Ende 2018 hatte Virgin Galactic zumindest ein bisschen Raumfahrtgeschichte geschrieben. Die Raumfahrtfirma von Milliardär Richard Branson hatte erstmals Menschen ins All befördert. Jetzt schreibt das Unternehmen ein bisschen Börsengeschichte. Denn seit dem Debüt am Montag ist Virgin Galactic das erste kommerzielle Unternehmen für private Weltraumausflüge an der Börse. Das unter dem Kürzel „SPCE“ gehandelte Papier legte zum Börsenstart einen Sprung nach oben hin, wie CNBC berichtet.
Virgin-Galactic-Aktie mit Kursplus zum Börsenstart
Am Montagnachmittag (europäischer Zeit) kletterte die Aktie auf bis zu 12,93 US-Dollar. Das entspricht einem Plus von rund neun Prozent. Am Abend pendelte der Aktienkurs um den Wert von 12,20 Dollar herum – immer noch ein Zuwachs von 3,48 Prozent gegenüber Freitag.
Dass sich überhaupt ein Vergleich ziehen lässt, ist dem Umstand geschuldet, dass der Börsenstart von Virgin Galactic über ein Börsenvehikel (Special Purpose Vehicle oder SPAC) des Investors Chamath Palihapitiya ermöglicht wurde. Dieses hatte zuvor 49 Prozent der Raumfahrttochter von Bransons Firmenimperium übernommen. Branson wird CNBC zufolge künftig 51 Prozent und damit die Kontrolle an Virgin Galactic halten.
Die bisher leere Firmenhülle Palihapitiyas hatte in Erwartung des über sie geplanten Virgin-Galactic-IPOs in den vergangenen zwölf Monaten schon über zwölf Prozent zugelegt. Palihapitiya ist Gründer der Venture-Capital-Firma Social Capital und gehörte zu den frühen Facebook-Managern. Mit Social Capital hat Palihapitiya schon in Tech-Firmen wie Slack, Box und Yammer investiert. Anteile hält der Investor darüber hinaus an der Basketballmannschaft Golden State Warriors, in deren Aufsichtsrat er sitzt.
Margen wie im Softwarebereich erwartet
Von seinem Investment in Virgin Galactic erwarte Palihapitiya ähnlich hohe Margen wie im Softwarebereich, schreibt CNBC. Einer Analyse der Großbank UBS zufolge hat der Markt für Raumfahrttourismus ein Marktpotenzial von drei Milliarden Dollar – wenn auch erst in zehn Jahren. Virgin Galactic will künftig bis zu sechs Passagiere in einer Rakete ins All schicken, die jeweils 250.000 Dollar zahlen müssen.
Die Liste der potenziellen Raumfahrttouristen bei Virgin Galactic soll sich auf gut 600 belaufen. Diese sollen auch schon entsprechende Anzahlungen geleistet haben. Virgin Galactic will Branson zufolge im kommenden Jahr mit den kommerziellen Flügen starten. Den Börsenstart kommentierte Branson so: Jetzt könne jeder in eine private Raumfahrtfirma investieren.
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Die Rakete wird bruchlanden. Zu viele reiche Leute schießen grade Raketen in den Orbit, aber der Benefit bleibt wohl aus.