Wie Kleinkinder in Deutschland digitale Medien nutzen – Statistik der Woche
Rund zwei Fünftel aller Kinder zwischen zwei und fünf Jahren in Deutschland nutzen fast täglich digitale Medien wie Smartphones, Tablets und Streamingangebote. Das zeigen die Ergebnisse der Minikim-Studie 2023 des Medienpädagogischen Forschungsbunds Südwest, für die etwa 600 Erziehende mit Kindern in diesem Alter befragt wurden. Am häufigsten werden demnach Audioinhalte wie Hörspiele, -bücher und Podcasts (37 Prozent) sowie Musik (31 Prozent) genutzt. Streamingdienste und kostenfreie Videoportale sind bei 21 beziehungsweise 19 Prozent an der Tagesordnung. Ein Smartphone oder Tablet wird von 8 bis 11 Prozent der Zwei- bis Fünfjährigen fast täglich verwendet.
Die Ausstattung der deutschen Kinderzimmer ist in den vergangenen Jahren digitaler geworden. Laut Minikim-Studie besaßen im Jahr 2020 jeweils etwa 14 Prozent der Kinder ein Tablet oder (Smart-)TV – 2023 liegt der Anteil bereits bei 21 Prozent. Auch bei anderen Medien und Geräten ist der Besitzanteil gewachsen: Ein Streaming-Abo nutzen rund 13 Prozent, ein Handy oder Smartphone hat etwa jedes zehnte Kind, Sprachassistenten stehen in acht Prozent der Kinderzimmer.
Unterschiede in der Bildschirmzeit
Dass selbst kleine Kinder immer mehr Zeit vor einem Bildschirm verbringen, ist nicht verwunderlich, denn es wird ihnen von den älteren Generationen vorgelebt. Viele Deutsche würden auf die Frage, wie viel Zeit sie täglich auf einen Bildschirm schauen, „fast den ganzen Tag“ antworten. Das zeigen auch die Daten der Statista Consumer Insights. Demnach gibt es allerdings zwischen den Generationen Unterschiede in der Bildschirmzeit. Etwa 32 bis 44 Prozent der Befragten haben angegeben, wochentags mehr als die Hälfte des Tages vor einem Bildschirm zu verbringen. Bei Baby Boomern (32 Prozent) war der Anteil am geringsten, Millennials (44 Prozent) bestätigten dies am häufigsten, Zugehörige der Gen Z schauten mit 42 Prozent allerdings ähnlich oft den ganzen Tag auf digitale Anzeigen.
Wie die Infografik von Statista und MIT Technology Review zeigt, nimmt die Screen-Time in den meisten Kohorten am Wochenende ab. Ein Indiz dafür, dass viele Befragte beruflich an Monitoren oder Displays arbeiten. Einzig unter den Befragten der Generation Z ist der Anteil der Personen, die eine Bildschirmzeit von schätzungsweise mehr als einem halben Tag vorweisen, um rund zehn Prozentpunkte angestiegen. Vor allem bei jüngeren Einwohner:innen spielt sich ein großer Teil des Privatlebens im virtuellen Raum ab; seien es soziale Netzwerke, Streaming oder Videospiele.