Satellit mit Greifarmen und mehr: USA warnen vor Chinas Weltraumambitionen

Einsatzzentrale US Space Command. (Foto: Lewis Carlyle/US-Space-Com)
Bei einer Anhörung im Rahmen der Verhandlungen um den Verteidigungsetat der kommenden Jahre vor dem US-Senat haben Vertreter des US-Militärs vor der potenziellen Bedrohung durch chinesische und russische Weltraumambitionen gewarnt. Beide Länder würden ihr Waffenarsenal für den Orbit aktuell kräftig ausbauen. Das US-Weltraumkommando benötige entsprechend zusätzliche finanzielle Mittel, um ebenfalls aufrüsten zu können.
China, so der US-Space-Command-General James Dickinson, entwickle etwa Ortungs- und Kommunikationssysteme für seine Weltraumkräfte. Außerdem würden verschiedene Anti-Satellitenwaffen gebaut – und das während die chinesische Regierung in der Öffentlichkeit gegen Waffen im Weltall argumentiere. Als ähnlich bedrohlich beschreibt Dickinson die Ambitionen Russlands beim Ausbau ihrer Waffensysteme für den Weltraumeinsatz.
Dickinson warnte speziell vor den Möglichkeiten Chinas, die Satelliten anderer Länder zu zerstören. Als Beispiel nannte der US-General den Satelliten Shijian-17, der über einen Greifarm verfüge. Dieser könnte künftig dazu benutzt werden, andere Satelliten aus ihrer Umlaufbahn zu ziehen oder funktionsunfähig zu machen. Zu ähnlichen Zwecken dienten auch Lasersysteme, die China auf dem Boden errichte.
China zufolge handelt es sich bei Shijian-17 um einen experimentellen Kommunikations- und Übertragungssatelliten, wie The Register schreibt. Der Satellit verfügt über einen elektrischen Antrieb und könne Weltraummüll orten. Allerdings soll der Satellit ungewöhnliche Manöver im Orbit durchgeführt haben, die ihn näher an andere Satelliten heranbringen konnten.
Russland wiederum, so Dickinson, teste eine mobile Bodenrakete, die Satelliten in niedriger Erdumlaufbahn zerstören könne. Laut Vorwürfen aus den USA und Großbritannien könne dieses Waffensystem auch in Satelliten integriert werden, um andere Satelliten anzugreifen. Zuletzt hatte allerdings eine Analyse des US-Kongresses ergeben, dass sich China und Russland statt auf physische Zerstörung mittlerweile auf virtuelle Angriffe konzentrierten, etwa Malware-Attacken.
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