Der britische Motorradhersteller Triumph steigt im 118. Jahr seines Bestehens in den E-Bike-Markt ein und folgt damit der amerikanischen Biker-Legende Harley-Davidson. Mit seinem ersten Modell, dem Trekker GT, bringt das für seine zeitlose Optik und stabile Fertigungsqualität bekannte Traditionsunternehmen ein Pedelec auf den Markt, das sich vornehmlich an die Zielgruppe urbaner Berufspendler richtet, dabei aber auch Reserven für die Freizeit- und Fitnessnutzung bietet.
Mit einem Preis ab rund 3.320 Euro liegt das Trekker GT am unteren Ende des mittleren Preissegments und damit immer noch im durchaus erschwinglichen Bereich. Die Optik des Pedelecs orientiert sich dabei an klassischen Trekking-Bikes, will sich also für die Stadt, aber auch für Schotterpisten und moderat bucklige Waldwege empfehlen. Gerade letzteres wird durch die eingesetzte Paragon-Federgabel des Herstellers Rockshox unterstützt.
Triumph setzt voll auf Shimano
Ein Blick in die Komponentenliste lässt das Trekker GT indes fast wie ein Rebranding aussehen. Nahezu alle kritischen Komponenten werden von Shimano geliefert. Das betrifft nicht nur die Zehn-Gang-Kettenschaltung, die Scheibenbremsen und die Felgen. Vielmehr setzt Triumph auch beim 250-Watt-Mittelmotor und der 504-Wattstunden-Batterie nebst Infodisplay am Lenker auf Shimano-Bauteile.
Auch der deutsche Hersteller Abus findet seine Produkte am Trekker GT wieder. Sowohl die Verriegelung für die in den Rahmen integrierte und ungewöhnlicherweise nach unten entnehmbare Batterie wie auch das integrierte Rahmenschloss am Hinterrad liefert Abus zu. Ebenfalls aus Deutschland stammen die eingesetzten Schwalbereifen mit Drahtverstärkung. Aus Italien kauft Triumph den Sattel Vivo von Selle Royal.
Von Triumph stammt das Design des Pedelecs sowie der Aluminium-Rahmen mit der mattgrauen Pulverbeschichtung, die zugleich die einzige Farbvariante zu sein scheint. Wie es sich für einen Premium-Hersteller gehört, hat Triumph die gesamte Kabelführung in den Rahmen verlegt, sodass außerhalb nur die unabdingbar flexibel zu verlegenden Kabelstränge zu sehen sind.
Mit einer Front- und Heckbeleuchtung, einem vollwertigen Gepäckträger, einem Seitenständer und Schutzblechen komplettiert Triumph die Ausstattung des 24 Kilogramm schweren Trekker GT, sodass es den Käufern nur noch obliegt, sich um die teils vorgeschriebenen Felgenreflektoren zu kümmern.
27,5-Zoller mit starker Reichweite
Das Trekker GT gibt es in zwei Rahmengrößen. Die Radgröße beträgt stets 27,5 Zoll. Für den 250-Watt-Motor gibt Triumph ein Drehmoment von 60 Newtonmetern an. Die Tretunterstützung ist dynamisch und endet bei einer maximalen Geschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde.
Die Batterie mit einem Energieinhalt von 504 Wattstunden soll für eine Reichweite von bis zu 185 Kilometern reichen, wenn der Eco-Modus, also die geringste Unterstützungsstufe, verwendet wird, das Gelände und der Untergrund eben sind und der Fahrer nicht mehr als 75 Kilogramm wiegt, während er mit exakt gleichbleibend 23 Stundenkilometern im siebten Gang daherradelt. Klingt komisch? So steht es bei Shimano geschrieben.
Kurzfristige Marktverfügbarkeit zu erwarten
Optisch ist das Triumph-Pedelec durchaus als gelungen zu bezeichnen. Mit den eingesetzten Komponenten hat sich der Hersteller für namhafte Marken entschieden und ist dabei für den kompletten Antriebsstrang Shimano treu geblieben. Das lässt auf eine gut abgestimmte Gesamtleistung hoffen.
Bislang hat Triumph nur Preise für Großbritannien und die USA kommuniziert. Umgerechnet liegt das Pedelec demnach bei rund 3.320 Euro. Bestellbar ist es bislang nicht. Mit der Marktverfügbarkeit dürfte in Anbetracht der Vollständigkeit der Komponentenliste wohl kurzfristig zu rechnen sein, während Konkurrent Harley-Davidson immer noch in der Konzeptphase steckt.