Tiktok schränkt Bildschirmzeit ein: So lange können Jugendliche scrollen

Bei Tiktok wird die Bildschirmzeit für Minderjährige künftig automatisch beschränkt. (Foto: Stock-Asso / Shutterstock)
Das soziale Video-Netzwerk Tiktok beschränkt automatisch die Bildschirmzeit von unter 18-Jährigen Nutzer:innen. Das hat das Unternehmen in einer Pressemitteilung angekündigt. Täglich soll die Beschränkung bei 60 Minuten liegen – allerdings können Nutzer:innen die Zeitvorgabe deaktivieren.
Sollten sie mehr als 100 Minuten pro Tag auf der Plattform verbringen, soll es einen Hinweis geben: Sie würden dann aufgefordert, ein tägliches Limit für die Bildschirmzeit festzulegen. Verpflichtend scheint das allerdings nicht zu sein, wie die Pressemitteilung vermuten lässt.
Zusätzlich gebe es pro Woche eine Zusammenfassung über die Bildschirmzeit der vergangenen Tage.
Außerdem soll es neue Möglichkeiten für Erziehungsberechtigte im „Begleiteten Modus“ geben. Die Bildschirmzeit kann damit pro Wochentag individuell angepasst werden. Diese Funktion soll bald für alle Nutzer:innen verfügbar sein.
Mit dem „Begleiteten Modus“ gibt Tiktok Eltern schon länger die Möglichkeit, etwas Kontrolle über die Tiktok-Nutzung ihrer Kinder zu haben. Die tägliche Bildschirmzeit kann damit bereits festgelegt werden, nur die Individualisierung pro Tag ist neu.
Außerdem können bereits seit Längerem die Inhalte eingeschränkt werden, die Minderjährige angezeigt bekommen.
Dabei ist Tiktok dafür bekannt, mit seinem Rabbit-Hole-Algorithmus genau die Inhalte auszuspielen, die Nutzer:innen in der App halten. Um noch genauer die Themen zu treffen, die den:die jeweilige Nutzer:in interessieren, hat Tiktok Mitte Februar 2023 bereits neue Feeds mit Oberthemen wie „Sport“, „Mode“ oder „Gaming“ eingeführt.
Anfang Februar diesen Jahres hat Tiktok außerdem neue Funktionen für Creator:innen eingeführt: Beispielsweise haben sie nun die Möglichkeit, Videos ohne Wasserzeichen runterzuladen und die Captions eines Post nach dem Ausspielen anzupassen.
In dem Rahmen hat Tiktok allerdings auch eine Funktion eingeführt, die die Bildschirmzeit tendenziell erhöhen kann: einen Autoscroll-Modus. Damit müssen Nutzer:innen nicht mehr aktiv nach oben swipen, stattdessen werden die Videos im Feed automatisch nacheinander abgespielt.
Übrigens: Schon vor diesen Neuerungen haben Deutsche pro Monat fast einen Tag bei Tiktok verbracht.
Gleichzeitig trifft Tiktok aktuell auf die ersten Verbote. Sowohl in den USA als auch in Kanada und der EU wird Regierungsmitarbeiter:innen die Nutzung der App auf Dienstgeräten verboten. Hintergrund ist eine Sorge vor Spionage.
Außerdem steht Tiktok immer wieder für die Verbreitung von Desinformationen über die Plattformen in der Kritik. Jüngst wurde beispielsweise bekannt, dass Tiktok gezielt für eine russische Desinformationskampagne genutzt wurde, die Falschmeldungen über den Ukraine-Krieg bei EU-Bürger:innen verbreiten sollte.
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