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Wie ein Startup eines der größten Probleme des E-Commerce lösen will

Zu groß, zu eng, irgendwie nicht zur Figur passend? Mit dem Größenberatungs-Tool Sizekick sollen solche Kauferlebnisse der Vergangenheit angehören. Was dahinter steckt und warum es noch ein weiter Weg ist, bis solche Tools in jedem Shop integriert werden können.

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So will Sizekick den Kund:innen die passenden Kleidungsstücke präsentieren. (Foto: Sizekick)

Die falsche Größe ist immer noch insbesondere bei Schuhen und im Modehandel online einer der wichtigsten Showstopper – und Kostentreiber. Denn jedes Teil, das für zwei bis vier Wochen bei den Kund:innen unterwegs ist, dann aber doch retourniert wird, verursacht hohe Kosten. Einerseits aufgrund des üblichen Handlings, das damit verbunden ist, andererseits auch, weil es natürlich nicht mehr zum damaligen Preis verkauft werden kann, je mehr es auf das Ende der jeweiligen Saison zugeht.

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Es gibt inzwischen eine Vielzahl an Startups und Dienstleistern, die es großen Modehäusern ermöglichen wollen, auf Anhieb die richtige Größe zu finden. Auch das Münchner Startup Sizekick bemüht sich um das Ermitteln der geeigneten und will mit der Verringerung der Größenunsicherheit dazu beitragen, dass die teuren Retouren, die im Bekleidungshandel oftmals oberhalb der 50-Prozent-Marke rangieren, der Vergangenheit angehören. Die 2022 gestartete Firma kann über eine Software Onlineshops individuelle Größenberatung bieten und setzt dafür auf Deep-Learning-Lösungen und KI.

Ermittlung der passenden Größe binnen Minuten

Wenn es um die Analyse von Produkten und Passformen geht, setzt Sizekick auf das Know-how von Hohenstein. Das deutsche Unternehmen ist seit mehr als 75 Jahren beratend für die Bekleidungsindustrie tätig und verfügt über Expertise bei Prüfung, Zertifizierung, Forschung und Entwicklung von Textilien. Modeunternehmen weltweit sollen so treffsicher beurteilen können, welche Körperformen zu welcher Größe passen sollten, wie die Körper der ausgerufenen Zielgruppen wirklich aussehen und ob die Passform der Kollektionen den Anforderungen der Marken entsprechen.

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Mit Sizekick erhalten Marken hier nun auch KI-basierte Anhaltspunkte. Diese stellen nicht nur einen wertvollen Input für die Produktteams der Marken dar, sondern wird auch als direkter Input für die Sizekick KI genutzt. Hohenstein hat hier 1,3 Millionen Euro in die Entstehung der KI investiert, die laut der Gründer mit einer der weltweit größten und hochwertigsten Datenbanken von 3D-Körperscans trainiert wurde.

Einige Unternehmen, die auf die Technologie setzen, gibt es auch schon: Der Schweizer Multibrand-Shop für nachhaltige Mode Rrrevolve, die Premium-Outdoor-Marke Black Diamond aus den USA und Marc Cain, eine international agierende Premium-Marke mit deutschen Wurzeln, sind die ersten Kunden von Sizekick. Jetzt hat Sizekick darüber hinaus zusammen mit dem Berufsbekleidungsanbieter Elis eine Webanwendung für dessen Kund:innen vorgestellt.

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Die Ermittlung der passenden Größe erfolgt hier in einem zweistufigen Prozess: Der erste Schritt ist das Vorschlagen und Auswählen realistischer Körperformen mit Hilfe des Body-Finders. Ein videobasierter Bodyscan mit einer Smartphone-Kamera vervollständigt dann die Größenbestimmung. Hierzu ist lediglich eine Drehung um die eigene Achse vor der Handykamera erforderlich. Die Übertragung der Daten erfolgt in anonymisierter Form, so dass nur die passende Konfektionsgröße an Elis übermittelt wird. Der gesamte Größenberatungsprozess dauert nur wenige Minuten, sodass die Mitarbeitenden in kurzer Zeit die passende Berufskleidung bekommen.

Auch E-Commerce-Plattformen arbeiten an Größenprognose

Auch wenn Sizekick in den letzten zwei Jahren offenbar immerhin ein Produkt geschaffen hat, das bei ersten Unternehmen im Einsatz ist, dürfte es noch ein weiter Weg sein, bis solche Lösungen, die ja auch auf die Nachhaltigkeitsversprechen des E-Commerce einzahlen, zugleich aber auch dabei helfen, Kosten zu sparen, flächendeckend im Einsatz sind. Selbst größere Plattformen tun sich nämlich schwer darin, eine solche Technologie zu validieren und flächendeckend für alle Kleidungskategorien auszurollen.

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Und Sizekick ist ja beileibe nicht das einzige Startup, das auf KI-orientiertes Sizing setzt: Zalando etwa hat seit Jahren auf der Basis von Fision eine ganze Size-and-Fit-Abteilung, die darauf spezialisiert ist, dieses Kardinalproblem des Modehandels anzugehen. In den Jahren hat Zalando hier eine große Zahl an Dingen ausprobiert, die alle auf ein und dasselbe abzielen: den Kund:innen möglichst treffsicher die passende Größe zu schicken. Die eher zähen Fortschritte in den letzten Jahren zeigen, wie schwierig das Geschäft international sein muss.

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