Windrad fürs Eigenheim: Leichte Vertikalturbinen können Photovoltaik ergänzen

Riesige Windschaufeln auf dem Eigenheimdach sind natürlich nicht gemeint, wenn wir über die Windkraftanlage für den Privatgebrauch nachdenken. Es gibt aber inzwischen mehr als ein halbes Dutzend Anbieter, die taugliche Windkraftanlagen für den gewerblichen oder industriellen Gebrauch herstellen.
Vertikalturbinen gibt es in verschiedenen Ausführungen
Diese kleinen Turbinen sehen völlig anders aus als die hohen Rotorriesen, weil sie die Kraft aus der vertikalen Bewegung schöpfen. Bei den sogenannten vertikalachsigen Windturbinen (VWAT) drehen sich die Windfänger um das Rohr, auf dem sie befestigt sind.
Die Industrie hat bereits vier verschiedenen Formen für solche Windkraftanlagen ersonnen. Neben helixförmig verdrehten Blättern gibt es solche in H-Form. Windkraftanlagen in der Darrieus-Form arbeiten mit parabelartig angebrachten Rotorblättern, während die Savonius-Turbine mit zwei oder mehr schaufelförmigen, einander überlappenden Flügeln funktioniert.

Die kleine Version der Freya-Turbine ist für den gewerblichen Einsatz gedacht. (Bild: Icewind)
Vertikalturbine für ungemütliches Wetter: Das ist Freya von Icewind
Ein Veteran der Branche ist die isländische Firma Icewind, die Windanlagen besonders robust baut, um sie auch in entlegenen Gegenden, eben unter dem Einfluss des Eiswindes, nutzbar zu machen. Deren jüngstes Modell Freya ist nach Unternehmensangaben eine „vertikalachsige Windturbine für netzgebundene und netzunabhängige Anwendungen“.
Sie kann also am Stromnetz genauso betrieben werden, wie autark. Für die Version mit netzgebundener Nutzung ruft Icewind Preise ab rund 6.000 Euro auf, für die netzunabhängige Nutzung müssen weitere 500 Euro eingeplant werden. Drei verschiedene Ausführungen stehen zur Wahl.
Der Vorteil dieser kleinen Windkraftanlagen ist, dass sie sehr wenig Wind benötigen, um Strom zu produzieren. Sie laufen bereits bei Windgeschwindigkeiten ab 7,2 Kilometern pro Stunde an.
Vertikalturbinen sind leicht und nahezu wartungsfrei
Durch ihren sehr konventionellen Materialmix aus Stahl, Karbon und Aluminium sind die Turbinen nicht nur praktisch wartungsfrei, sondern auch mit einem Gewicht von wenigen Kilogramm sehr leicht. Die Turbinengröße korreliert dabei direkt mit der Leistungsabgabe. Kleinstturbinen schaffen ab 200 Watt, während die größten Vertikalanlagen bis zu drei Kilowatt leisten können.
Aktuell ist Freya nur in Island erhältlich. Icewind arbeitet nach eigenen Angaben indes bereits an der Ausweitung seiner Marktaktivitäten. Einen Ableger in den USA gibt es schon.