Wettkampf der Kurz-URLs: Google und Facebook mit eigenem URL-Shortener, bit.ly kündigt „Pro“-Version an
Google verkürzt mit goo.gl
Google ergänzt sein umfangreiches Web-Services-Angebot nun also auch um einen URL-Verkürzer. Bei goo.gl handelt es sich allerdings nicht um einen Stand-alone-Service, den man direkt aufrufen kann. Goo.gl ist Bestandteil der Google Toolbar und ist in den RSS-Dienst Feedburner integriert. Als Hauptmotivationen für den neuen Dienst nennt Google Stabilität, Sicherheit und Schnelligkeit. Letztlich geht es aber wohl auch darum das eigene Web-Services-Angebot zu komplettieren und eine möglichst enge Verknüpfung der einzelnen Angebote zu erreichen.
Facebook verkürzt mit fb.me
Auch Facebook mischt im Wettkampf der Kurz-URLs mit. Der neue Dienst fb.me verkürzt seit kurzem automatisch die Links, die an das Mobile Interface ausgeliefert werden. Zudem kann fb.me auch als Ersatz für jede Facebook-Seite eingesetzt werden. Aus „http://facebook.com/name“ wird dann also „http://fb.me/name“. Noch ist fb.me auf die Facebook-Plattform beschränkt, doch wenn Facebook seine Strategie der Öffnung konsequent weiterführt, dürfte es bald schon einen großen Konkurrenten für bit.ly geben.

fb.me verkürzt die Links für das mobile Interface von Facebook
bit.ly Pro – Auf dem Weg zur Monetarisierung?
Als seien die neuen Konkurrenten bereits bekannt gewesen, macht bit.ly praktisch zeitgleich den nächsten bedeutenden Entwicklungs-Schritt. Mit einem Pro-Service bietet bit.ly den Nutzern nun auch die Verwendung eigener Domains für die gekürzten Links. Die New York Times kann als einer der ersten Testkandidaten beispielsweise die Domain nyti.ms nutzen, statt auf bit.ly fixiert zu sein. Auch sehr interessant ist das neue Real-Time-Dashboard, mit dem die Publisher Echtzeit-Informationen über ihren bit.ly-Traffic erhalten.

Das neue Dashboard liefert umfangreiche Informationen in Echtzeit
Zur Zeit befinden sich beide neuen Features noch in der Beta-Phase, doch bit.ly möchte sie schon bald breiter verfügbar machen. Ob es sich letztlich um kostenlose oder kostenpflichtige Funktionen handelt, hat bit.ly nicht bekanntgegeben. Doch ein „Pro-Dienst“ ist in aller Regel nicht kostenlos. Möglicherweise befindet sich bit.ly damit auf dem Weg zur Monetarisierung.
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Falls sich bit.ly auf diesem Weg befinden sollte und die User einen finanziellen Nutzen davon haben sollten, soll es mir recht sein. Bit.ly nutze ich derzeit gerne, auch wenn ich mich um die Dashboard-Stats gar nicht so sehr kümmere.
Bekannterweise werden die Inhalte mit den gekürzten Links von A nach B verschoben bzw. dort veröffentlicht und gut. Als Microblogger zum Beispiel setzt man ja auch auf irgendeinen Linkshortener und ob die meisten Twitterer dort bei bit.ly gelandet sich, kann ich nicht sagen. Ich bin es zumindest.
Wenn die Kurz-URLs von Google und Co. in Erscheinung treten und FB-Linkshortener noch präsenter wird, sehen wir dann, ob es im Alltag eines Bloggers effektiv einsetzbar ist. Bis dahin macht bit.ly eine gute Arbeit:).
Das eigentlich faszinierende ist doch, dass wir URL Verkürzer überhaupt brauchen. Man könnte annehmen in einer Welt, in der das GB nur noch wenige EUR kostet keine Notwendigkeit besteht eine Adresse zu verkürzen. Auch wenn Twitter auf 140 Zeichen reduziert ist, kann es dennoch im Hintegrund kürzen wie es will – für mich als Anwender gehört viel zur Entscheidung ob ich einen Link öffne die Reputation der Seite. Ein Link in der Form https://t3n.de/7ePt2D ist zumindest für mich vertrauenswürdiger als http://bit.ly/7ePt2D . Auch würde es Probleme durch Ausfall einzelner Dienste minimieren.