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Neue „Witcher”-Mod setzt auf KI-Stimme – und macht professionelle Sprecher nervös

Eine „Witcher“-Mod nutzt KI, um die Stimme des Protagonisten nachzubilden. Für Synchronsprecher eine unerfreuliche Entwicklung.

2 Min.
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KI ersetzt in einigen Fällen das Mikrofon. (Foto: Shutterstock)

Die Mod „A Night to Remember“ erweitert das beliebte PC-Spiel „Witcher 3: Wild Hunt“ um eine neue Kampagne, die nach der letzten Erweiterung spielt. Die Macher des Projekts haben sich dabei offenbar viel Mühe gegeben und sogar neue Dialoge eingesprochen. Selbst der Protagonist Geralt erhielt neue Dialoge. Die wurden bei dem inoffiziellen Fanprojekt jedoch nicht wie im Originalspiel vom Schauspieler Doug Cockle eingesprochen, sondern mit Hilfe einer KI generiert. Das wiederum sorgt für Unruhe unter professionellen Sprecherinnen und Sprechern.

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„Wenn das wahr ist, ist das einfach herzzerreißend. Ja, KI könnte Dinge ersetzen, aber sollte sie das? Wir haben buchstäblich die Wahl. Das Ersetzen von Schauspielern durch KI ist nicht nur ein rechtliches Minenfeld, sondern eine völlig seelenlose Entscheidung“, kommentiert beispielsweise der professionelle Synchronsprecher Jay Britton die Mod auf Twitter. Auch der Videospiel-Synchronsprecher Thomas Mitchells hat Bedenken gegenüber der Technologie. „Man bekommt keine Spontaneität, man bekommt nicht die persönliche Erfahrung einer Person, man bekommt nicht die Essenz der Menschlichkeit in den Zeilen“, so Mitchells gegenüber der US-Publikation Input.

Industrie setzt zumindest intern bereits auf KI-Stimmen

Während es sich bei „A Night to Remember“ um ein nichtkommerzielles Fanprojekt handelt, sind KI-generierte Stimmen bis zu einem bestimmten Grad auch schon in professionellen Spieleproduktionen angekommen. Obsidian Entertainment, die Macher von Titeln wie „Fallout: New Vegas“ und „South Park: Der Stab der Wahrheit“ setzen KI-generierte Stimmen beispielsweise in der Entwicklung ein, um Dialoge in Spielen schon in einer frühen Entwicklungsphase hörbar zu machen, ohne sofort Sprecher dafür engagieren zu müssen.

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Britton, der in der Vergangenheit unter anderem als Sprecher an den Spielen „Fifa 17“ und „Mafia 3“ beteiligt war, befürchtet, dass die Technologie langfristig zu niedrigeren Sprechergehältern führen wird. Allerdings müsse es nicht so kommen, denn Firmen und Sprecher hätten letztlich die Wahl: „Es ist nur unvermeidlich, wenn es eine Entscheidung ist, die wir treffen. Ich würde meine erste Stimme nie an eine KI-Stimmenbank verkaufen, ich habe genug Respekt vor dem Handwerk und mir selbst. Wenn es meine KI-Stimme ist, ist es nicht meine Leistung.“

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