Warum die Digitalisierung im Gesundheitsbereich so langsam vorankommt – Statistik der Woche

Bis zum Juli 2024 hat die Ampelregierung bisher etwa 98 ihrer 334 digitalpolitischen Vorhaben aus Koalitionsvertrag und Digitalstrategie abgeschlossen. Weitere 200 Projekte befinden sich momentan in der Umsetzung, die restlichen 36 wurden bisher nicht begonnen. Die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen ist im Vergleich zu anderen Ressorts zumindest auf den ersten Blick gut fortgeschritten – 8 der 17 Projekte sind abgeschlossen und der Rest in der Implementierungsphase. Darunter zum Beispiel auch der flächendeckende Einsatz der elektronischen Patientenakte und des E-Rezepts.
Dennoch geht es den meisten Deutschen nicht schnell genug, denn in der Praxis hapert es dann doch. Laut einer Umfrage im Rahmen des “Monitor Digitalpolitik” des Digitalverbands Bitkom würden ein Drittel der Befragten sagen, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen „viel zu langsam“ voranschreitet. Hinzukommen noch 37 Prozent, die sagen, dass es ihnen „eher zu langsam“ geht. Für nur 22 Prozent der Umfrageteilnehmer ist das Tempo hingegen „genau richtig“, die wenigsten halten es für „zu schnell“ (vier Prozent).
E-Akte und E-Rezept
Wie weitverbreitet die Nutzung von E-Akte und E–Rezept in Deutschland sind, verdeutlichen weitere Bitkom-Umfragen. Demnach sind die Befragten vorwiegend erpicht auf die Verfügbarkeit der Patientenakte über das Smartphone. Rund 45 Prozent haben angegeben, diese bereits per App zu nutzen oder zumindest in Zukunft nutzen zu wollen. Für ein Viertel kommt die Nutzung tendenziell infrage und neun Prozent sehen davon ab.
Auch die Vergabe und Abholung von Rezepten soll jetzt zunehmend digital ablaufen. Aber nur ein Fünftel der Befragten nutzt das E-Rezept bereits über ein Mobilgerät, um Medikamente in der Apotheke abzuholen oder online zu bestellen. Acht Prozent der Befragten nutzen die Website oder App von Online-Apotheken. Das Auslesen des Rezeptes über die Gesundheitskarte, eigentlich die umständlichere Methode, ist die am weitesten verbreitete Art der Nutzung – mehr als die Hälfte der Befragten gelangt auf diesem Weg zu verschriebenen Medikamenten. Das klassische Papier-Rezept wird hingegen nur noch von etwa 14 Prozent der befragten Personen genutzt – das ist ein digitaler Erfolg.