Übernahme durch Nvidia: China und Großbritannien verzögern ARM-Kauf
In Großbritannien hatte das Department for Digital, Culture, Media and Sport (DCMS) unter Oliver Dowden bereits eine Untersuchung durch die Competition and Markets Authority (CMA) in Auftrag gegeben. „Als nächsten Schritt wird die Wettbewerbsbehörde einen Bericht über die Auswirkungen des Kaufs vorbereiten, welcher die Basis für weitere Entscheidungen sein wird“, sagte der Digital Secretary im April 2021.
Die Deadline war der 30. Juli 2021, laut Bloomberg soll das DCMS eine Blockade der Übernahme wegen Sicherheitsbedenken in Erwägung ziehen. Aus diesem Grund sei es wahrscheinlich, dass die britische Wettbewerbsbehörde eine tiefergehende Beurteilung des ARM-Kaufs durch Nvidia erarbeiten wird, bevor eine Entscheidung ansteht.
China bisher ohne formalen Start
Neben Großbritannien (ARM), Japan (Softbank) und den USA (Nvidia) müssen auch die Behörden in China (ARM China) der Übernahme zustimmen. Laut The Information wurde für den Deal dort bisher keine formale Untersuchung eingeleitet, was aber Voraussetzung für eine Freigabe ist. Ein solcher Prozess umfasst üblicherweise drei Phasen und kann bis zu sechs Monate dauern.
Noch vor dem britischen DCMS hatten chinesische Firmen wie Huawei und ZTE eine Beschwerde bei der entsprechenden staatlichen Behörde für Marktregulation (SAMR) gegen Nvidias geplanten Kauf von ARM eingelegt. Auch große US-Konkurrenten wie Qualcomm sollen sich weltweit gegen die Übernahme ausgesprochen haben.
Konkret soll Qualcomm der US-amerikanischen FTC, der europäischen Kommission, der britischen CMA und der chinesischen SAMR gesagt haben, dass das Unternehmen den ARM-Nvidia-Deal ablehnt. Auch Google sowie Microsoft sollen deutliche Bedenken bei den entsprechenden Behörden der einzelnen Länder kundgetan haben.
Nvidia-CEO Jensen Huang sagte im Herbst 2020: „Das Geschäftsmodell von ARM beizubehalten, ist das Beste, was wir tun können“. Er betonte, dass die Mali-Grafik genauso wie die Cortex-Kerne weiter entwickelt und neutral zur Verfügung gestellt werden. Prinzipiell sei geplant, Nvidia-IP wie Geforce-GPU anzubieten.
Autor des Artikels ist Marc Sauter.
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