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Volvo C40 Recharge im Test: Vollelektrisches SUV-Coupé mit Google an Bord

Der Volvo C40 verspricht „nachhaltigen Fahrspaß ohne Kompromisse“. Wir waren zwei Wochen lang mit der vollelektrischen Coupé-Version des XC40 unterwegs und haben uns angeschaut, wie er sich im Alltag schlägt.

Von Frank Feil
6 Min.
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Der vollelektrische Volvo C40 ist das Schwestermodell des beliebten Kompakt-SUVs XC40. (Foto: Frank Feil)

Es ist nun ziemlich genau ein Jahr her, dass wir den Volvo XC40 Recharge Pure Electric getestet haben. Den Kompakt-SUV gibt es bis heute als Mild-Hybrid, Hybrid und vollelektrisches Modell. Beim neuen C40 haben sich die Schweden indes dazu entschieden, diesen dem Zeitgeist entsprechend nur noch als reines Elektroauto auf den Markt zu bringen.

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Vorneweg ist es wichtig zu wissen, dass der XC40 Recharge Pure Electric und der C40 Recharge im Kern dasselbe Auto sind. Der elementare Unterschied ist das Design: Der XC40 läuft als SUV (419/1.295 Liter Kofferraumvolumen), der C40 als SUV-Coupé beziehungsweise Crossover (413/1.205 Liter Kofferraumvolumen). Es gilt also, zwischen einem minimal größeren Kofferraum und einem sportlicheren Design abzuwägen.

Analog zum XC40 stehen beim C40 zwei Antriebsarten zur Auswahl: Der Single Motor mit Frontantrieb und 231 PS bringt es auf eine elektrische Reichweite von 434 Kilometern im WLTP-Zyklus. Von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde geht es in 7,4 Sekunden. Wer es maximal sportlich möchte, greift zum Twin Motor mit Allradantrieb. Mit seinen 408 PS beschleunigt der Crossover dann in nur 4,7 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde. Das ist ein stolzer Wert für einen Volvo. Zum Vergleich: Ein Porsche Taycan braucht in der kleinsten Motorisierung für den Sprint 5,4 Sekunden, ein Mercedes-AMG EQE 43 4Matic 4,2 Sekunden.

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Dass der C40 mit Twin Motor dennoch eine minimal höhere Reichweite (439 Kilometer im WLTP-Zyklus) als die Single-Motor-Variante hat, liegt an den unterschiedlichen Batteriegrößen: Während das Basis-Modell über eine 67-Kilowattstunden-Batterie verfügt, hat Volvo dem Top-Modell 75 Kilowattstunden spendiert.

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Volvo C40: Auf das Wesentliche reduziert

Volvo ist bei seinen neuen Modellen darauf bedacht, die Dinge möglichst einfach zu halten. Das zeigt sich schon im Konfigurator. Vorbei sind die Zeiten, in denen man von den verfügbaren Optionen förmlich erschlagen wurde.

Beim C40 gibt es nur noch drei Ausstattungsstufen (Core, Plus, Ultimate), acht Farben, zwei Felgen und fünf Innendesigns. Optional stehen noch eine Anhängerkupplung sowie abgedunkelte Seiten- und Heckfenster zur Auswahl. Das wars. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet die Plus-Ausstattung. Core ist zwar etwas günstiger, aber dafür muss man auf alle möglichen Annehmlichkeiten (Adaptive Cruise Control, Wärmepumpe, Keyless Drive mit sensorgesteuerter Heckklappe, Sitzheizung etc.) verzichten. Demgegenüber wartet das Ausstattungslevel Ultimate mit Features wie Pixel-LED-Scheinwerfern, Parkkamera, elektrisch verstellbaren Vordersitzen und Harman/Kardon-Soundsystem auf – zweifelsohne praktisch, aber nicht für jeden ein Must-have.

