Schon vor einigen Wochen hatte VW angekündigt, das neue Erscheinungsbild werde nicht nur „mutiger und farbenfroher“, sondern vor allem vom Logo bis zu den Bildwelten komplett digital ausgerichtet sein. Das Versprechen lautete, dass die „Markenbildsprache sich stark von dem unterscheiden wird, wie sich Volkswagen bislang präsentiert hat.”
Dieser Ankündigung hat VW nun Taten folgen lassen.
Back to the Roots: Logo wird wieder zweidimensional
Grundsätzlich ginge es künftig nicht mehr darum, eine perfekte Werbewelt zu zeigen. Man wolle laut Marketing-Chef Jochen Sengphiel im Markenauftritt „menschlicher und lebendiger werden, die Perspektive des Kunden stärker einnehmen und authentische Geschichten erzählen.”
Als Symbol der neuen Strategie darf das neue Logo, das nur noch in 2D-Optik gestaltet ist, gelten. VW wollte ein moderneres, klareres und einfacheres Logo. Das neue Markensymbol ist auf seine essentiellen Bestandteile reduziert. Es handelt sich um die erste Anpassung seit 2012. Seinerzeit hatte VW das Logo stark dreidimensional gestaltet.
Damit ist nun Schluss. Ohne den bisherigen 3D-Effekt soll es leichter wirken. „Wir glauben, wir haben eine Ikone geschaffen“, meint Jochen Sengpiehl und fügt hinzu: „Wir müssen uns auch verjüngen als Marke.“
Licht wird zum zentralen Element. Das Logo wird künftig leuchten und zwar sowohl am Fahrzeug, wie an den Standorten der Marke und bei den Händlern. War das Logo bislang lediglich blau und weiß, wird die Farbpalette nun um einen weiteren Blauton erweitert.
New Volkswagen: Design-Basis ist das Logo der Sechziger
Älteren Volkswagen-Sympathisanten wird das Logo bekannt vorkommen. Tatsächlich basiert das neue Logo auf dem VW-Logo der Sechzigerjahre. Anders als beim damaligen Markensymbol ist das W nach unten nicht angebunden. Ansonsten sind die Unterschiede gering.
Emotional ist das Design der 60er noch positiv aufgeladen. Sollte dieser Funke erneut überspringen, wird VW diesen Effekt nach Dieselskandal und anderen Unerfreulichkeiten sicherlich gern mitnehmen.
Erstmals erhält die Marke zudem ein Sound-Logo, das den früheren Marken-Claim ersetzen wird und aus einem schlichten gesprochenen „Volkswagen” besteht. Dafür hat der Konzern Luise Helm, die Synchronsprecherin von Scarlett Johansson, engagiert.
70.000 Logos müssen ausgetauscht werden
Der internationale Rollout des neuen Markenauftritts beginnt ab sofort. Mit der Enthüllung des neuen Logos auf dem Hochhaus der Unternehmenszentrale in Wolfsburg am heutigen Abend ist der Startschuss gefallen.
Zunächst werden die Standorte der Marke sowie die Händler in Europa umgerüstet. Im Oktober folgt China und ab Anfang 2020 schrittweise Amerika und der Rest der Welt. Der Zeitplan sieht eine Umstellung bis Mitte des kommenden Jahres vor.
Insgesamt sind 171 Märkte betroffen. Bei den weltweit über 10.000 Händler- und Servicepartnern werden rund 70.000 Logos ausgetauscht. Damit ist das Volkswagen-Rebranding nach Unternehmenseinschätzung eines der weltweit größten überhaupt.
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Da schafft man ein bewährtes bekannte Logo ab. Ich glaube die spinnen bei VW. Ob Daimler demmächst seinen Stern abschafft? ich glaibe nicht.
Na ja, von Abschaffung würde ich da nicht reden. Eher von back to the roots.
Was für ein schlechter Vergleich. VW hat ja nicht das ikonische Monogramm abgeschafft, sondern höchstens etwas vereinfacht, bzw. wie dem Artikel zu entnehmen ist, eine ältere Version etwas aufgefrischt.
„Tatsächlich basiert das neue Logo auf dem VW-Logo der Sechzigerjahre. “
Halt so wie die Köpfe. Die Technik. Die Käufer. Damit stimmt wenigstens das Marketing.^^
Ein Klassiker aus dem PR- und Markenbereich wird hier benutzt. Mit den kostspieligen Rebranding bringt man weltweit Aufmerksamkeit zu VW und sorgt wohl für viel Freude bei den VAG-Partnern, denn es dürften auch sämtliche Briefpapiere und ähnliches ausgetauscht werden (müssen). Ob hier VW sich im Werbebudget beteiligen wird?
Gleichzeitig kann damit die Strategie von Herrn Diess auf die Elektromobilität gelenkt und unterstützt werden. Letztlich ist es aber in meinen Augen eine Verschwendung an Zeit und Geld, was man sicherlich für die Aufarbeitung der bisherigen Fehlentwicklungen und Kundenzufriedenheitsproblemen besser investiert wäre. Viele Markenhändler ohne Handelsgruppen-Anschluss können sich solche PR Manöver eher nicht leisten.
Das neue Signet ist super! es zeigt auf den ersten Blick, wie dünn die Luft für die (deutschen) Autobauer geworden ist.
Ein mutiger Schritt.