Warum du für die Sofortüberweisung jetzt ein Klarna-Nutzerkonto brauchst

Klarna-Anmeldung wird für die Sofortüberweisung zur Pflicht. (Foto: rarrarorro/Shutterstock)
Die Sofortüberweisung ist bei vielen Kund:innen in Deutschland weit verbreitet, das 2005 gegründete Unternehmen ist ja bekanntermaßen eine deutsche Gründung. Schon 2014 hat Klarna die Sofortüberweisung übernommen und bis 2017 in das eigene Portfolio überführt. Den Begriff und die gesonderte Marke der Sofortüberweisung hat man allerdings aus guten Gründen behalten, da er im hiesigen Markt präsent und als vertrauensvoll bekannt war.
Problematisch war aber immer schon, dass zur Funktion der Zahlungsauslösung die Sofort GmbH als technischer Dienstleister auf die Daten zugreifen muss, um diese (gesichert und verschlüsselt) an die ausführende Bank weiterzugeben – ein Sachverhalt, der vielen Kund:innen im Hinblick auf die Einhaltung der Bank-AGB missfiel und auch Datenschützer:innen und Verbraucherschutzvereinen wenig zusagte.
Ohne Klarna-Konto geht nichts mehr
Jetzt ändert Klarna seine Politik in Bezug auf die Sofortüberweisung und integriert diese auch im Hinblick auf die UI in die gewohnte Klarna-Umgebung. Das soll nicht nur die Bedienung vereinfachen, sondern auch zu mehr Sicherheit beitragen – Zwei-Faktor-Authentifizierung sei Dank. Das Ganze hat aber einen recht schwerwiegenden Haken: Denn es erfordert anders als bisher ein Klarna-Konto, wie das Unternehmen jetzt mitteilt.
Immerhin möglich wird damit neben dem gewohnten Sofortüberweisungs-Workflow auch das Bezahlen mittels Karte und Lastschrift. Einfacher als bisher, wie Klarna dies suggeriert, ist der neue Weg aber auch mit viel gutem Willen nicht. Denn in der Vergangenheit reichte es aus, wenn man lediglich die eigenen Kontozugangsdaten fürs Onlinebanking hatte. Aber immerhin könnte das Ganze je nach Ausgestaltung des bisherigen Online-Bankings der eigenen Hausbank sicherer werden.
Wohlgemerkt handelt es sich dabei nicht um ein vollwertiges Bankkonto, das Klarna ja auch bietet, aber immerhin um ein Klarna-Kundenkonto. Klarna beruhigt die Kund:innenen aber und erklärt, dass schon 95 Prozent der Sofort-Kund:innen ein solches Klarna-Konto hätten – ein Wert, der erstaunlich hoch klingt und angezweifelt werden darf.
Auch Händler:innen müssen nachbessern
Damit wird die Sofortüberweisung zum Teil der Klarna-Pay-Now-Produktreihe, auch wenn weiterhin zumindest in Deutschland der Begriff der Sofortüberweisung im Bezahlvorgang auftauchen soll. Klarna erklärt, man habe die Integration von Sofortüberweisung bereits in ausgewählten Märkten weltweit vollzogen, zuletzt etwa in Großbritannien im März dieses Jahres.
Änderungen stehen damit aber nicht nur den Kund:innen ins Haus (insbesondere denen, die noch nicht bei Klarna selbst angemeldet sind), sondern auch den Payment-Service-Providern (PSP) sowie den Plattformbetreiber:innen und Händler:innen. Die großen PSP wie Adyen oder Stripe haben ihre Kund:innen offenbar schon darauf hingewiesen. Auch bei anderen ist es wahrscheinlich, dass das entsprechende Update bis dahin verfügbar ist.
Danke für den Artikel der einige bei mir gerade aufgetauchte Fragen gut beantwortet.
Ich wollte gerade einen Artikel auf ebay kaufen und per Sofortüberweisung bezahlen aber wurde zu Klarna umgeleitet. Zunächst hielt ich es für ein Bug aber auch bei weiteren versuchen wurde ich umgeleitet, so dass ich es für sinnvoll erachtete zunächst erstmal herauszufinden was das soll, dabei fand ich Ihren Artikel. Für mich ist die Sache ganz klar, Händler die keine Option für eine Direktüberweisung anbieten müssen auf mein Geld verzichten. Ich werde mich ganz sicher nicht zusätzlich noch bei Klarna registrieren um eine einfache Überweisung tätigen zu können.