Toyota-Beteiligung Skydrive zeigt bemanntes Flugauto in Aktion
Die Corona-Pandemie hat die meisten Flugautoprojekte deutlich verlangsamt. Das von Toyota unterstützte Startup Skydrive hat sich davon indes nicht bremsen lassen. Jüngst konnte das Unternehmen einen ersten bemannten Testflug erfolgreich absolvieren. Das Video zum bereits Anfang August absolvierten Flug hat Skydrive jetzt veröffentlicht.
Den Test absolvierte ein Pilot an Bord des SD-03 getauften Flugautos. Dabei handelte es sich um einen Einsitzer, der von einer Batterie und acht Rotoren an vier Achsen angetrieben wird. Der Testflug bestand darin, den Einsitzer etwa zehn Meter über den Boden zu erheben und dort für rund fünf Minuten schweben zu lassen. Ein Pilot war zwar an Bord, soll aber das Flugobjekt nicht gesteuert haben.
Zweisitzer soll als Flugtaxi bis 2023 kommen
Nach Unternehmensangaben handelte es sich bei dem Start um den ersten Test mit einem Piloten an Bord. Bis zum Jahr 2023 will Skydrive das Flugauto um einen weiteren Sitz erweitert und für den kommerziellen Einsatz tauglich gemacht haben. Die zeitliche Perspektive deckt sich mit jener der japanischen Regierung. Die will ab 2023 Flugtaxis in dicht besiedelten Städten wie Tokyo oder Osaka etabliert wissen.
Derzeit kann der Skydrive-Prototyp nur fünf bis zehn Minuten lang in der Luft bleiben und sich dabei nur mit wenigen Kilometern pro Stunde fortbewegen. Nachdem das Flugauto nun stabil in der Luft bleibt, soll im nächsten Schritt die Geschwindigkeit auf 60 Stundenkilometer und die Flugzeit auf 30 Minuten erhöht werden. Damit sieht Skydrive-Chef Tomohiro Fukuzawa hinreichende Spezifikationen erreicht, die das Flugauto auch für andere Länder interessant machen würden.
„Es gibt mehr als 100 Flugauto-Projekte auf der Welt“, so Fukuzawa zu Associated Press anlässlich der Veröffentlichung des Videos, „aber nur eine Handvoll hat bislang einen bemannten Testflug absolviert. Ich hoffe, die Menschen werden damit fliegen wollen und sich dabei sicher fühlen.“
Skydrive soll den urbanen und den ländlichen Raum gleichermaßen bedienen
Der Vorteil eines Senkrechtstarters wie des Skydrive-Flugautos ist, dass es keine dedizierten Start- und Landezonen benötigt. Vielmehr kann es von jeder ebenen Fläche starten und landen. So wird keine zusätzliche Lösung für die sogenannte letzte Meile benötigt.
Das Skydrive-Flugauto ist vier Meter lang und zwei Meter hoch. Es ist so konzipiert, dass es mit zwei konventionellen Parkplätzen auskommt und so ideal im urbanen Raum eingesetzt werden kann. Skydrive sieht aber nicht nur Vorteile im urbanen Raum.
Auch in weniger stark entwickelten Ländern soll das Flugauto zum Verkaufsschlager werden, weil es weit weniger Infrastruktur als ein konventionelles Fahrzeug benötige. So können Flugautos etwa da genutzt werden, wo es keine Straßen gibt.
Skydrive ist nicht allein
Neben Skydrive arbeiten weitere Unternehmen am individuellen Flugverkehr. Im Zuge der Corona-Pandemie haben etliche davon jedoch ihre Entwicklungsgeschwindigkeit heruntergefahren oder die Projekte gleich ganz aufgegeben. Fahrtenvermittler Uber etwa hatte schon im Mai seine Flugauto-Entwicklungsabteilung erheblich verkleinert.
Auch Kitty Hawk, ein Flugautoentwickler, den Google-Mitgründer Larry Page ins Leben gerufen hatte, stoppte nach zehn Jahren die Entwicklung seines „Flyer“, eines Ultraleichtmodells für den Individualverkehr, und will nun ein größeres Modell mit anderer Zielgruppe entwerfen.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team
Der Lärm, den diese Flugtaxis erzeugen, lässt sich im Notfall rechtfertigen, für keine andere Anwendung. Gute Idee um Notfallmedikamente oder Equipment irgendwohin zu bringe, aber nicht für sonst was. Absurd wie das gepuscht wird, das ist versenktes Forschungsgeld. Der Staat sollte sich raushalten.
Die Staaten haben aber ein gesteigertes Interesse daran. Immerhin sind das nicht nur Technologieträger die dem ersten Anbieter mit einem marktreifen Produkt Traumrenditen mit Verdrängungsgarantie versprechen, sondern auch getarnte* Rüstungsprojekte.
(* getarnt meint: Dass Rüstungsfirmen bei der Entwicklung zusehen und sich diese Technologie ab einem gewissen Reifegrad durch Übernahme oder Beteiligung aneignen, ohne dass die breite Öffentlichkeit realisiert wie viele Forschungsmilliarden eigentlich gerade in Waffensysteme geflossen sind.)
Wenn so etwas eine Firma herstellen könnte, ist das DJI.
Die haben mittlerweile so perfekte Dronensteuerungen, das sie das ganze entsprechend hochskalieren können.