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WM-Studie: Nicht das Austragungsland, sondern der Weltmeister profitiert

Die britische Universität Surrey hat eine Studie zu den Auswirkungen von Fußballweltmeisterschaften auf die Wirtschaft veröffentlicht. Nach Ansicht der Forschenden wirkt sich der Titelgewinn positiv auf das Bruttosozialprodukt (BIP) der Gewinnernation aus.
Laut der Studie sorgt ein WM-Titel für ein Wachstum des BIP von 0,25 Prozent in einem Zeitraum von zwei Quartalen nach dem Turniertriumph. Ein ähnlich positiver Effekt beim Gastgeberland konnte von der Universität nicht festgestellt werden. Im Gegenteil: Die Ausrichtung einer Fußballweltmeisterschaft kann sich laut der Untersuchung sogar negativ auf die Wirtschaft auswirken, geht aus der Studie hervor.
Den Anstieg des BIP im Siegerland begründen die Forschenden mit einem Anstieg des Exportwachstums und nicht mit einem Anstieg des Konsums oder einer Zunahme von Investitionen. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Attraktivität nationaler Produkte und Dienstleistungen auf dem Weltmarkt nach dem Sieg eines großen Sportereignisses zunimmt“, fasst Knowridge Science Report, das die Studie bespricht, zusammen.
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„Die Ergebnisse untermauern den Gedanken, dass der Erfolg bei einem der meistbeachteten und prestigeträchtigsten internationalen Sportwettbewerbe den Konjunkturzyklus beeinflussen kann“, wird Studienautor Marco Mello von dem Portal zitiert.
In der Studie wurden Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aus dem Jahr 1961 untersucht, um zu prüfen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft und dem BIP der Siegernation besteht. Die Untersuchung befasste sich ebenfalls mit den wirtschaftlichen Folgen für das Gastgeberland.
So blieben die USA, die 1994 die Fußballweltmeisterschaft ausgetragen haben und das Turnier erwartungsgemäß nicht gewinnen konnte, am Ende auf einem Minus von 9,3 Milliarden US-Dollar sitzen. Ursprünglich hatte man sich einen Gewinn von vier Milliarden Dollar versprochen.
Das wird sich sehr wahrscheinlich auch bei der laufenden WM 2022 in Katar wiederholen. Das Emirat soll nach Angaben diverser Medien wie dem Handelsblatt rund 220 Milliarden Dollar in die Fußballweltmeisterschaft im eigenen Land gesteckt haben. Dass Katar das Turnier gewinnt und anschließend von einem möglichen BIP-Wachstum profitiert, scheint sportlich nahezu unmöglich.
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