Twitter sperrt tausende verdächtige Konten und verschärft Regeln für Automatisierungen

Der US-Kurznachrichtendienst Twitter hat tausende Accounts gesperrt, um zu prüfen, ob diese von Social Bots gesteuert sein könnten. Das berichteten US-Medien am Mittwochabend (Ortszeit) unter Berufung auf das Unternehmen. Die genaue Zahl der gesperrten Konten gab Twitter demnach nicht bekannt, bestätigte aber, dass derzeit vermehrt verdächtige Account-Aktivitäten geprüft würden. Mehrere Nutzerkonten seien im Zuge dessen gesperrt und die Kontoinhaber aufgefordert worden, ihre Telefonnummern anzugeben. Das Konto werde dann aus der Follower-Zählung entfernt, bis eine Telefonnummer angegeben wird. Trump-Anhänger fühlen sich offensichtlich besonders von der Maßnahme gegängelt und beklagten sich bei Twitter, dass ihre Follower-Zahlen gesunken seien.
Etwa zeitgleich gab Twitter eine Änderung der Nutzungsrichtlinien bekannt. So ist es nun nicht mehr gestattet, identische oder im Wesentlichen ähnliche Inhalte gleichzeitig auf mehreren Accounts zu veröffentlichen. Auch die Nutzung von mehreren Konten zeitgleich, um zu retweeten, liken oder folgen, ist nicht mehr erlaubt. Wenn Nutzer Beiträge mit mehreren Konten teilen wollen, sollen sie künftig den Originalbeitrag einfach retweeten. Dies soll jedoch nur mit einer kleinen Anzahl von Accounts und nicht automatisiert geschehen.
Die neuen Guidelines verbieten es außerdem, automatisiert über mehrere Konten hinweg Tweets mit dem gleichen Hashtag zu veröffentlichen, um diesen zu einem Trend zu machen. Twitter will so verhindern, dass bestimmte Themen manipuliert, künstlich aufgebauscht und zu einem vermeintlichen Trendthema hochstilisiert werden. Die einzige Ausnahme bilden Meldungen zu Wetter, Notfällen und anderen Ankündigungen, die von breitem öffentlichen Interesse sind. Diese dürfen auch weiterhin über mehrere Konten hinweg gleichzeitig veröffentlich werden.
Derartige Funktionen werden aus dem Twitter-eigenen Tool Tweetdeck entfernt. Entwickler ähnlicher Tools haben bis 23. März 2018 Zeit, entsprechende Änderungen an ihren Tools durchzuführen. Anderenfalls werde der Zugriff auf die Twitter-API verwehrt. Die Änderungen dürften nicht jedem Social-Media-Manager gefallen, sind jedoch ein wichtiger Schritt, um gegen Bots und Spammer vorzugehen.
Mit Material von dpa.
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