Schon vor über einem Jahr zeigten Oppo und Xiaomi ihre ersten Under-Display-Frontkameras. Damals war die Technik den Angaben der Unternehmen nach jedoch noch nicht marktreif und die Bildqualität nicht berauschend. Nun hat Xiaomi die mittlerweile dritte Generation seiner Lösung parat, die den bisherigen Selfie-Cams in nichts nachstehen soll.

Rahmenlose Smartphones ohne Pop-up-Kamera und optische Unterbrechungen in Form von Notches oder Punch-Hole im Bildschirm sind in naher Zukunft passé. Xiaomi will seine Smartphones mit Under-Display-Kamera ab 2021 in die Massenproduktion geben und in ersten Smartphones verbauen. Der Hersteller verspricht, dass sich die selbstentwickelte Technologie in puncto Qualität nicht von bisherigen Smartphone-Frontkameras unterscheiden soll. Die Selfie-Kamera werde vollkommen unsichtbar.

Xiaomi erklärt in einem Blogpost, wie die Technologie funktioniert. So sei die Pixelanordnung selbst entwickelt worden: Sie ermögliche es dem Bildschirm, Licht durch den Spaltbereich der Subpixel zu leiten, sodass jeder einzelne Pixel ein vollständiges RGB-Subpixel-Layout beibehalten könne, ohne dass die Pixeldichte darunter leide. Ferner sei Kamera-Algorithmus stark verbessert worden, sodass die gleiche Leistung wie von herkömmlichen Frontkameras geliefert werden könne.

Weiter schreibt der Hersteller, dass im Vergleich zu anderen auf dem Markt befindlichen Lösungen die Anzahl der horizontalen und vertikalen Pixel verdoppelt wurde. Damit erreiche man die gleich hohe Pixeldich­te über dem Kamera-Element wie auf der restlichen Anzeigefläche. Dadurch weise der Bereich über der versteckten Selfie-Cam die gleiche Helligkeit sowie den gleichen Farbumfang und die identische Farbgenauigkeit wie auf dem restlichen Display auf.

Xiaomis Under-Display-Cam sieht auch auf Bildern und dem veröffentlichten Video durchaus überzeugend und beeindruckend aus. Ob der Hersteller seine Versprechen halten kann, werden wir nächstes Jahr sehen. Vor Xiaomi will allerdings ZTE mit seinem Axon 20 5G noch in diesem Jahr ein erstes Smartphone mit ähnlicher Technologie zeigen. Ferner wird mit Sicherheit der Oppo in Kürze nachziehen und womöglich ähnliche Resultate präsentieren. Auch Huawei arbeitet an einer Under-Display-Kamera, die schon im Mate 40, das im Laufe der kommenden Monate präsentiert werden soll, verbaut sein soll, heißt es.

Angesichts der zahlreichen Unternehmen, die diese Technologie verfolgen, zeichnet sich ein Trend ab, mit dem Smartphones schon in den kommenden Monaten noch mehr Display als bisher zeigen werden. Problematisch dürfte es mit dieser Lösung für Nutzer werden, die die Kameras ihrer Geräte aus Sicherheitsgründen abkleben wollen oder durch Auflagen ihrer Arbeitgeber müssen.