US-Regierung finanzierte Smartphones mit Android-Malware an Bord

(Foto: t3n)
Die Sicherheitsforscher von Malwarebytes haben auf dem Smartphone eines chinesischen Herstellers, das im Rahmen des Programms Assurance Wireless vergünstigt an finanziell benachteiligte US-Bürger verkauft wird, vorinstallierte Android-Malware gefunden. Das Programm wird von der US-Regierung finanziert, wie es in einem Blogbeitrag heißt. Das von Malwarebytes getestete UMX U683CL gibt es bei dem Mobilfunkbetreiber Verizon Wireless für rund 35 US-Dollar.
Schadsoftware auf Smartphones entdeckt
Die Sicherheitsforscher erklärten, dass sie aufgrund zahlreicher Hinweise von Nutzern eines dieser Smartphones gekauft und untersucht hätten. Und tatsächlich seien sie fündig geworden. Auf dem Gerät sei zum einen eine Variante des Trojaners Hidden-Ads gefunden worden, der erstmals im Frühjahr 2019 entdeckt wurde. Diese Schadsoftware sorgt dafür, dass Nutzer des betroffenen Smartphone aggressiv mit Werbung zugepflastert werden. Immerhin lässt sich der Trojaner aber deinstallieren – auch wenn dazu einige Anstrengungen notwendig sind.
Bei einer weiteren Schadsoftware handelt es sich um eine Variante von Adups. Die dahinterstehende chinesische Firma ist dafür bekannt, Nutzerdaten zu sammeln und auf Smartphones Hintertüren zu installieren. Bemerkenswert ist, dass die Schadsoftware unter dem Deckmantel eines offiziellen Auto-Installers daherkommt. Nutzer haben laut Malwarebytes keine Möglichkeit, auf die Installation neuer Apps durch das Programm Einfluss zu nehmen. Es ist allerdings die einzige Möglichkeit, das Betriebssystem upzudaten.
Android-Malware: Keine Reaktion auf Vorwürfe
Außerdem fand sich auf dem von den Sicherheitsforschern untersuchten Gerät ein Trojaner, der nicht nur vorinstalliert ist, sondern sich auch nicht ohne Weiteres wieder entfernen lässt. Laut Malwarebytes handelt es sich bei der gefundenen Malware um Schadsoftware chinesischen Ursprungs. Allerdings sei nicht sicher, dass der Hersteller darüber informiert sei. Die von den Sicherheitsforschern kontaktierten Betreiber des US-Programms Assurance Wireless haben sich auf Malwarebytes-Nachfrage noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.