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Klage wegen Uber-Gesichtserkennung: Ist Real Time ID Check rassistisch?

In London demonstrieren Uber-Mitarbeiter:innen gegen ihren Arbeitgeber, gleichzeitig läuft eine Gewerkschafts-Klage gegen das Unternehmen. Ehemalige und aktuelle Fahrer:innen erheben Rassismus-Vorwürfe wegen einer Gesichtserkennungs-Software.

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Uber Eats wird verklagt: die britische Gewerkschaft IWGB zieht für Fahrer:innen vor Gericht. (Foto: Ceri Breeze / Shutterstock)

Die Gesichtserkennungs-Anwendung, die Uber-Fahrer:innen nutzen, um sich für ihre Arbeit einzuloggen, soll rassistisch sein. Diesen Vorwurf erheben Angestellte des US-amerikanischen Unternehmens. Laut Wired haben vierzehn Uber-Eats-Fahrer:innen Beweise, dass der eingesetzte „Real Time ID Check“ sie nicht erkannt haben soll.

Selfie wird mit in Datenbank hinterlegtem Bild verglichen

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Der Check funktioniert, indem Fahrer:innen ein Selfie von sich machen und in der App einreichen. Es wird mit einem Foto von ihnen verglichen, das in der Uber-Datenbank hinterlegt ist. In der Theorie soll so sichergestellt sein, dass die Fahrer:innen auch in Wirklichkeit diejenigen sind, deren Account sie nutzen.

Die fehlgeschlagene biometrische Gesichtsprüfung hatte für die Betroffenen auch Kündigungen zur Folge. Ihren eigentlichen Arbeitgeber konnten sie nicht erreichen, um den Fehler aufzuklären und ihrer Arbeit weiterhin nachgehen zu können. Die App Drivers & Couriers Union kündigte am Dienstag vor dem Streik rechtliche Schritte gegen das womöglich rassistische Programm an.

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IWGB klagt im Namen von Betroffenen

Die britische Basisgewerkschaft IWGB hat sich den Rassismus-Vorwürfen und den damit einhergehenden Folgen für die Mitarbeiter:innen ebenfalls angenommen und im Namen von betroffenen Mitgliedern die Klage gegen das Unternehmen in Gang gebracht. Sie hat auch zu dem 24-stündigen Uber-Boykott und der damit verbundenen Demonstration am 6. Oktober 2021 aufgerufen. Zu den Forderungen der Fahrer:innen gehören neben fairen und nachvollziehbaren Kündigungen auch höhere Verdienste.

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Das von Uber-Eats verwendete Programm ist eine Gesichtserkennungssoftware von Microsoft. Bei einem vergleichbaren Software des Unternehmens wurde festgestellt, dass eine Fehlerquote von knapp 21 Prozent bei Schwarzen weiblichen Gesichtern auftritt, bei Schwarzen Männern lag sie bei sechs Prozent. Zum Vergleich: Bei weißen Männern lag die Fehlerquote bei null Prozent.

Uber Eats äußert sich am Mittwoch noch nicht

Uber Eats hat sich zu den Vorwürfen auf seinen Social-Media-Kanälen und seiner Homepage am Mittwochnachmittag noch nicht geäußert. Auf der Homepage war der Verweis „Wir feiern den Black History Month in Großbritannien“ zu finden. Außerdem war auch eine ältere Meldung zu einem früheren Gerichtsurteil des britischen Supreme Court oben auf der Seite platziert. Das damalige Urteil bestimmte, das Uber seine Fahrer:innen als Angestellte und nicht als selbstständige Unternehmer:innen behandeln müsse.

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Dieser Beschluss könnte eine Basis dafür sein, dass Uber das womöglich rassistische Gesichtserkennungsprogramm aus dem Verkehr ziehen muss. Bei dem dazugehörigen aktuellen Prozess hat das Londoner Central Employment Tribunal den ersten Anhörungstermin auf den 22. Februar 2022 festgelegt.

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