Umweltorganisation BUND will Mobilfunkstandard 5G stoppen
Ohne eine Prüfung der Gesundheits- und Umweltverträglichkeit dürfe die Infrastruktur nicht für 5G ausgebaut werden, sagte Landesgeschäftsführer Manfred Braasch am Mittwoch in Hamburg. Zudem werde das Mobilfunknetz zur Zeit ohne die vorgeschriebene Technikfolgenabschätzung ausgebaut. Der BUND habe dem Bürgerbüro von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) seine Forderungen mit 6.000 Unterschriften übergeben.
Hamburg ist eine von sechs 5G-Modellregionen, in denen der Ausbau besonders gefördert wird. Im Hafengebiet werden bereits praktische Anwendungen erprobt. Ohne 5G wären auch Zukunftsprojekte wie autonomes Fahren nicht möglich. Der BUND befürchtet gesundheitliche Nachteile durch elektromagnetische Wellen.
Bürger müssen sich keine Sorgen machen
Aus Sicht des Bundesamts für Strahlenschutz müssen sich Bürger keine Sorgen um Gesundheitsschäden durch Mobilfunkmasten machen, solange die Grenzwerte eingehalten werden. Die Auswirkungen des Mobilfunks für die Gesundheit seien inzwischen gut erforscht, sagte die Präsidentin der Behörde, Inge Paulini, der Deutschen Presse-Agentur. „Demnach gibt es keinen Beleg für negative gesundheitliche Auswirkungen unterhalb der Grenzwerte.“ Diese Erkenntnisse ließen sich „weitgehend“ auf den neuen 5G-Mobilfunk übertragen, da die im Frühsommer versteigerten Frequenzbereiche „identisch oder vergleichbar“ mit den bislang genutzten seien.
Experten weisen darauf hin, dass die größere Strahlenbelastung vom Mobiltelefon selbst ausgeht, nicht vom Mobilfunknetz. Handys passen ihre Sendeleistung den Gegebenheiten vor Ort an. Je schwächer das Netz, desto stärker müssen die Geräte funken. Wer sich schützen möchte, meidet also Telefonate bei schlechtem Empfang, wie er im Zug, in Autos ohne Außenantenne oder in mangelhaft versorgten Gebieten auftritt. Außerdem muss beachtet werden, dass die Intensität elektromagnetischer Felder mit der Entfernung schnell sinkt. Bereits wenige Zentimeter machen einen riesigen Unterschied. Daher ist das Telefonieren mit einem Headset oder die Nutzung einer Freisprechanlage empfehlenswert. dpa
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