Der Entscheidung für einen Kinobesuch geht meistens eine intensive Trailer-Recherche voraus. Langweilige Trailer schießen da einen Film leicht ins Aus – mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellte Trailer sollen das jetzt ändern. In einem Pre-Print-Forschungspapier einer Forscher:innengruppe der University of Edinburgh stellen sie ihre Erkenntnisse aus den Versuchen mit einer KI vor, die spannende Trailer erstellen soll.
Wendepunkte für spannenden Trailer finden
Die KI soll in der Lage sein, in Filmen Wendepunkte zu erkennen und dieses, meist spannenden Filmgeschehen für den Trailer zu verwenden. Dem Ansatz liegt eine auf Graphen-basierte Darstellung von Filmen zugrunde, das Modell zur Trailer-Generierung besteht aus zwei künstlichen neuronalen Netzen. Das erste dient zur Auswertung der Videos, das zweite nutzt Drehbücher und basiert damit auf Text.
KI kann mit Drehbüchern trainiert werden
Dieses Netz kann auch durch unterschiedliche Drehbücher trainiert werden, auch ohne, dass die Filme dafür tatsächlich vorhanden sein müssen. So wird die KI gleichzeitig unter zwei Gesichtspunkten trainiert. Das Ziel: Sie soll interessante Szenen, wie Wendepunkte, finden. Und die sollen dann auch im Trailer landen, den die KI zusammenstellt. Allerdings hat sich bei der Forschungsarbeit auch ein Problem gezeigt: Manche spannenden Stellen, die zu viel über das Filmgeschehen verraten, sollen für die Zuschauenden natürlich nicht bekannt sein, bevor sie den Film über die Kinoleinwand flimmern sehen. Das weiß die KI allerdings noch nicht.
KI läuft Gefahr zu spoilern
Ihr fiel es wohl manchmal schwer, im Trailer nicht zu spoilern. Die Forscher:innen trainierten sie in dieser Hinsicht noch weiter, sodass sie beispielsweise der KI sagten, welche Inhalte eine Spoiler-Gefahr darstellten und damit eine Strafe verbanden. Das war aber keine Lösung: Die Leistung der KI verschlechterte sich durch die Änderung.
KI-Trailer konnten im Test überzeugen
Trotz der Spoiler-Herausforderung konnten die Trailer dennoch überzeugen. Die Forschenden führten sie Crowd-Mitarbeiter:innen der Amazon Mechanical Turk vor. Diese sollten die Trailer hinsichtlich der darin gezeigten Inhalte und der Attraktivität bewerten. Generell wurden sie laut dem Fazit der Forschenden positiv bewertet.
Wie es jetzt mit den KI-Trailern weitergeht, haben die Forschenden in ihrem Fazit nicht genauer ausgeführt. Sie wollen sich künftig auf die Vorhersage von Emotionen in Filmen fokussieren. Das genaue Einbeziehen von Gefühlen könnte natürlich die Trailer dann noch interessanter machen.
Bleibt nur noch eine Frage: Wenn irgendwann alle Trailer überzeugen, wonach wählen wir dann die Filme aus?