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Vater von Googles selbstfahrenden Autos setzt auf Lufttaxis

Sebastian Thrun wurde einst damit betraut, das Projekt autonomer Fahrzeuge von Google aufzubauen. Jetzt treibt er die Entwicklung von Lufttaxis voran.

2 Min. Lesezeit
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Kitty Hawk Heavyside. (Foto Kitty Hawk)

Der Pionier selbstfahrender Autos Sebastian Thrun will nun mit Lufttaxis den Verkehr in Großstädten revolutionieren. „Die Vision sind Taxis, mit denen man zur Arbeit fliegen wird, statt zur Arbeit zu fahren“, sagte Thrun auf der Innovationskonferenz DLD in München. „Das klingt verrückt – aber das ist es nicht.“ Der aus Deutschland stammende Thrun stand vor über zehn Jahren an den Anfängen von Googles Programm zur Entwicklung autonomer Autos. Aktuell ist er Chef der Firma Kitty Hawk, die elektrische Flugmaschinen entwickelt.

Thrun: Betrieb von Lufttaxis in weniger als 10 bis 15 Jahren

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Bis zum Betrieb dieser Lufttaxis würden weniger als zehn oder 15 Jahre vergehen, sagte Thrun der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings brauche die Zertifizierung für den Flugbetrieb zwei oder drei Jahre. Kitty Hawk sei dabei, die Fertigung in Griff zu bekommen und das System sicherer zu machen. „Wir sind überhaupt noch nicht auf der Sicherheitsstufe, auf der wir sein müssen“, sagte Thrun mit Blick auf die rigorosen Anforderungen in der Luftfahrt-Branche.

Kitthawk Heayside. (Foto Kittyhawk)

Kitty Hawk Heavyside. (Foto Kitty Hawk)

„Es gibt keinen Grund, warum wir nicht sicher sein sollten“, betonte der Informatiker, der in das Projekt seinerzeit ohne vorherige Luftfahrt-Erfahrung ging. So habe das neue Modell Heavyside acht Motoren – „wenn einer ausfällt, kein Problem“. Außerdem seien Fallschirme vorgesehen, die auf einer Höhe von 30 Metern griffen.

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Zur Vision gehört, dass die Maschinen autonom fliegen. Das sei in der Luft leichter umzusetzen als auf der Straße, sagte Thrun. Kitty Hawk wolle zumindest am Anfang auch einen eigenen Flugtaxi-Service haben – „weil es im Moment keinen gibt, der das für uns betreiben könnte“. Bei Ubers geplanter Lufttaxi-Plattform Uber-Air will die Firma nicht mitmachen – weil man unterschiedliche Auffassungen von dem Geschäft habe.

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Die Technik hat ihre Einschränkungen. So sei die Eisbildung ein Problem: „Da würden wir im Moment auf keinen Fall fliegen.“ Auch in Wolken oder Nebel fliege Kitty Hawk nicht rein.

Thrun: Wenn das Lufttaxi 10 Jahre lebt, ist es relativ egal, was es kostet

Eine zentrale Rolle für das Geschäftsmodell spiele dabei, wie langlebig die Maschinen seien und wie viel Wartung es dabei gibt. „Wenn es ein Jahr lebt, sind die Kosten des Geräts der absolut dominierende Faktor, wenn es zehn Jahre lebt, ist es relativ egal, was es kostet“, gab Thrun zu bedenken.

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Lufttaxis könnten die Städte nicht nur durch die Entlastung des Verkehrs auf dem Boden verändern, sagte Thrun. „Was vielleicht passieren wird, wenn das wirklich massiv eingesetzt wird, ist, dass die Städte größer werden“ – weil Entfernungen schneller zurückgelegt werden können. „Von den Städten, mit denen wir geredet haben, möchte jede die erste sein.“ Wichtig seien viele Landeplätze. Die Maschinen können senkrecht starten und landen.

„Fliegende Autos“ sei unterdessen der falsche Begriff, um die Technik zu beschreiben. Denn Kitty Hawk werde keine Fahrzeuge bauen, die auf dem Boden und in der Luft unterwegs sein könnten. Allein schon das Gewicht der Reifen mache ein Auto aktuell zu schwer zum Fliegen.

Kitty Hawk ist der Name der Stadt in North Carolina, in der 1903 die Brüder Wright erstmals mit einem Flugzeug abhoben. Die Firma war von Thrun und Google-Miterfinder Larry Page gegründet worden – kam aber nicht unter das Dach des Internet-Konzerns. dpa

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memolu

Potenzierter Schwachsnn ! Man stelle sich nur einmal vor, jetzt fliegen uns auch noch solche Dinger, und das in bodennaher Höhe, den ganze Tag um die Ohren ! Und außerdem muss man damit ggfls. ja auch irgendwo landen können !

Außer zum Einsatz bei bestimmten Notlagen (Krankentansport o.ä.) machen solche Dinger keinen Sinn !

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Frank

Naja, ist halt ein reiner Verlautbarungsjournalismus für Herrn Thrun. Dass dpa sowas überhaupt macht, ist schon traurig genug – das eine Tech-Redaktion es unrelativiert/durch eigene fachliche Recherchen unangereichert übernimmt, macht’s auch nicht besser.
Allein die referierten luftfahrtzulassungsrechtlichen Einlassungen Thruns zeigen eine relativ erschreckende Unkenntnis (oder einen investorenpotentialgerichteten überbordenden Optimismus – je nachdem, was man ggf. argwöhnen mag) spätestens bei der Aussage, allein schon Reifen machten ein Auto zum Fliegen zu schwer hätte man jedoch auch als kritisch denkender Laie schon aufmerken müssen.
Die genannte Firma Kitty Hawk hatte mit der Cora ja bereits ein zweisitziges Lufttaxi in der Entwicklung und in einer Kooperation mit dem neuseeländischen Umweltministerium in einem Erprobungsprojekt. Davon und dem Ausgang/Sachstand kein Wort – nun aber die Präsentation eines neuen Projekts…
Und damit innerhalb von zwei bis drei Jahren ein luftfahrtrechtliches Zulassungsverfahren für den gewerblichen Personentransport? Leute – sowas lässt sich mit EINEM Anruf bei einer zuständigen Behörde oder einer Forschungseinrichtung der Luftfahrt auf wahrscheinliche Plausibilität checken!
Immerhin ist der Zitierte mit der Angabe eines Zeithorizonts von 10 – 15 Jahren zumindest schon mal deutlich vorsichtiger, als sonstige Apologeten dieser Technologie. Aber dazu ist nicht nur in Fachpublikationen hier in D schon eine Menge deutlich sachkundigeres Zeug veröffentlicht worden, auch in der Forschung hierzulande sind diese Visionen aktuell sattsamer Untersuchungsgegenstand.
Das Video wirft für mich die Frage auf, ob die so genannten digital Natives heute schon so sehr in einer überwiegend virtuellen Welt leben, dass sie nicht mehr in der Lage sind, Animationen von in der Realität gefilmten Ereignissen zu unterscheiden – und mithin Vision und Wirklichkeit auf ihr Verhältnis zu checken.

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