Nach offiziellem Support-Ende: Bezahlte Updates für TYPO3 CMS 4.5 möglich
TYPO3 CMS 4.5 ist im Januar 2011 veröffentlicht worden, das offizielle Support-Ende ist am 31. März. Trotz dieser Tatsache gibt es laut den TYPO3-CMS-Machern noch eine große Anzahl an Installationen, die aus verschiedenen Gründen nicht auf TYPO3 CMS 6.2 oder CMS 7 aktualisiert werden können. „TYPO3 CMS 4.5 ist immer noch unter den beliebtesten Versionen im Web“, schreiben Mathias Schreiber und Benni Mack im Ankündigungspost zu dem erweiterten Support für TYPO3 CMS 4.5.
TYPO3 CMS 4.5 bekommt weiterhin Updates – ab 2.000 Euro für eine TYPO3-Umgebung
Aus diesem Grund wird nun mit dem „4.5 Extended LTS“ quasi eine Notfall-Lösung für alle geschaffen, die nicht bis Ende März auf eine neue Version von TYPO3 CMS aktualisieren können oder wollen. Als mögliche Ursachen werden beispielsweise Seiten genannt, die nur noch bis Ende 2015 laufen oder bei denen das gesamte Projekt auf PHP 5.2 läuft und deshalb nicht mit TYPO3 CMS 6.2 oder CMS 7 kompatibel ist.
Die Lösung sieht ab dem 31. März für voraussichtlich ein Jahr ein privates Repository vor, das allen zugänglich ist, die sich für diesen erweiterten Long-Term-Support entscheiden. Per E-Mail wird über Updates informiert, die dann per Git bezogen werden können. Es gibt vier verschiedene Bezahlmodelle. Der „Single Plan“ schlägt mit 2.000 Euro pro TYPO3-Umgebung zu Buche. Der „Pro Plan“ kostet für bis zu fünf Umgebungen 8.000 Euro und der „Agency Unlimited Plan“ für unbegrenzt viele Umgebungen 15.000 Euro. Falls jemand noch mehr Geld „sponsoren“ möchte, gibt es noch den „Custom Plan“.
TYPO3 CMS „ist kostenlos und wird es auch immer bleiben“
Im Ankündigungsbeitrag steht, dass TYPO3 CMS kostenlos ist und immer bleiben wird. Theoretisch könnte jeder, der für den Plan bezahlt, die Updates kostenlos ins Web stellen, dank der GPL-v2-Lizenz. Wer das beste für das Projekt will und TYPO3 CMS 4.5 noch braucht, den ermuntern die Macher, ein Modell zu wählen und zu zahlen. Das Budget, das von der Arbeit übrig bleibt, soll zu 100 Prozent in die weitere Entwicklung von TYPO3 CMS 7 und 8 fließen.
Letztlich verschiebt sich das Problem durch das Vorgehen allerdings nur: Wer jetzt nicht aktualisieren kann oder möchte, wird nach einem Jahr Updates und mindestens 2.000 Euro weniger wieder vor genau demselben Problem stehen.
Wer also noch TYPO3 CMS 4.5 nutzt und nicht in weniger als einem Monat eine potenziell unsichere Installation betreiben oder einen nicht unerheblichen Geldbetrag investieren möchte, der sollte schleunigst auf TYPO3 CMS 6.2 oder TYPO3 CMS 7.1 updaten.
TYPO3 is mittlerweile das Microsoft unter den CMS. Ein furchtbares hin und her, schlechte Kommunikation und offensichtlich Entscheider, die viel zu weit vom Agentur Alltag weg sind. Wie stehen jetzt jene Agenturen da, die Ihre Kunden zum Update gedrängt haben. Für uns ist das jedenfalls ein großes Vertauensproblem.
Sehe da kein Vertrauensproblem. Hättet ihr sie nicht gedrängt, würde es im Endeffekt noch teurer werden wegen den Gebühren.
Glaubst du, solche Kunden geben gerne viel Geld für Veränderungen aus, die sie nicht sehen? Und glaubst du, dass Kunden, die bisher auf das Update verzichtet haben jetzt plötzlich denken „hey, lass uns mal ein Update machen“ Oh man Theoretiker…
Muss ich zustimmen. Warum die immer noch nicht ein gescheites Update System auf die Beine gestellt haben, ist mir ein Rätsel. Und kommt mir jetzt nicht, das es viel zu komplex ist. Das es überhaupt komplex ist, liegt am Typo3 selbst. Meiner Meinung nach ist es viel zu dick geworden und zu dem immer anfälliger. Bestes bsp. war auf einem Testserver, wo das PHP auf 5.4 angehoben wurde. Da waren noch Testprojekte vom Typo3 4.4 und dem alten Typo3 3.8 auf dem System. Nun rate mal, was nach dem Update überhaupt nicht mehr ging :D
Wer Typo3 nutzt hat selber Schuld!
Die Update-Politik war schon immer beschissen und funktionierte nie einwandfrei mit Drittanbieter-Extensions, welche man ja für Typo3 benötigt, um eine 0815-Webseite zusammen“typoscripten“ kann.
Das Problem mit Updates über einen langen Zeitraum haben alle CMS. Obwohl die Upgrades bis auf 4.X auf 6.X eigentlich immer mit relativ wenig Aufwand machbar waren. Betreue Projekte die über 7 Jahren die gleiche CMS Basis haben und nun auf 6.2.10 laufen. Da gibt es nicht viel Systeme am Markt, mit denen das machbar ist.
Zum zahlungspflichtigen Support. Wer das will soll das machen – sonst halt wie geplant rechtzeitig auf 6.2. In vielen Fällen wird das Update deutlich günstiger sein als ein Jahr paid Support.
CMS hat das elementare Problem, dass es alte Konzepte beinhaltet die nun von Release zu Release aufgelöst und durch neue Konzepte ersetzt werden sollen. Das führt zu einem Flickenteppich an Changes. Fehlende Konzepte führen zwangsläufig zu nicht kalkulierbaren Finanzinvestitionen. Verantwortungsvolle Unternehmen werden geradezu von Typo3 dazu gezwungen auf deren Produkte zu verzichten. Anstatt grundlegend zu konzipieren wird der Kunde lieber Stück für Stück verärgert. Damit zögert man das Ende heraus, vermeiden tut man es so nicht. Kundenzufriedenheit scheint bei Typo3 keinen besonderen Stellenwert mehr zu genießen. Typo3 gleicht eher einem großen Wunschkonzert verschiedener Instanzen als einem durchdachten Produkt. Vertrauen auf Kundenseite ist die Währung in Open-Source Produkten. Viel ist davon nicht mehr im Typo3-Portemonnaie.