Flash-Speichermedien, darunter USB-Sticks und SD-Karten, zeigen laut einer Untersuchung des Unternehmens CBL Datenrettung zunehmend Unzuverlässigkeit, insbesondere bei Produkten, bei denen das Herstellerlogo des NAND-Chips entfernt wurde.
Besonders betroffen sind Speichermedien, die als Werbegeschenke verteilt werden, sowie einige Modelle bekannter Hersteller. CBL verzeichnet einen ansteigenden Trend bei den Datenrettungsaufträgen, was auf eine wachsende Problematik hinweist.
Ein erhebliches Risiko stellen Chips dar, die offenbar in der Qualitätskontrolle großer Hersteller wie Samsung, Sandisk oder Hynix scheitern, aber dennoch in den Verkauf gelangen.
Letztes Jahr gab es erschreckend viele minderwertige Chips
Conrad Heinicke, Geschäftsführer von CBL Datenrettung, berichtet von einer beunruhigenden Entdeckung: Im letzten Jahr wurden häufig defekte USB-Sticks geöffnet, in denen minderwertige Speicherchips mit reduzierter Kapazität und ohne Herstellerlogo gefunden wurden.
Besonders alarmierend ist die Praxis, ausgemusterte und unkenntlich gemachte MicroSD-Karten auf USB-Stick-Platinen zu löten und sie dann nicht mit dem internen Controller der MicroSD, sondern mit einem externen auf der USB-Stick-Platine zu verwalten.
Das Unternehmen weist darauf hin, dass Datenverluste bei der Verwendung solcher minderwertiger Chips keine Seltenheit sind. Generell seien Flash-Speicher keine verlässlichen Medien für die langfristige Datenspeicherung – ein Problem, das durch den Einsatz minderwertiger Chips noch verstärkt wird.
So kommt es gar nicht erst zu Problemen
Um Datenverlust bei der Verwendung von Speichermedien wie USB-Sticks oder SD-Karten zu vermeiden, empfiehlt das Unternehmen einige präventive Maßnahmen. Zunächst sollte immer die Option „sicher entfernen“ oder „auswerfen“ genutzt werden, bevor die Speicher vom Computer getrennt werden. Das verhindert Schäden am Dateisystem durch plötzliches Entfernen.
Eine kühle Lagerung der Speichermedien ist ebenso ratsam, da hohe Temperaturen den Verlust von Daten beschleunigen können. Es wird zudem empfohlen, hochwertige Speichermedien zu verwenden und auf Produkte mit No-Name-Chips zu verzichten.
Schließlich sollte man Speichermedien regelmäßig, mindestens halbjährlich oder jährlich, in Betrieb nehmen. Dadurch können verblassende Daten intern kopiert und somit erhalten werden.