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Porträt

Towell: Die Erfolgsgeschichte hinter dem Wunder-Handtuch aus Hamburg

Drei Hamburger wittern mit ihrer Designagentur für Sportprodukte das große Geschäft. Ihr erster Wurf: Ein Handtuch namens Towell. Was unspektakulär klingt, findet bereits reißenden Absatz.

Von Daniel Hüfner
3 Min.
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Die Towell-Macher Paul Dudda, Florian Goecke und Lennart Riepe. (Foto: Thinks.com)

Wie typische Agenturisten sehen Paul Dudda, Florian Goecke und Lennart Riepe nicht aus. Modischer Kurzhaarschnitt, aufgeknöpfte Hemden, lässige Sneaker – die drei Hamburger könnten genauso gut eine Boyband abgeben.

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Vielleicht hat sich ihre Idee aber gerade deshalb so schnell herumgesprochen: Als ersten Auswurf ihrer Neugründung Thinks.com, einer Designagentur, präsentieren die Gründer am Abend ein spezielles Sporthandtuch in der Höhle der Löwen – vor einem Millionenpublikum. Noch vor der Ausstrahlung, sagt Dudda im Gespräch mit t3n, seien bereits Exemplare im sechsstelligen Bereich verkauft worden.

Towell: Kein normales Handtuch

Das Towell-Sporthandtuch bietet praktische Zusatzfunktionen für die Nutzung im Fitness-Studio. (Foto: Thinks.com)

Das Towell-Handtuch bietet praktische Zusatzfunktionen für Sportler. (Foto: Thinks.com)

Einem normalen Badetuch ähnelt das sogenannte „Towell+“ dabei nur auf den ersten Blick. Die Details machen den Unterschied. So lässt sich das Handtuch durch seinen Schnitt zum Beispiel kapuzenartig über eine Trainingsbank ziehen, sodass es während den Übungen nicht wegrutscht. An einer Ecke des Handtuchs ist zudem ein magnetischer Clip vernäht – Besitzer können es dadurch an metallischen Gegenständen wie einer Kraftstation befestigen. Die Designer haben auch an die Generation Touch gedacht. Unter dem Überzug verbirgt sich eine Reißverschlusstasche, die Platz für den Schlüssel und das Smartphone bietet. Dank eines berührungsempfindlichen Netzfutters ist die Bedienung sogar möglich, ohne das Smartphone erst umständlich aus der Tasche kramen zu müssen.

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Über Kickstarter in die Höhle der Löwen

Die Idee kam den Gründern beim Training im Fitness-Studio. Die ehemaligen Kommilitonen Florian Goecke und Lennart Rieper waren genervt davon, ihre Utensilien ständig neben die Trainingsgeräte legen oder sich den Schweiß des Vorgängers ins Gesicht reiben zu müssen. Als die studierten Designer später bei einem Wettbewerb den Unternehmer Paul Dudda kennenlernten, war die Idee zur Entwicklung eines kommerziellen Sporthandtuchs geboren.

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Der erste Prototyp entstand daraufhin an der Nähmaschine von Riepers Oma. Über eine Kickstarter-Kampagne sammelten die Gründer im vergangenen November dann 18.000 Euro von rund 450 Unterstützern ein. Die Kampagne sicherte den Gründern neben der ersten Finanzierung zur Produktion des Handtuchs auch den nötigen Buzz. „Auf diese Kampagne ist Sony Pictures aufmerksam geworden und hat sich mit uns in Verbindung gesetzt“, sagt Dudda. Der Anruf der Produktionsfirma hinter „Die Höhle der Löwen“ hätten ihn und seine Mitstreier überrascht. „Sie sagten uns, dass dieses Prozedere nicht üblich sei und sich die Gründer üblicherweise direkt bewerben. Wir haben uns dann im Team beraten und sind schnell zu dem Entschluss gekommen, dass wir unser Towell gerne den Löwen vorstellen möchten.“

Komaglotzen für den perfekten Pitch

Dem Auftritt ging nach Angaben der Gründer eine akribische Vorbereitung voraus. „Das Zahlenwerk musste plausibel und schlüssig sein“, sagt Dudda. Über die Löwen hätten sie außerdem so viele Informationen wie möglich in Erfahrung gebracht. Laut Dudda seien beispielsweise alle jemals in der Sendung gestellten Fragen aus den vorherigen Staffeln aufgeschrieben und analysiert worden. „Insgesamt“, sagt Dudda, „betrugen die Folgen der gesamten Staffeln circa 40 Stunden Sendezeit, weshalb wir diese aufgeteilt und hauptsächlich an den Wochenenden recherchiert haben.“

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Für ihren Auftritt in der Höhle der Löwen haben sich die Towell-Macher akribisch vorbereitet. (Foto: Vox / Bernd Michael Maurer)

Für ihren DHDL-Auftritt haben sich die Towell-Macher akribisch vorbereitet. (Foto: Vox / Bernd Michael Maurer)

Die wichtigsten Kriterien: Worin haben die Löwen bereits investiert? Wie sieht die Vita des jeweiligen Löwen aus? Auf welche Antworten reagieren sie kritisch und welche Antworten überzeugen aus welchen Grund? „Nach ausreichender Recherche konnten wir auch die Kompetenzen und Vorlieben von Ralf Dümmel und Carsten Maschmeyer weitestgehend ergründen“, sagt Dudda. Kurz vor der Show habe man dann eine Sportmesse in Köln besucht und das Handtuch vor Besuchern präsentiert. Im Anschluss hätten die Gründer den Pitch für die Sendung „im Schlaf vortragen“ können.

Was nach dem Towell kommt

Ob es zu einem Deal mit einem Löwen kommt, darf der 33-Jährige noch nicht verraten. Allerdings deuten zumindest die Planzahlen auf weiteres Wachstum in der Zukunft hin. Knapp unter einer Million Euro Umsatz erwarten Dudda, Goecke und Riepe für 2016. Im kommenden Jahr sollen nach eigenen Angaben „deutlich höhere Umsätze“ erzielt werden. Helfen soll vor allem der Einzelhandel. „Aktuell stehen wir in Verhandlungen mit Intersport und testen das Handtuch in circa 80 Filialen“, sagt Dudda. Sollten die Verkaufszahlen stimmen, wollen die Hamburger auch in die USA expandieren.

Als Designagentur soll es jedoch nicht bei einem einzigen Produkt bleiben. Laut Dudda befänden sich bereits über 100 Produkte auf einer internen Entwicklungsliste. Unter dem Label einer eigenen Sportmarke wollen die Gründer künftig weitere Produkte für den Fitness-Bereich auf den Markt bringen. Unter anderem: Eine Sportuhr. Die Crowdfunding-Kampagne steht bereits in den Startlöchern.

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Dein t3n-Team

E.

Ich finde das Handtuch etwas kurz. Es reichte nicht bis zum Sitz. Aber die Idee ist Klasse!

Antworten
Horst Hallmackenreuther

Und ganz wichtig: Dazu muss es noch eine App geben! Und irgendwas mit Cloud…

Antworten

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