Wi-Fi 6E: 6-GHz-WLAN könnte Mitte 2021 kommen
Die zuständige Arbeitsgruppe für das Frequenzmanagement (WG-FM) hat die technischen Arbeiten hierfür nun abgeschlossen. Eine Zustimmung und Umsetzung zu den getroffenen Regeln gilt damit als sehr wahrscheinlich. Die WG-FM ist Teil des Ausschusses für Elektronische Kommunikation (Electronic Communications Committee, ECC). In diesem sind die nationalen Regulierungsbehörden wie die Deutsche Bundesnetzagentur vertreten. Primäre Aufgabe des Gremiums ist es, die Einsatzmöglichkeiten der Kommunikationstechnik und Regularien dazu europaweit zu harmonisieren.
Die zuständige Arbeitsgruppe hat dies nun für das 6-Ghz-WLAN umgesetzt und seinen Entwurf dem ECC zur Veröffentlichung vorgelegt. Dieser Entwurf wird laut Bundesnetzagentur „voraussichtlich im November 2020“ endgültig angenommen. Hinzu kommt ein Bericht, „der der Europäischen Kommission empfiehlt, die technischen Bedingungen zur Einführung von WLAN im 6-GHz-Bereich verbindlich für alle Mitgliedsstaaten der EU zu regulieren. Mit Umsetzung der Entscheidungen wird die Nutzung von 6-GHz-WLAN in Deutschland und Europa voraussichtlich ab Mitte 2021 möglich“.
Der nach wie vor neue WLAN-Standard 802.11ax alias Wi-Fi 6 sieht grundsätzlich bereits die Nutzung der Drahtlostechnik auf den höheren Frequenzbändern vor. Mit der Freigabe für Wi-Fi 6E stehen dann mehr Kanäle mit Breiten von 80 MHz (bis zu 14) beziehungsweise 160 MHz (bis zu 7) zur Verwendung bereit. Das wäre eine massive Steigerung im Vergleich zu den bisher verfügbaren fünf 80-MHz-Kanälen beziehungsweise nur zwei 160-MHz-Kanälen. Diese breiten Kanäle sind vor allem für hohe Datenübertragungsraten wichtig, um etwa auch Gigabit-WLAN zu erreichen.
Autor des Artikels ist Sebastian Grüner.