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„Ungezogener“ Kleinkindstern mit 6 Exoplaneten: Forscher untersuchen seltsames Sternsystem

Sechs Exoplaneten, die um einen jungen, hyperaktiven Zwergstern kreisen – Forscher:innen erhoffen sich durch Untersuchungen des 270 Lichtjahre entfernten Jungsterns mit der Bezeichnung TOI-1136 Rückschlüsse auf die Jugend unseres Sonnensystems.

Von Sebastian Milpetz
2 Min.
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So stellt sich die University of California das TOI-1136-System vor (Grafik: Rae Holcomb/UCI)

Bei Sternen verhält es sich wie bei Menschen: Sind sie klein, verhalten sie sich wild und unberechenbar. So bezeichnen es zumindest die Forscher:innen der University of California, die gerade einige Exoplaneten untersucht haben, die um einen jungen Stern kreisen. Ihre Studie ist jetzt in The Astronomical Journal erschienen. 

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Erst 2019 entdeckter Jungstern

Das Planetensystem um den Jungstern namens TOI-1136 wurde erst 2019 mit dem Weltraumteleskop Transiting Exoplanet Survey Satellite (Tess) der Nasa entdeckt. Bei TOI-1136 handelt es sich um einen Zwergstern, der sich 270 Lichtjahre von der Erde entfernt in der Milchstraße befindet.

TOI-1136 ist 700 Millionen Jahre alt beziehungsweise jung, in kosmischen Zusammenhängen also noch ein Kleinkind. Zum Vergleich: Unsere Sonne ist vor etwa 4,6 Milliarden Jahren entstanden.

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Junge Sterne sind hyperaktiv wie Kleinkinder

„Junge Sterne verhalten sich die ganze Zeit ungezogen“, sagt Stephen Kane von der University of California in einem Statement. „Sie sind sehr aktiv, wie Kleinkinder“. Diese Hyperaktivität zeigt sich bei TOI-1136 in Form von starkem Magnetismus, häufigeren und intensiveren Sonnenflecken und -eruption als bei älteren Geschwistern.

2019 konnten Wissenschaftler:innen sechs Planeten zweifelsfrei identifizieren. Die Existenz eines siebten Planeten ist wahrscheinlich, konnte aber noch nicht hundertprozentig verifiziert werden. Die Planeten besitzen sogenannte Sub-Neptun-Größe. Der kleinste ist etwa zweimal so groß wie die Erde.

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Das Team der UCI hat die Exoplaneten mithilfe von Observatorien und diversen Instrumenten hinsichtlich Masse, Bahneigenschaften und atmosphärischen Eigenschaften abgeklopft. Alle Himmelskörper eignen sich für Transmissionsspektografie, was das System laut dem Paper zu „einem der besten Ziele für den systeminternen Vergleich von Exoplanetenatmosphären“ macht.

6 Planeten kreisen enger um ihre Sonne als Merkur um unsere

Das TOI-1136-System ist laut der Studie mit keinem aus unserem Solarsystem vergleichbar. Die Planeten bewegen sich extrem eng um ihren Stern. Für einen Umlauf brauchen sie weniger als 88 Tage. Der am weitesten entfernte der sechs bis sieben Satelliten liegt also näher an TOI-1136 als Merkur – der innerste unseres Solarsystems – bei unserer Sonne. Der braucht 88 Tage für eine Umrundung.

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Durch die große Nähe der Planeten untereinander können die Wissenschaftler:innen nicht nur die Wechselwirkungen zwischen den Planeten und dem Stern, um den sie kreisen, untersuchen, sondern auch die Anziehungskräfte der Sterne untereinander.

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Das sind die 18 besten Bilder aus dem Weltall Quelle: NicoElNino/Shutterstock

Exoplaneten ungefähr so alt wie das Leben auf unserer Erde

Besonders das junge Alter macht TOI-1136 und seine Planeten aber interessant. Da die Atmosphäre der Planeten stark durch die Aktivitäten des chaotischen Jungsterns geprägt ist, können die Forscher:innen besonders gut nachvollziehen, wie ein Planetensystem entsteht und sich entwickelt.

Auf der Erde haben sich vor etwa 600 Millionen Jahren erste Spuren von Leben entwickelt. Das untersuchte System ist mit 700 Millionen Jahren in kosmischer Zeitrechnung nur geringfügig älter.

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Die Forschungen haben bisher aber keine Hinweise geliefert, dass auf den sechs Exoplaneten Leben gedeihen könnte. Sie unterscheiden sich deutlich von unserem System. Aber auch durch die Untersuchung von so fremden Umgebungen können sich laut der Studie Rückschlüsse auf die Stellung des Solarsystems im Kosmos ergeben.

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