Verbot von Täuschungstricks: Europäische Union will „Dark Patterns” verbieten

Die Hinweise für Cookies auf Webseiten sehen leider nicht so schmackhaft aus – stattdessen blinken Hinweise auf. (Foto: Rutmer Visser / Shutterstock)
Plötzlich blinkt es bei der Suche nach einem Hotelzimmer auf: „Nur noch zwei Stück verfügbar“ – Panik bricht aus. Schnell wird die Kreditkarte gesucht, hektisch werden die Daten in die Tastatur gehämmert, Erleichterung stellt sich erst ein, als die absichernde Bestätigungs-E-Mail kommt. Na, wer kennt das nicht? Ursächlich für diesen plötzlichen Stress war die Meldung über die vermeintlich knappe Verfügbarkeit.
Genannt werden diese Hinweise auch „Dark Patterns“. Auf der Website eingestellt – ob bei Hotelbuchungsplattformen, Onlineshops, Flug- und Reiseseiten oder sonstigen Internetangeboten – sorgen sie bei nichtsahnenden Konsument:innen für Stress. Sie werden durch sie verleitet, schnell zu handeln – was in der Regel eine hektische Bestellung auslöst und beispielsweise Preisvergleiche erschwert.
In anderen Fällen blinkt der Abo- oder Cookie-Hinweis immer wieder und immer länger auf. Auch hier kapitulieren Otto-Normalverbraucher:innen irgendwann meist und drücken einfach auf „alle bestätigen“, dann ist Ruhe. Mit diesem Verfahren soll jetzt wirklich Ruhe sein – allerdings für die Anwender:innnen.
Die Europäische Union plant im Rahmen ihrer Internetregulierung ein Verbot der sogenannten „Dark Patterns“, wie netzpolitik.org berichtete. Dann dürften Unternehmen und Anbieter:innen ihre Kund:innen nicht mehr mithilfe von Design zu Handlungen verleiten oder drängen, die sie eigentlich gar nicht wollen. Kund:innen sollen mit solchen Tricks nicht länger manipuliert und in ihrer freien Entscheidung beeinflusst werden.
Wann die neuen Gesetzespakete endgültig beschlossen werden, ist noch nicht bekannt. Auch haben sich Vertreter:innen zu dem aktuellen „Dark Patterns“-Punkt noch nicht geäußert. Wahrscheinlich wird eine endgültige Verabschiedung der Internetregulierung noch etwas dauern.
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Na dann geht doch mal mit gutem Beispiel voran, wartet nicht erst bis zum Verbot und fangt mal mit Eurem eigenen Cookie-Banner an!
Schönes WE