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Fundstück

Warum dieser Entwickler mit Shazam trackt, was fremde Menschen hören

Leute abhören für die Vibes? Ein US-amerikanischer Entwickler erklärt, warum er mithilfe eines fest installierten Handys und Shazam trackt, welche Musik Passanten hören. Die eigentlich harmlose Aktion hat einen ernsten Hintergrund.

Von Kevin Schmitz
2 Min.
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Kulturüberwachung nennt der Entwickler sein Projekt. Die Reaktionen darauf fallen gemischt aus. (Symbolfoto: PR Image Factory/Shutterstock)

Riley Walz postete am 30. September 2024 auf X eine Nachricht, in der er erklärte, dass er Passanten in San Francisco abhört. Doch nicht etwa aus kriminellem Antrieb, um etwa Daten der Menschen zu schlechten Zwecken abzugreifen. Vielmehr nutzt er ein Smartphone mit Shazam in Dauerschleife, um die musikalischen Vibes der Stadt einzufangen.

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Shazam ist ein Programm, das Musik erkennen kann. Spielt ihr beispielsweise einen Teil eines Linkin-Park-Songs ab, ordnet Shazam das Lied dem Künstler zu und gibt euch weitere Informationen.

So fängt Riley Walz die Vibes von San Francisco ein

„Ich habe irgendwo in San Francisco hoch oben an einem Pfosten eine Box angebracht. Darin befindet sich ein billiges Android-Handy, das ständig auf Shazam eingestellt ist, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Es ist solarbetrieben und das Mikrofon ist auf die Straße gerichtet.“ Das schreibt Riley Walz in seinem Post auf X.

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Die erfassten Shazamtitel überträgt er dann auf seine Website. Dort könnt ihr fast in Echtzeit einsehen, was die Menschen in San Francisco gerade hören. Wer möchte, kann die Musiktitel dann auch direkt über die passenderweise eingebaute Spotify– oder Apple-Musik-Verlinkung anhören.

Mit der Aktion möchte Walz auf ein ernstes Problem aufmerksam machen, mit dem sich amerikanische Großstädte derzeit auseinandersetzen. Er schreibt dazu: „Schon mal was von Shot Spotter gehört? In Städten in den USA werden von der Polizei Mikrofone installiert, um Schüsse zu erkennen, die angeblich nicht sehr genau sind. Das ist es, aber für Musik.“

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In seinem Schaffen will er aber nichts Negatives sehen: „Das ist Kulturüberwachung. Niemand bemerkt es, niemand stimmt zu. Aber es geht nicht darum, Kriminelle zu fangen. Es geht darum, Vibes zu erfassen. Ein ständiger Fluss dessen, was in Echtzeit passiert.“

So reagieren die Menschen auf sein Projekt

In den Kommentaren findet sich viel Lob und Zuspruch für diese ungewöhnliche Idee, die eine gesellschaftliche Debatte auslöst. Viele sprechen von einer coolen Bastelei oder hinterfragen technische Details, warum er sich nicht für ein spezielles Handy oder einen größeren Akku entschieden hat.

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Ein Teil der Kommentare dreht sich aber auch um Sicherheitsbedenken. So streamt das Handy permanent Daten, die im Zweifel wirklich missbraucht werden könnten. In Deutschland wäre seine Aktion übrigens auch nicht ohne Folgen. Es gelten sehr strenge Richtlinien und Gesetze für das Aufnehmen von Ton und Bild. Einfach so Passanten aufnehmen ist entsprechend verboten und man kann sich dabei laut § 201 StGB strafbar machen.

12 krasse Fehlprognosen der Techgeschichte: Auch Experten liegen mal daneben Quelle: Shutterstock/ Andrey_Popov
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