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Volvo C40 im Test

Der Volvo C40 mit Twin Motor beschleunigt in nur 4,7 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde. (Foto: Frank Feil)

Dieses Konzept, alles so einfach wie möglich zu halten und auf das Wesentliche zu reduzieren, spiegelt auch das Fahrzeug selbst wieder: Der Volvo C40 hat keine klassische Start-Stopp-Taste. Stattdessen erkennt ein Sensor im Fahrersitz, dass man Platz genommen hat. Im Anschluss muss man einfach nur noch den Gang einlegen und kann losfahren. Fahrmodi gibt es ebensowenig wie unterschiedliche Rekuperationsstufen. Der C40 ist von Haus aus auf One-Pedal-Driving ausgelegt. Lediglich diejenigen, die damit gar nicht klarkommen, können in den Einstellungen die Verzögerung ganz deaktivieren.

Für die gängigsten Funktionen (Lautstärke, Assistenz, Warnblinker etc.) gibt es am Lenkrad und der Mittelkonsole noch physische Tasten, ansonsten bedient man den C40 per Touchscreen oder Spracheingabe.

Volvo C40: Mit Google Maps und Google Assistant zum Ziel

Das bringt uns zum Thema Software. Als erster Automobilhersteller überhaupt setzt Volvo beim C40 – wie auch beim vollelektrischen XC40 – auf ein Infotainmentsystem, das auf Android Automotive basiert. Lediglich die grafische Benutzeroberfläche hat man mit den Volvo-typischen Kacheln so gestaltet, dass der Unterschied zu den anderen Modellen nur minimal ist. Zumindest auf den ersten Blick.

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Der wohl größte Vorteil, den die Kooperation von Volvo und Google mit sich bringt, ist die native Integration von Google Maps. Was die Verfügbarkeit von Echtzeitdaten sowie das Auffinden von Sonderzielen angeht, kann dem Platzhirsch niemand das Wasser reichen. Selbst die Berechnung komplexer Routen dauert nur wenige Sekunden – und auch beim Zoomen ruckelt nichts. Allerdings merkt man, dass Google Maps eben nicht primär fürs Auto entwickelt wurde. Gerade im Vergleich zu den Augmented-Reality-Lösungen, wie man sie im Mercedes-Benz EQC oder VW ID 4 findet, fallen die Fahranweisungen von Google Maps doch recht spartanisch aus. Ein weiteres Manko ist die Ladeplanung, denn die Auswahl der Ladestationen ist nicht immer optimal – und ab und an kommt Google Maps bei der Restreichweite zu einem anderen Ergebnis als der Bordcomputer. Volvo wird hier sicherlich zeitnah mit einem Over-the-Air-Update nachbessern.

Ähnlich verhält es sich mit dem Google Assistant. Tatsächlich erkennt und verarbeitet kein anderer Sprachassistent im Auto Befehle schneller und zuverlässiger als der Google Assistant. So kann man im C40 komfortabel die Klimatisierung, die Sitzheizung, das Telefon und das Infotainment steuern. Aber er wurde eben nicht fürs Auto optimiert. Sagt man zu einem Mercedes „Mir ist warm“, dann senkt er die Temperatur im Innenraum ab. Der C40 hingegen schlägt vor, dass man doch schwimmen gehen soll. Der Satz „Hey Google, Abbruch“ führt dazu, dass man Abbruchunternehmen in der Nähe als Ziel vorgeschlagen bekommt. Mit diesen Eigenheiten kann man im Alltag zwar gut leben, aber es ist noch nicht optimal.

Volvo C40 im Test

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Volvo C40 im Test

Die Schweden setzen beim C40 auf Google Maps und den Google Assistant, behalten aber den typischen Volvo-Look bei. (Foto: Frank Feil) 

Und dann wäre da noch Google Play. Anders als beim Smartphone, enthält der App-Store lediglich ausgewählte Musik- und Streaming-Apps, die mit der Fahrsicherheit vereinbar sind. In Kürze wird auch Youtube verfügbar sein. Videos können allerdings nur abgespielt werden, wenn der C40 steht – also beispielsweise während des Ladens.

