Der kommende Volvo EX90 ist der Nachfolger des Verbrenner-SUV XC90, einem der Bestseller des schwedischen Herstellers. Im EX90 wird Volvo ein neu entwickeltes Fahrer-Monitoring-System einsetzen, das mit Kameras im Innenraum arbeitet. Das hat das Unternehmen am Donnerstag in einer Pressemeldung vorgestellt.
Volvo will menschliches Fehlverhalten als Unfallursache minimieren
Volvo hat erkannt, dass menschliches Fehlverhalten eine der Hauptursachen für Unfälle ist und will darauf reagieren. Das neue Fahrer-Überwachungssystem registriert demnach, wie es Fahrenden geht – und greift notfalls ein.
„Wir beobachten, wohin der Fahrer schaut und wie oft und wie lange seine Augen geschlossen sind“, erklärt Emma Tivesten, Sicherheitsexpertin bei Volvo und ergänzt: „Dadurch können wir viel über seinen aktuellen Gemüts- und Gesundheitszustand erfahren. Auf Grundlage unserer Forschungsergebnisse erkennt das Sensorsystem, ob die Leistungsfähigkeit des Fahrers durch Schläfrigkeit, Ablenkung oder andere Formen von Unaufmerksamkeit beeinträchtigt ist, und bietet situationsgerecht zusätzliche Hilfe an.“
Kameras behalten Fahrende im Auge
Dazu nutzt das Monitoring-System zwei Kameras, um Fahrende zu beobachten. Dabei registriert es, wie lange Fahrende auf die Straße schauen – und ob und wann der Blick abschweift.
Wird registriert, dass zu wenige Blicke auf der Straße landen, kann dies ein Anzeichen für Ablenkung sein – etwa durch ein Smartphone. Aber auch ein zu intensives Starren auf die Fahrbahn kann ein Alarmzeichen sein.
Möglicherweise sind Fahrende gedanklich woanders oder aus anderen Gründen nicht in der Lage, sich flexibel auf den Verkehr einzustellen. Dabei nutzt Volvo neben den Kameras das kapazitive Lenkrad. Das überwacht die Stabilität der Lenkeingabe und erkennt, wenn der Fahrer das Lenkrad loslässt oder nicht hinreichend sicher hält.
KI überwacht Zustand des Fahrenden
Für das neue und patentierte System verwendet Volvo nach eigenen Angaben Algorithmen zur Echtzeit-Erkennung von Blickmustern und Lenkverhalten. So soll das Fahrzeug bei Bedarf geeignete Unterstützungsmaßnahmen ergreifen können.
Zunächst belässt der EX90 es bei einem einfachen akustischen Warnsignal, dessen Lautstärke allerdings mit dem Gefahrenpotenzial der Situation zunimmt. Reagiert der Fahrer nicht auf die immer deutlicher werdenden Warnungen, soll das Auto selbstständig am Straßenrand anhalten und andere Verkehrsteilnehmer durch Einschalten des Warnblinklichts warnen können.