Bisher war schwer, zu sagen, was ein Präsident Trump oder ein Präsident Biden für die amerikanische Tech-Industrie bedeuten würde. Trump hatte in den vergangenen vier Jahren oft mit Schritten gegen Tech-Unternehmen gedroht – zuletzt hatte er überlegt, Sektion 230 des Communication-Decency-Gesetzes abzuschaffen – gewissermaßen die juristische Grundlage für die Geschäftsmodelle der Sozialen Medien.

Biden hatte die Netzwerke zuletzt weniger scharf angegriffen – wolle sie aber auch stärker regulieren und eventuell höher besteuern.

Während am Mittwoch in den USA noch unklar war, wer das Rennen machen wird, schossen die Bewertungen der Tech-Unternehmen aber schon in die Höhe: Futures des Nasdaq stiegen um 3,4 Prozent. Apple, Microsoft, Tesla, Facebook, Google, Amazon und kleinere Unternehmen wie Salesforce zogen jeweils um mehrere Prozentpunkte an.

Einer der Gründe für den Anstieg der Preise könnte sein, dass es aktuell so aussieht, als hätte Biden gute Chancen auf die Präsidentschaft – während die Mehrheit im Senat an die Republikaner gehen könnte. Mit Biden als Präsident würde erstmal etwas von dem Druck auf die Unternehmen im Silicon Valley genommen, den Trump vor allem in den letzten Zügen des Wahlkampfes aufgebaut hatte. Einige Anleger erhoffen sich von Biden auch ein Stimuluspaket für die amerikanische Wirtschaft. Gleichzeitig wäre es mit einem republikanisch dominierten Senat und einem geteilten Kongress unwahrscheinlich, dass Demokrat Biden eine Steuererhöhung für die Tech-Unternehmen durchsetzen könnte.

Auch TecDax und der Leitindex Dax legten in Deutschland am Tag der Wahl um mehrere Prozentpunkte zu und folgten Donnerstagmittag immer noch auf einem Aufwärtstrend.