Alles in allem machen Volvo und Google beim Thema Software im C40 schon sehr viel richtig. Egal, ob Navigation, Apps oder Sprachsteuerung – alles läuft schnell und flüssig. Nun muss es Volvo nur noch gelingen, Google Maps und den Google Assistant mit Blick auf die grafische Darstellung sowie die Sprachbefehle fürs Auto zu optimieren.

Volvo C40: Ein komfortables Elektroauto für die Kurz- und Langstrecke

Was den elektrischen Fahrkomfort angeht, so lässt der Volvo C40 keinerlei Wünsche offen. Fahrwerk und One-Pedal-Driving sind perfekt abgestimmt – und im Alltag vermisst man auch die unterschiedlichen Fahrmodi, wie man sie von anderen Herstellern kennt, nicht. Es gibt übrigens sogar Studien, die belegen, dass die meisten Menschen ohnehin immer im gleichen Fahrmodus unterwegs sind, selbst wenn sie zwischen Eco, Comfort und Sport wählen können.

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Bei der Reichweite erleben wir auf unserer 600 Kilometer langen Testfahrt nach Berlin ebenfalls keine Überraschungen. Auf der Autobahn bei 130 Kilometern pro Stunde sind im Winter zwischen 250 und 280 Kilometer realistisch. Im Stadtverkehr und auf der Landstraße sind auch 400 Kilometer machbar. Damit zählt der C40 zwar nicht zu den sparsamsten Elektroautos am Markt, aber dennoch gehen die Werte in Anbetracht der Größe des Fahrzeugs vollkommen in Ordnung.

Selbiges gilt für die Ladeleistung: Trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt waren bis 30 Prozent SoC (State of Charge) zwischen 140 und 150 Kilowatt möglich. Das ist ein sehr guter Wert. Allerdings sinkt die Ladeleistung danach kontinuierlich ab und liegt bei 70 Prozent SoC nur noch bei etwa 65 Kilowatt. Gerade für größere Strecken wäre es schön gewesen, wenn der C40 die maximale Ladeleistung länger halten, oder nach hinten raus nicht ganz so stark abfallen würde. Fairerweise muss man aber dazu sagen, dass die Konkurrenz (VW ID 4, Skoda Enyaq etc.) das auch nicht besser macht.

Für diejenigen, die lieber in Minuten als in Kilowatt rechnen: Mit dem Volvo C40 dauert ein Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent SoC am Schnelllader rund 37 Minuten.

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Volvo C40 im Test

Der Volvo C40 bietet auch auf der Langstrecke jede Menge Fahrkomfort. (Foto: Frank Feil)

Volvo C40: Premium-Stromer aus Schweden

In Summe bringt Volvo mit dem C40 ein gewohnt hochwertiges Elektroauto auf den Markt, das vor allem in puncto Materialauswahl und Verarbeitung eher mit den vollelektrischen Modellen von Audi, BMW und Mercedes vergleichbar ist, als mit jenen von VW oder Skoda.

Das hat natürlich auch seinen Preis. Die im Alltag völlig ausreichende Single-Motor-Variante startet (vor Abzug der staatlichen Förderung) bei 48.850 Euro, je nach Ausstattungslinie kommen bis zu 8.550 Euro dazu. Wer gerne schnell unterwegs ist und sich für den Twin Motor entscheidet, muss weitere 8.800 Euro investieren.

Dafür bekommt man aber auch ein rundum gelungenes Elektroauto, das mit modernsten Assistenz- und Sicherheits-Features aufwartet. Zudem gelingt Volvo mit dem C40 der Balanceakt zwischen einem schicken, kompakten Elektroauto, mit dem man auch in der Großstadt problemlos einen Parkplatz findet, und einem geräumigen, komfortablen Fahrzeug für längere Strecken.

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Man darf jedenfalls gespannt sein, wie sich das Thema Elektromobilität bei Volvo in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird – denn XC40 und C40 sind bekanntlich nur der Anfang.

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