konversationsfensters zugänglich gemacht, ähnlich wie ihr es auch von Slack kennt.
Beim Scrollen durch lange Konversationsstränge muss der Messenger immer wieder sichtbar nachladen. Dabei wird der Bildschirm dunkel und einige Gedenksekunden Geduld müssen aufgebracht werden. In meinem Text bewegten sich die Zeiten im erträglichen Rahmen. Hier wäre aber ganz sicher eine genauere Betrachtung erforderlich.
Sämtliche audiovisuellen Kommunikationsmethoden, die Slack unterstützt, sucht ihr beim quelloffenen Wettbewerber vergeblich. Wer also Videocalls im Pflichtenheft stehen hat, braucht den Total.js Messenger nicht in die Auswahl zu nehmen.
Im direkten Vergleich mit Slack kann der Total.js Messenger nicht gewinnen. Der kommerzielle Wettbewerber bietet insgesamt deutlich mehr Features und einen reibungsloseren Workflow. Dennoch verfügt der Open-Source-Konkurrent über die wichtigsten Kernfeatures, um eine Team-Kommunikation nutzbringend abzuwickeln, zumindest, solange diese auf rein verschriftlichter Basis stattfinden kann.
Wer also auf eine selbstgehostete Lösung angewiesen ist oder eine Slack-Variante innerhalb seines Intranets betreiben will, der sollte sich den Total.js Messenger einmal näher ansehen. Wenn das Anforderungsprofil passt, kann die schlanke Alternative durchaus einen guten Kompromiss darstellen.
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Slack ist zwar eine tolle und umfangreiche Software, aber zu weilen etwas zu umfangreich, was Performance kostet.